Ein Faultier schaut in die Kamera, während im Hintergrund Coca-Cola-Trucks durch den Regenwald fahren.
Kritik an Coca-Cola wegen KI-Werbespot
Es ist wieder diese Zeit des Jahres. Die Tage werden kürzer, Glühweinstände werden aufgebaut und Coca-Cola veröffentlicht einen neuen KI-generierten Werbeclip. Das Unternehmen experimentierte bereits im vergangenen Jahr mit KI-Weihnachtswerbung und musste harsche Kritik einstecken. Dieses Jahr sieht es nicht anders aus.
Es gibt sogar 2 KI-generierte Coca-Cola-Werbungen - jeweils für unterschiedliche Märkte. Beide setzen auf Tiere, im Clip für den US-Markt sind diese allerdings cartooniger "gezeichnet". Im Vergleich zum Werbevideo aus dem Vorjahr hat sich die Technologie deutlich verbessert. Dass der Clip wirklich KI-generiert und nicht animiert ist, sieht man nur beim genauen Hinsehen.
Nur 20 Personen hätten laut Regisseur Jason Zada an dem gut 2-minütigen Clip gearbeitet, 13 davon in den Bereichen "KI & Kunst" sowie "Visuelle Effekte". Auch ein kleines Making-of stellt Zada auf LinkedIn zur Verfügung. Die Kommentare dort sind äußerst positiv, viele können gar nicht glauben, dass es sich um KI-generiertes Material handelt.
KI-Katastrope
Bei einem zweiten Werbeclip für den globalen Markt lässt sich aber nicht leugnen, dass es sich um KI handelt. Er ist zwar nicht mehr ganz so schlimm wie im Vorjahr, wo die Coca-Cola-Trucks mehr über den Schnee schwebten, als fuhren. Einige Szenen lassen aber immer noch zusammenzucken.
Coca-Cola stellt hier selbst ein "Behind the Scences" zur Verfügung (mit KI-Voiceover) und spricht davon, dass "5 KI-Spezialisten" innerhalb von 30 Tagen 70.000 Clips generiert hätten, um daraus das finale Produkt zusammenzubasteln. Der Einminüter fühlt sich an wie "ein Facebook-Posting meiner Mutter", wie ein Kommentator treffend beschreibt. Andere sprechen von dem "profitabelsten Werbespot in der Geschichte von Pepsi" und werfen dem Clip vor, keine Seele zu haben.
Was man nicht leugnen kann: KI-Videos werden immer besser und eher früher als später nicht mehr von menschengemachten Videos zu unterscheiden sein. Umso mehr kommt es auf die Geschichte an, auf die Nachricht, die das Video mitgeben will. Denn auch Hunderte perfekt animierte fluffig-kuschelige Tiere täuschen nicht darüber hinweg, dass diese im KI-generierten Werbeclip überhaupt nicht vorkommen.
Auch Werbung ohne KI produziert
Das scheint in Spanisch sprechenden Märkten vielleicht eher aufzufallen, weshalb Coca-Cola dort auf nicht KI-generierte Werbung setzt. In den nur 30 Sekunden wird auch ganz klar übermittelt, worauf es zu Weihnachten ankommt: Familie, Feierlichkeiten und - es ist schließlich eine Werbung - Coca-Cola.
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