HMS Astute
© Royal Navy

Militärtechnik

Großbritannien modernisiert sein ultraleises Atom-U-Boot

Die britische Royal Navy modernisiert nach 15 Jahren ununterbrochener Dienstzeit das Jagd-U-Boot HMS Astute. Dabei handelt es sich um das Typschiff der gleichnamigen Klasse. Durchgeführt werden die Arbeiten in Devonport, kürzlich lief es dort im Hafen ein, wie die Navy selbst in einer Aussendung schreibt. 

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Im Rahmen der sogenannten Mid Life Re-Validation Period (MLRP) werden unter anderem die Hauptsysteme gewartet und überholt und Komponenten getauscht und modernisiert. Zudem wird die Bewaffnung überarbeitet. So erhält die Astute ein Upgrade auf die neueste Version der Tomahawk-Marschflugkörper, die eine größere Reichweite und verbesserte Zielgenauigkeit bietet.

Verbessert werden auch Sensorik und Kommunikation. Zudem wird die Außenhaut und die wichtige Schallisolierung geprüft und gegebenenfalls instand gesetzt. 

Viele Premieren

Die Astute hat in ihrer ersten Einsatzphase eine Reihe von Premieren für die Royal Navy gesetzt. Sie war etwa das erste Boot ihrer Klasse, das Australien besuchte. Auch war es das Erste, das durch den Suezkanal fuhr und die USA anlief, um dort umfangreiche Waffen- und Sonartests durchzuführen. 

Die HMS Astute ist das erste von insgesamt 7 geplanten U-Booten ihrer Klasse, von denen aktuell 5 im Dienst stehen. Das 6. Boot, HMS Agamemnon, soll im Herbst in Dienst gestellt werden, während das 7., HMS Achilles, sich noch im Bau befindet.

Astute-Klasse

Die Astute-Klasse ist die modernste Generation nuklear angetriebener Jagd-U-Boote (SSN) der britischen Royal Navy. Sie wurde entwickelt, um die ältere Trafalgar-Klasse abzulösen.

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Die Astute-U-Boote sind 97 Meter lang, 11,3 Meter breit und verdrängen getaucht etwa 7.400 Tonnen. Sie werden von einem Rolls-Royce PWR2-Nuklearreaktor angetrieben, erreichen über 30 Knoten unter Wasser und können theoretisch unbegrenzt operieren, wobei die Einsatzdauer praktisch durch Vorräte auf bis zu 90 Tage begrenzt ist. Die Boote verfügen über 6 Stück 533-mm-Torpedorohre und können mit Waffen wie Spearfish-Torpedos und Tomahawk-Marschflugkörper mit bis zu 1.600 km Reichweite ausgestattet werden.

Die Besatzung besteht aus bis zu 109 Personen, und die maximale Tauchtiefe liegt bei rund 300 Metern. Moderne Sonar- und Stealth-Technologien sorgen für eine extrem geringe Ortbarkeit und hohe Einsatzfähigkeit.

Extrem leise

Zudem zählt die Astute-Klasse zählt zu den leisesten U-Booten der Welt, weil sie mehrere fortschrittliche Technologien zur Geräuschminimierung kombiniert: Der Rolls-Royce PWR2-Druckwasserreaktor erzeugt nicht nur eine hohe Leistung, sondern auch einen besonders leisen Antrieb, da er mit neuartigen Brennelementen („Core H“) arbeitet, die während der gesamten Lebensdauer nicht gewechselt werden müssen.

Die Außenhülle ist zudem mit schalldämmenden Gummikacheln versehen. Zusätzlich sorgt der Pumpjet-Antrieb statt eines herkömmlichen Propellers für eine weitere Reduktion der Geräusche. Durch die Kombination dieser Faktoren ist die Astute-Klasse für feindliche Sonare extrem schwer ortbar.

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