
Chinas CH-9 UAV (Unmanned Areal Vehicle)
China revolutioniert Antrieb von Langstrecken-Drohnen
Chinesischen Wissenschaftlern ist ein bedeutender Fortschritt beim Antrieb von Drohnen gelungen. Durch den Einsatz sogenannter Plasma-Excitation-Technologie konnte das Verhältnis von Auftrieb zu Luftwiderstand um bis zu 88 Prozent verbessert werden, wie Interesting Engineering berichtet.
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Das erlaubt es, dass die Drohnen selbst bei sehr geringen Geschwindigkeiten noch fliegen können, ohne den Auftrieb zu verlieren. „Diese Technologie birgt das Potenzial, die Ausdauer von HALE-Drohnen (High Altitude Long Endurance) zu verlängern“, erklärte das Team unter der Leitung von Zhang Xin, einem leitenden Wissenschaftler des State Key Laboratory of Aerodynamics.
HALE-Drohnen
HALE-Drohnen wie die US-amerikanische RQ-4 Global Hawk oder Chinas CH-9 operieren in Höhen von über 10.000 Metern, wo die Luft dünner ist bzw. die Dichte stark abnimmt. Das heißt, die Fluggeräte müssen in solchen Höhen schneller fliegen, um den geringeren Auftrieb zu kompensieren. Das wiederum benötigt aber mehr Treibstoff.
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Plasma von Hochspannungsgeneratoren
Die neue Technologie basiert auf der Erzeugung von Plasma durch Hochspannungsgeneratoren, die auf den Flügeln der Drohnen installiert werden. Das beeinflusst die umgebende Luftströmung, verhindert das Abreißen des Luftstroms an den Flügeln und erhöht so den Auftrieb, selbst bei niedrigen Fluggeschwindigkeiten oder in dünner Atmosphäre.
HALE-Drohnen werden sowohl im militärischen Bereich für Aufklärung und Überwachung als auch für zivile Anwendungen wie Katastrophenschutz und Umweltmonitoring eingesetzt. Durch die gesteigerte Effizienz könnten Drohnen künftig länger in der Luft bleiben und größere Distanzen überwinden, ohne zwischendurch aufgeladen oder betankt werden zu müssen. Zudem kann ein langsamerer Flug für bestimmte Beobachtungsmissionen von Vorteil sein.
Die Ergebnisse wurden in der renommierten chinesischen Fachzeitschrift Chinese Journal of Theoretical and Applied Mechanics veröffentlicht.
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