Frankreich startet Produktion von neuem Atom-U-Boot
Frankreichs neue Klasse an Atom-U-Booten hat einen wichtigen Entwicklungsschritt hinter sich gebracht. So wurde in der U-Boot-Werft in Cherbourg in der Normandie am 20. März der Stahl für das erste von 4 Booten geschnitten. Die feierliche Zeremonie fand unter Anwesenheit zahlreicher hochrangiger Regierungs- und Militärvertreter*innen statt.
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Auslieferung ab 2035 geplant
Hergestellt werden die U-Boote vom staatlichen Schiffsbauer Naval Group. Dieser rechnet damit, dass zwischen 2026 und 2027 mit dem Zusammenbau der verschiedenen Abschnitte des ersten U-Boots begonnen wird. Eine Fertigstellung ist Anfang der 2030er-Jahre geplant.
Ausgeliefert werden soll es schließlich irgendwann nach 2035, wie es heißt. Die insgesamt 4 U-Boote sollen bis in die 2080er-Jahre die seegestützte nukleare Abschreckung Frankreichs gewährleisten.
Die U-Boote haben die Bezeichnung SNLE-3G (Sous-marin nucléaire lanceur d'engins – 3. Generation). Die Entwicklung begann Anfang 2021. Sie sollen die aktuellen nuklearbetriebene U-Boote mit ballistischen Raketen (SSBN) der Le-Triomphant-Klasse ersetzen.
Größe und Form ändern sich im Vergleich zur Le Triomphant kaum, dennoch ist es ein völlig neu entwickeltes Design. Die genauen Daten sind noch unbekannt, aber man geht von einer Länge von rund 150 Meter bei einer Verdrängung von 15.000 Tonnen aus. Die Besatzungsstärke (110 Seeleute), die Anzahl der Raketensilos (16x) und Torpedorohre (4x) bleiben im Vergleich zur Le Triomphant-Klasse unverändert, wie es bei Naval News heißt.
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Stealth-Eigenschaften
Im Zentrum des neuen Designs stehen die Stealth-Eigenschaften des U-Bootes. So soll der Maschinenraum vergrößert werden, um einen leiseren Antrieb zu integrieren. Einige der Neuerungen findet man möglicherweise heute schon auf dem neuen Angriffs-U-Boot der Suffren-Klasse, etwa die X-förmigen Ruder und der Wasserstrahlantrieb.
Ebenfalls besonders soll die Palette an Sensoren sein, die sich an der Vorderseite befinden. Die Zusammenstellung heißt ALICIA (Analyse, Localisation, Identification, Classification Intégrées et Alertes) und stammt vom Rüstungsunternehmen Thales.
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Per Ultra-Low-Frequency-Erkennung (ULF) sollen auch die leisesten Gegner verfolgt und identifiziert werden können. Eine besondere Herausforderung wird laut Naval News, die riesigen Datenmengen zu verarbeiten, die die neuen Sensoren sammeln. Diese sollen im Vergleich zu aktuellen U-Booten deutlich höher sein. Hier soll auch Künstliche Intelligenz zum Einsatz kommen, wie es heißt.
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