Chinesisches Kriegsschiff schießt mit Laser auf philippinisches Flugzeug

Ein chinesisches Kriegsschiff hat offenbar ein philippisches Flugzeug mit einem Laser angegriffen. Laut einem Bericht der Tageszeitung Philippine Daily Inquirer trug sich der Vorfall am vergangenen Freitag zu.

Das betroffene Flugzeug gehört demnach zum Bureau of Fisheries and Aquatic Resources (BFAR). Die Cessna führte Patrouillenflüge über der Westphilippinischen See durch, als es zum Aufeinandertreffen mit dem chinesischen Schiff kam.

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Das Schiff der chinesischen Küstenwache verfolgte demnach 2 Schiffe der BFAR in der Nähe des Atolls Half Moon Shoal im Südchinesischen Meer. Das geht aus einem entsprechenden Bericht der philippinischen Behörde hervor. Als das chinesische Schiff das Flugzeug entdeckte, wurde offenbar mit einer Laserwaffe auf das Flugzeug gefeuert. 

Die Piloten forderten das chinesische Schiff per Funk auf, den Beschuss einzustellen, erhielten aber keine Antwort. Stattdessen feuerte das chinesische Schiff im Abstand von 5 Minuten noch 2-mal auf das Flugzeug. Die Piloten berichteten über ein “weißes Licht mit hoher Intensität”. 

Dazzler

Höchstwahrscheinlich handelte es sich dabei um einen nicht-letalen Laser. Diese werden auch Dazzler genannt. Bei der Marine und vor allem der Küstenwache werden diese eingesetzt, um die Besatzung von Booten und Schiffen zu blenden. Es soll vor allem eine abschreckende Maßnahme sein, damit diese Boote dem Kriegsschiff nicht näherkommen, sondern abdrehen. So will man sich Warnschüsse mit den Bordgeschützen ersparen.

Für die zivile Schifffahrt werden Dazzler als Schutz- bzw. Abschreckmaßnahme gegen Piraten angepriesen. Sie lassen sich schon auf Distanzen blenden, bevor die Piraten in die effektive Reichweite ihrer Handfeuerwaffen kommen, um das Schiff zu beschießen.

Auch Piloten von langsam fliegenden Flugzeugen und Hubschraubern können mit Dazzlern geblendet werden. Im konkreten Fall ist nicht davon auszugehen, dass das chinesische Kriegsschiff einen möglichen Angriff befürchtet hat, sondern bewusst provozieren wollte.

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Derartige Laserwaffen sind nicht völlig risikolos. Das starke Licht könnte sensible Flugzeugelektronik stören und das Beeinträchtigen der Sicht der Piloten kann im schlimmsten Fall ebenfalls zu einem Absturz führen. Außerdem ist nie ausgeschlossen, dass den Augen der Piloten dadurch ernsthafter Schaden zugefügt wird.

Auch die zivile Luftfahrt kämpft immer wieder mit “Laserangriffen” durch besonders starke Laserpointer. Gerade beim Anflug auf Flughäfen kommt es hier regelmäßig zu Vorfällen, bei denen Piloten geblendet werden. 

Etwas ungewöhnlich scheint der Umstand, dass die Besatzung von einem weißen Licht berichtet. Militärische Blendlaser sind üblicherweise grün oder rot. Blickt jedoch direkt hinein, wirkt es weiß, weil die Helligkeit so hoch ist.

Hochenergielaser

Im Unterschied zu nicht-letalen Lasern gibt es auch Hochenergielaser. Diese sind so stark bzw. erzeugen dort, wo sie auftreffen, eine hohe Hitze, dass es zu physischen bzw. strukturellen Schäden kommt. Das getroffene Material schmilzt, verdampft oder fängt Feuer. Zwar kommt es auch bei Dazzlern zu Hitzeentwicklung, allerdings in weit geringerem Ausmaß.

Laserwaffen gelten als eine der wichtigsten Zukunftstechnologien beim Militär. Ihre Hauptvorteile sind die hohe Präzision und dass sie keine Munition benötigen, sondern lediglich Strom. Das spart nicht nur Geld (Munition ist teuer) sondern auch Platz und Gewicht, weil die Munition nicht mitgeführt werden muss.

Konflikt zwischen Philippinen und China

Es passiert mittlerweile fast regelmäßig, dass in dieser Gegend chinesische und philippinische Gefährte aufeinandertreffen. Auch Laser kamen dabei schon zum Einsatz, wie etwa im Jahr 2023. Bei dem Vorfall hat ein chinesisches Schiff die philippinische Küstenwache mit einem Laser beschossen.

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China will bereits seit Jahren seine Präsenz im Südchinesischen Meer ausbauen. Das Gebiet gilt als strategisch aus mehreren Gründen als wichtig. So verlaufen durch das Gebiet etwa wichtige Schifffahrtsrouten, die China mit dem Rest der Welt verbinden. Zudem ist es für die Fischerei wichtig und es soll zahlreiche Bodenschätze beherbergen.