Symbolbild Weißes Haus

Symbolbild Weißes Haus 

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Gesundheitsbericht des Weißen Hauses wohl mit KI geschrieben

Die Kommission “Make America Healthy Again” hat einen Bericht über die Gesundheit von Kindern veröffentlicht. Dieser soll als “klare evidenzbasierte Grundlage” für Maßnahmen zur Verbesserung der Gesundheit von Kindern dienen. 

Dabei kam es zu einigen mysteriösen Auffälligkeiten, wie die New York Times (NYT) berichtete. Zum Beispiel wurden wissenschaftliche Arbeiten zitiert, die gar nicht existieren. 

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Werbung und nicht korrekt zusammengefasste Studien

Der Bericht, der unter Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. veröffentlicht wurde, sei voll mit Fehlern. Dazu gehören erfundene Studien über die Direktwerbung für Arzneimittel, psychische Erkrankungen und Asthma-Medikamente für Kinder. Aber auch fehlende Zitate oder nicht korrekt zusammengefasste Studien waren in dem Bericht enthalten. 

Das sorgt für Besorgnis. Eine Wissenschafterin äußerte gegenüber der NYT, dass sie große Bedenken bezüglich der Genauigkeit des Berichts habe. Vor allem wenn schon grundlegende Zitier-Praktiken nicht befolgt werden. 

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War KI am Werk?

Dr. Ivan Oransky lehrt Medizinjournalismus an der New York University. Gegenüber der NYT sagte er, dass die Fehler in dem Bericht charakteristisch für die Verwendung generativer Künstlicher Intelligenz seien. Ob tatsächlich KI verwendet wurde, konnte man bisher noch nicht nachweisen. Laut Oransky sei die Verwendung aber verbreiteter, als man glauben möchte. 

Laut Sprecherinnen der Regierung handelt es sich hierbei nur um kleine “Zitier- und Formatierungsfehler”. Der Bericht sei eine "historische und transformative Bewertung", um chronische Krankheiten besser zu verstehen. 

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Stimmen die Fakten? 

Laut Forschern, die die NYT befragte, waren einige Punkte in dem Bericht schlüssig. Als Beispiel nennen sie die Kritik an synthetischen Chemikalien in der US-Lebensmittelversorgung. 

Befragte Ärzte sind jedoch mit einigen Vorschlägen des Berichts nicht einverstanden. Beispielsweise wurde behauptet, dass Routineimpfungen im Kindesalter schädlich sein könnten, was auf einem falschen Verständnis der Immunologie beruhe. 

Ob die Fakten in dem Bericht falsch sind, kann man darüber hinaus auch noch nicht beurteilen. Die Fehler deuten aber darauf hin, dass der Bericht vor der Veröffentlichung nicht ausreichend überprüft wurde. Das sollte normalerweise Standard bei wissenschaftlichen Arbeiten sein. 

Problematisch sei darüber hinaus, dass die Vorgehensweise dem Vertrauen in die Wissenschaft schadet. Das Weiße Haus hat eine Kopie des Berichts mit Korrekturen hochgeladen. 

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