Rechenzentrum versorgt Wiener Klinik ab 2023 mit Wärme
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Mehr Unabhängigkeit von Gas und anderen fossilen Energieträgern ist gefragt. In Wien wird daher künftig ein Rechenzentrum eine Klinik heizen. Wien Energie errichtet dafür eine Wärmepumpenanlage, die an der Kühlanlage des Rechenzentrums von Interxion angeschlossen wird. Die Anlage wandelt überschüssige Wärme aus den Serverräumen effizient in Fernwärme für die Klinik Floridsdorf um.
Das Praktische daran: Die Serverräume stehen nur wenige hundert Meter von der Klinik entfernt und werden über eine eigene Verbindungsleitung angeschlossen.
Wärmebedarf kann großteils gedeckt werden
Bis zu 70 Prozent des Wärmebedarfs der Klinik lassen sich mit dieser neuartigen Energieversorgung decken. Die Klinik Floridsdorf hat, bei einer Heizleistung von 13 Megawatt, einen jährlichen Warmwasserverbrauch von 73.000 Kubikmetern und einen Jahreswärmeverbrauch von 21.361 Megawattstunden. 90.000 Laufmeter Heizung sind in dem 800-Betten-Spital verbaut und die Klinik Floridsdorf wird im Schnitt an 150 Tagen im Jahr beheizt.
Kühlwasser geht zurück ins Rechenzentrum
Die erste Wärmelieferung aus dem Rechenzentrum ist für 2023 geplant. Davor muss noch die Verbindungsleitung gebaut werden. Wien Energie errichtet gleichzeitig auch noch eine „Energiezentrale“.
Über diese wird nicht nur geheizt, sondern auch gekühlt: Die Anlage entzieht dem rund 26 Grad Celsius warmen Kühlwasser die Wärmeenergie und nutzt diese, um die Klinik Floridsdorf mit bis zu 82 Grad Celsius zu heizen. Das abgekühlte Kühlwasser fließt zurück zum Rechenzentrum, wo es wieder zur Kühlung eingesetzt wird.
Es ist nicht das erste Projekt von Wien Energie, bei dem Abwasser zum Heizen eingesetzt wird: Auch die Therme Wien wurde bereits angezapft sowie Müllverbrennungsanlagen und die Manner-Fabrik
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