So sollen Apple- und Google-Pay schneller und besser werden

So sollen Apple- und Google-Pay schneller und besser werden

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Digital Life

So sollen Apple- und Google-Pay schneller und besser werden

Wer sein Smartphone oder seine Bankkarte nutzt, um kontaktlos zu bezahlen, kennt das Problem vermutlich: Die Karte oder das Handy müssen punktgenau den Sensor des Bezahlterminals treffen, damit die Zahlung über die Bühne geht.

Bei neuen oder ungewöhnlichen Terminals fuchtelt man oft an dem Gerät entlang, bis man darauf hingewiesen wird, dass man die Karte oder das Smartphone doch irgendwo da seitlich dranhalten sollte.

Diese Suchaufgabe wird demnächst der Vergangenheit angehören. Denn die großen Technologiekonzerne haben sich auf neue NFC-Spielregeln geeinigt, die das kontaktlose Bezahlen per Apple Pay oder Google Pay revolutionieren sollen.

Neue NFC-Spielregeln vereinbart

Die NFC-Technologie (Near Field Communication), die das kontaktlose Bezahlen ermöglicht, wird vom NFC Forum standardisiert. Dort sind mehr als 400 Mitglieder vertreten, unter anderem Apple, Google, Huawei, Sony, NXP und Qualcomm.

Mehr Reichweite für NFC

Für eine deutliche Verbesserung des kontaktlosen Bezahlens wird unter anderem die Erhöhung der NFC-Reichweite sorgen. Aktuell müssen sich 2 Geräte auf 5 Millimeter nähern, damit eine Verbindung mittels NFC aufgebaut werden kann.

Die neuen Regeln erlauben nun eine Reichweite von bis 30 Millimeter. Auf diese Weise könnte in Zukunft eine Transaktion bereits ausgelöst werden, wenn man sein Handy nur in die Nähe des Bezahlterminals bringt. Dadurch wird der Bezahlvorgang deutlich schneller werden und das Suchen nach dem exakten NFC-Feld wird damit auch ein Ende haben.

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Handys werden zu Bezahlterminals

Die Roadmap der Industrievereinigung sieht auch vor, dass bis 2028 ein Standard in die NFC-Technologie integriert wird, mit der jedes NFC-fähige Handy zu einem Bezahlterminal wird. So soll es möglich werden, dass mit praktisch jedem Smartphone Zahlungen entgegengenommen werden können.

Außerdem soll es künftig eine Funktion mit der Bezeichnung "Multi Purpose Tap" geben. Damit sollen mehrere Aktionen auf einmal ausgeführt werden können. Beispielsweise könnte man im Supermarkt per NFC bezahlen und gleichzeitig seine Kundenkarte vor das NFC-Terminal halten.

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Akku aufladen mit NFC

NFC kann auch zum Aufladen eines Akkus genutzt werden. Allerdings ist die NFC-Ladeleistung derzeit mit 1 Watt begrenzt, was diese Funktion nicht allzu lukrativ macht. Diese Ladeleistung wird nun auf 3 Watt erhöht. Das ist zwar deutlich weniger als die maximalen 15 Watt des Qi-Standards, das Akku-Laden per NFC soll dadurch dennoch einen ordentlichen Schub erhalten.

"Diese Neuerung wird die drahtlose Energieversorgung und das drahtlose Aufladen in neue und noch kleinere Formfaktoren bringen, die das Industriedesign verändern und gleichzeitig neue Märkte definieren werden", schreibt das NFC Forum. Möglich also, dass künftig einzelne Bluetooth-Earbuds kabellos am Handy aufgeladen werden können.

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