
Phantom 3500
Tropfenförmiger Jet ohne Fenster soll private Luftfahrt revolutionieren
Der Phantom 3500 ist ein Privatjet-Konzept von Otto Aviation. Das tropfenförmige Flugzeug soll den Markt für Privatjets umkrempeln, wie das Unternehmen behauptet.
Der erste Flug mit dem neuartigen Jet ist für 2027 geplant. Auch für die Luftfahrtindustrie und militärische Anwendungen ist die Entwicklung des hocheffizienten Jets relevant, wie twz berichtet.
➤ Mehr lesen: Dieses effiziente Flugzeug soll die Luftfahrt revolutionieren
Der Phantom 3500
Bei dem Phantom 3500 handelt es sich um den Nachfolger des ebenfalls tropfenförmigen Celera 500L. 2023 hat Otto Aviation das Design des Jets, der eigentlich Celera 800 heißen sollte, erstmals vorgestellt.
Der neue Jet unterscheidet sich laut dem Unternehmen deutlich von seinem Vorgänger. Denn im Gegensatz zum Celera 500L soll Phantom 3500 mit 2 Williams FJ44 Turbofan-Triebwerken ausgestattet sein.
➤ Mehr lesen: Chinas Tarnkappenflugzeug J-36 zum ersten Mal frontal fotografiert
Darüber hinaus sind die Haupttragflächen des neuen Jets um einiges größer und von vorne nach hinten breiter als beim Vorgängermodell. Außerdem hat der Phantom 3500 ein sogenanntes T-Leitwerk. Das bedeutet, dass sich das Höhenruder oberhalb des Seitenruders befindet.
Sehr aerodynamisch
Gleich geblieben ist der aerodynamisch sehr günstige tropfenförmige Rumpf, der für weniger Luftwiderstand sorgt. So fließt die Luft gleichmäßig am Flugzeug vorbei, wodurch Turbulenzen, aber auch der Treibstoffverbrauch reduziert werden.
Kleiner, leichter, effizienter
Da der Jet weniger Treibstoff braucht, können auch kleinere Triebwerke genutzt werden. Das führt dazu, dass das Flugzeug insgesamt kleiner und leichter ist. Laut dem CEO von Otto soll Phantom 3500 rund 115 Gallonen Treibstoff pro Stunde benötigen, was ungefähr 435,5 Litern entspricht. Andere vergleichbare Flugzeuge brauchen laut dem CEO mehr als das Doppelte an Treibstoff.
Die Flügel seien aber auch vergrößerbar, was dazu führt, dass man auf einer kürzeren Strecke starten oder landen kann. Dadurch kann das Flugzeug laut dem CEO von doppelt so vielen Flughäfen in den USA starten wie andere Privatflugzeuge.
Darüber hinaus soll der Phantom 3500 in Höhen von rund 15 Kilometern fliegen, was zu zusätzlichen Effizienzgewinnen führt. Der Jet soll eine maximale Reichweite von rund 6.500 Kilometern bzw. 3.500 Seemeilen haben, ohne dass Treibstoff nachgefüllt werden muss. Daher kommt auch der Name Phantom 3500. Bei einer Strecke von bis zu 3.200 Seemeilen können 4 Passagiere mit dem Jet transportiert werden und er soll 740 km/h schnell fliegen können. Das ist deutlich weniger als andere Privatjets, die im Schnitt zwischen 900 und 1.000 km/h schnell fliegen können.
➤ Mehr lesen: Meilenstein für Hyperschallflugzeug Quarterhorse
Displays statt Fenster
Eine Besonderheit am Phantom 3500 ist außerdem, dass er keine Kabinenfenster besitzt. Stattdessen will man auf ein “Natural-Vision-System” setzen, das aus High-Definition-Displays besteht, die die Außenansicht in Echtzeit abspielen. Nur das Cockpit soll noch ein echtes Fenster erhalten.
Phantom 3500



3 Bilder
Das Flugzeug eigne sich gut für Städtetrips, beispielsweise zwischen Los Angeles und New York City. Aber auch in der Militärbranche könnte es eingesetzt werden. Denn durch das Design und den verringerten Luftwiderstand können Fracht und Personal auch an weit entfernte Einsatzorte mit kurzen Start- und Landebahnen transportiert werden.
➤ Mehr lesen: Private Firma will Satelliten mit F-4 Kampfjets ins All bringen
Otto arbeite aber auch an einem "Super-Laminar"-Demonstrationsflugzeug für die U.S. Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA). Es wird zur Demonstration der Power-Beaming-Technologie eingesetzt, wodurch Drohnen unbegrenzt lange in der Luft bleiben können sollen.
Laut Otto wird der Phantom 3500 die Luftfahrtindustrie revolutionieren, weil er eine bessere Leistung bei geringeren Herstellungskosten erbringen können soll. Ob das tatsächlich der Fall ist, muss das Unternehmen in Zukunft unter Beweis stellen.
Kommentare