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Digital Life

15 Schüler verurteilt, weil sie KI-Nacktbilder verbreiteten

In Spanien wurden 15 Schüler verurteilt, weil sie Nacktbilder verbreitet haben, die mit Künstlicher Intelligenz erstellt wurden. Die Bilder waren Deepfakes ihrer Mitschülerinnen. Der Vorfall ist ein weiteres Beispiel für den Missbrauch von Bildgeneratoren.

Die Polizei wurde auf den Vorfall aufmerksam, nachdem die Eltern 2er Schülerinnen die Verbreitung der Nacktbilder meldeten. Sie wurden in WhatsApp-Gruppen verschickt. "Viele Mädchen waren komplett verängstigt und hatten schwere Panikattacken, weil sie stumm gelitten haben", erklärte eine Mutter im September 2023 gegenüber Reuters. Die Mädchen hätten sie geschämt und hatten Angst, darüber zu sprechen. 

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Hilfe für Kinder und Jugendliche

Opfer von Cybercriminalität und Mobbing können sich in Österreich an folgende Stellen wenden: 

  • Rat auf Draht: kostenlose Telefonhilfe für Kinder, Jugendliche und Bezugspersonen unter 147 (ohne Vorwahl), sowie per Chat
  • stoppline.at: Anonymes Melden von Missbrauchsdarstellungen Minderjähriger

Schulungen in Genderawareness und Gleichberechtigung angeordnet

Wie The Guardian jetzt schreibt, wurden die minderjährigen Angeklagten verurteilt, in 20 Fällen Missbrauchsdarstellungen Minderjähriger erstellt zu haben und die moralische Integrität ihrer Opfer verstoßen zu haben. Sie erhielten jeweils ein Jahr auf Bewährung. In Spanien sind Jugendliche erst ab 14 strafmündig, Jüngere können aber zu Schulungen verpflichtet werden.  

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Zudem müssen sie Schulungen für Genderawareness und Gleichberechtigung sowie den verantwortungsvollen Umgang mit Technologie besuchen. Die Jugendlichen zwischen 13 und 15 Jahren hatten die Fotos ihrer Mitschülerinnen von deren Social Media Profilen heruntergeladen. Mithilfe von KI wurden ihre Gesichter dann auf die Darstellung nackter weiblicher Körper gesetzt.

Bessere Sexualerziehung gefordert

Die Eltern der Opfer wurden von der spanischen Malvaluna Asociación vertreten. Die feministische Organisation setzt sich unter anderem für Gleichberechtigung ein. Gegenüber der spanischen Nachrichtenplattform El Diario erklärten sie, das Verfahren sei ein "Weckruf" für die Gesellschaft. Sie fordern unter anderem eine bessere Sexualerziehung an Schulen, damit Kinder sie nicht aus Pornos lernen. Das fördere Sexismus und Gewalt.

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Gefälschte Nacktbilder, die mit KI erstellt werden, sind ein wachsendes Problem. Vergleichbare Fälle gab es bereits an mehreren US-Schulen. Auch prominente wie Taylor Swift wurden schon Opfer solcher Deepfakes.

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