Familie erlebte Horror, weil jemand ihr WLAN benutzte
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Im Jänner diesen Jahres bekam ein britisches Ehepaar Besuch von der Polizei. Es stand plötzlich unter Verdacht, Kinderporno-Bilder online gepostet zu haben. Doch das Ehepaar wusste nichts davon. Die nächsten Monate wurden für sie dennoch zum Horror: Alles begann mit einem Durchsuchungsbefehl. Desktop-PCs, Laptops und Smartphones wurden konfisziert und von der Polizei mitgenommen. Nur die zwei Tablets der beiden Kinder (5 und 7) durften sie behalten.
Schlimme Konsequenzen
Die Polizei hatte das Ehepaar in Verdacht, Kinderpornografie veröffentlicht zu haben. Ihre fixe IP-Adresse wurde dafür verwendet. Laut Angaben des Ehepaars hatte aber niemand Zugriff auf ihr WLAN und ihre Geräte. Dass diese plötzlich weg waren, und beide offiziell im Home Office, führte dazu, dass die Polizei den Verdacht gegen die beiden auch den jeweiligen Arbeitgebern melden musste, weil der Arbeits-PC des Vaters offiziell entsperrt werden musste.
Die Mutter, die beim Sozialamt arbeitet, wurde vorübergehend von ihrer Arbeit freigestellt, da es nicht weiter vertretbar gewesen war, sie bei dem Verdacht weiter mit Kindern arbeiten zu lassen. Ihre eigenen Kinder durften sie nur bis vor die Tür bringen, die Einrichtungen jedoch nicht betreten. Die Frau beschrieb die Zeit des aufrechten Verdachts als „absoluten Horror“, wie BBC berichtet. Sie habe auch Selbstmordgedanken gehabt.
WLAN-Standardpasswort verdächtigt
Im März bekamen sie plötzlich ihre Geräte zurück und der Verdacht gegen sie wurde fallengelassen. Mit einem befreundeten Security-Spezialisten versuchten die beiden dann jedoch, nachzuvollziehen, was passiert war. Es stellte sich heraus, dass die beiden das WLAN-Passwort ihres Routers nie geändert hatten, sondern jenes verwendet hatten, mit dem der Router ausgeliefert worden war. Der Security-Spezialist hatte diesen in Verdacht, dass jemand Unbekanntes sich über ihr WLAN eingeloggt hatte und mit ihrer IP-Adresse unterwegs war.
Das Ehepaar wollte daraufhin von Vodafone ihre Log-Files anfordern, bekam jedoch keine. Der Provider würde diese nicht speichern, hieß es auf Auskunft. Dass Menschen nicht darauf hingewiesen werden, nach dem Erhalt des Routers vom Provider die Passwörter zu ändern, sei ein „Industrieproblem“, heißt es im BBC-Bericht. Der Fall des Ehepaars zeigt einmal mehr, wie drastisch die Auswirkungen im Fall des Falles sein können. Beweisen konnten sie es jedoch nie, dass der WLAN-Router Schuld an ihrer Geschichte war.
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