Symbolbild: Jugendliche

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© Getty Images/golero/iStockphoto

Digital Life

Gen Z fällt leichter auf Online-Betrug herein als Boomer

Ausgerechnet die Generation Z, die mit dem Internet aufgewachsen ist, ist anfälliger für Hacker-Angriffe und Online-Betrug. Das ergab eine Studie von Deloitte für den US-Markt. Die Generation Z sind jene Menschen, die zwischen den späten 1990er- und frühen 2010er-Jahren geboren sind.

Laut der Studie fällt die Gen Z 3x häufiger auf Online-Betrug rein als die Boomer, also jene Generation, die noch gar nicht mit dem Internet aufgewachsen ist (16 Prozent vs. 5 Prozent). Auch werden die Social-Media-Accounts der Gen Z etwa doppelt so häufig gehackt wie jene der Boomer-Generation (17 Prozent vs. 8 Prozent).

Auch Millennials, die zwar noch nicht mit dem Internet aufgewachsen sind, aber die das Internet den Großteil ihres Lebens nutzten, sollen weniger anfällig für Online-Scams sein als die Gen Z. Laut einem Bericht von Catfish sollen Unter-20-Jährige bei Online-Betrug im Jahr 2022 210 Millionen US-Dollar verloren haben.

Mehrere Gründe dafür verantwortlich

Sollte jene Generation, die mit Tablets & Co aufgewachsen ist, nicht weniger häufig von Cybercrime betroffen sein? Einem Artikel von Vox.com zufolge gibt es dafür ein paar Theorien.

Eine davon liegt nahe: Keine Generation nutzt das Internet so häufig wie die Generation Z. Daher ist es nur logisch, dass diese Generation auch häufiger von Betrug betroffen ist. Eine weitere Theorie: Dadurch, dass die Gen Z mit dem Internet aufgewachsen ist, hat sie Bequemlichkeit über Sicherheit gestellt. Die dritte Theorie: Cybersicherheit ist an Schulen nicht gerade etwas, das den Kindern regelmäßig beigebracht wird, es fehlt im Lehrplan.

Die 21-jährige Kyla Guru, die Informatik studiert und die sich schon als Teenager mit Cybersicherheit beschäftigt hat, ist überzeugt, dass die Gen Z prinzipiell „mehr Gelegenheiten“ hat, um mit Phishing oder Social Engineering in Kontakt zu kommen, und daher auch anfälliger für Betrug sei als andere Generationen. Auch laut Tanneasha Gordon, die für Deloitte die Daten zur Studie ausgewertet hat, sei dies eine logische Erklärung, heißt es im Bericht. Jüngere Menschen würden mit mehr Menschen online in Kontakt treten und auch mehr E-Commerce-Plattformen zum Online-Shoppen nutzen, heißt es.

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Bequeme Social-Media-Apps, fehlende Integration in den Unterricht

Der Bequemlichkeits-Aspekt darf jedoch auch nicht aus den Augen gelassen werden. Social-Media Apps, wie Instagram oder TikTok, sind sehr nutzerfreundlich umgesetzt, aber auch nicht sehr sicher. Wenn man sich etwa jedes Mal neu mit 2-Faktor-Authentifizierung einloggen müsste, wäre das etwas, das bei der Gen Z nur schwer akzeptiert werden würde, heißt es im Vox.com-Bericht. Die älteren Generationen würden so etwas eher akzeptieren, weil sie mit Online-Services aufgewachsen sind, die teilweise alles andere als bequem waren.

Guru fügt hinzu, dass es eigentlich nicht Aufgabe der User*innen sein sollte, für Sicherheit zu sorgen. Sie würde sich von Online-Plattformen und Unternehmen „mehr Schutz“ wünschen. Für die Schulbildung wünscht sie sich auch noch etwas: Wenn man den Kindern beibringen würde, wie Systeme und Plattformen eigentlich funktionieren, würden sie ein besseres Verständnis für möglichen Betrug erlernen, so Guru. „Wir müssen auch verstehen, warum Betrug passiert, wer dahinter steckt und was wir dagegen tun können“, so Guru.

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