Luxus-Bunker von Nomad Bunkers mit einer Gesamtfläche von 1.114 Quadratmetern.
Reiche rüsten sich mit Luxus-Bunker für Apokalypse
Die Tech-Bosse aus dem Silicon Valley interessieren sich für Bunker. In Zeiten zunehmender geopolitischer Konflikte investieren einige von ihnen in solche Hochsicherheitsanlagen, damit sie dort im Ernstfall – etwa einer atomaren Gefahrensituation – Zuflucht finden können.
Mindestens eine große Bunkeranlage soll etwa Mark Zuckerberg neben einer Reihe weiterer mysteriöser Gebäude auf seinem Anwesen in Hawaii besitzen, berichteten Wired und andere Medien. Ron Hubbard, Chef des auf Bunker spezialisierten Unternehmens Atlas Survival Shelters, sagte Business Insider im Juli, dass die meisten Milliardäre einen solchen Unterschlupf für den Ernstfall hätten – Luxusbunker seien allerdings die Ausnahme.
➤ Mehr lesen: Mark Zuckerberg platzt in geheimes Meeting zum Kampfjet F-47
Insgesamt ist die Nachfrage in den USA nach solchen besonders gut ausgestatteten und komfortablen Hochsicherheitsanlagen seit 2020 enorm gestiegen, berichtet Gadget Review unter Berufung auf einen CNBC-Beitrag: "Die Nachfrage nach luxuriösen Überlebenskapseln ist seit 2020 um 200 Prozent gestiegen und hat die Weltuntergangsvorbereitung zum neuesten Statussymbol des Silicon Valley gemacht." Komplett neu ist das nicht – entsprechende Berichte über den Anstieg gab es aber schon im Vorjahr.
Komfortable Schutzbunker für den Ernstfall
Trotzdem tut sich laufend etwas auf dem Bunker-Markt: Spezialisierte Firmen wie Atlas Survival Shelters verkaufen sie inzwischen sogar wie Fertigteilhäuser von der Stange. Ein Beispiel ist die „Platinum Series“, bei der man sich einen eigenen Bunker modular nach eigenen Vorstellungen zusammenstellen lassen kann.
Die Bunker mit 2,44 m Raumhöhe und 15 cm dicken Stahlwänden kommen mit einer Luftfilteranlage, die vor nuklearen, biologischen und chemischen Gefahrenstoffen schützt. Darüber hinaus verfügen die Bunker über gasdichte Eingangstüren, kugelsichere Eingangsluken sowie manipulationssichere Luftrohre. Der Einstiegspreis startet bei 4.300 Dollar pro Quadratmeter.
Die Standard-Austattung der „Platinum Series“ von Atlas Survival Shelters.
© Atlas Survival Shelters
Trend zum Bunker auch in Europa
Der Trend zum privaten Bunkerbau dürfte sich allerdings nicht nur auf die USA beschränken. Wie Euronews berichtete, hat der Trend zum Bunkerbau auch in Spanien enorm zugenommen. Auch dort ist die Bunkerbau-Branche seit dem Beginn des Ukrainekrieges um 200 Prozent gewachsen. Die meisten Bunker gebe es mengenmäßig in Deutschland, Frankreich und im Baltikum. In Europa sei vor allem die Angst vor atomaren Gefahren der Grund für die Anschaffung. Im Schnitt geben die Kunden 150.000 Euro für ihre Bunker aus.
Vermögende Kunden lassen sich ihre Bunker jedoch noch weitaus mehr kosten. Bei Atlas Survival Shelters sind der Ausstattung grundsätzlich kaum Grenzen gesetzt: Die Bunker können mit umfangreichen Smart-Home-Funktionen, Fitnessstudios, Kinoräumen und Weinkellern ausgestattet werden.
➤ Mehr lesen: The Rubber Room: Der am besten geschützte Raum der NASA
Business Insider sagte Hubbard, dass er über Anlagen verhandelt, die zwischen 1 und 2 Millionen Dollar kosten. Auch Nomad Bunkers bietet individuelle Lösungen für Superreiche an, die weitaus mehr kosten dürften.
Bunker-Konzept für reichen Kunden aus Kalifornien von ABIBOO Studio und Nomad Bunkers.
© ABIBOO Studio / Nomad Bunkers
Es gibt auch mobile Bunker. Solche bietet etwa das polnische Unternehmen Bunkier an. Deren Hochsicherheitsanlagen können mittels Container transportiert und international ausgeliefert werden. Der VIP Mobile Bunker soll Familien vor Nuklearexplosionen, Artillerieraketen und Pandemien schützen.
Bunkier baut Hochsicherheits-Bunker für Reiche.
© Bunkier
Ähnliche mobile Unterschlüpfe hat auch das Unternehmen Nomad Bunkers im Programm. Die Doomsday Luxury Bunkers können auch oberirdisch aufgestellt werden. Details dazu will das Unternehmen demnächst verraten:
Die Hochsicherheitsanlagen von Nomad Bunkers werden via Container ausgeliefert und können oberirdisch aufgestellt werden.
© Nomad Bunkers
Nicht alle Unternehmen sind erfolgreich
Eine Goldgrube dürfte das Bunker-Business jedoch nicht für alle Unternehmen sein. Das Schweizer Unternehmen Oppodum, das sich mit Luxus-Bunkern verdingen wollte, dürfte damit nicht erfolgreich gewesen sein. Um die Bunker-Visualisierungen des Luzerner Unternehmens gab es einst einen großen Hype. Eine Recherche des schweizerischen Mediums watson ergab im Vorjahr jedoch, dass das Unternehmen den Betrieb eingestellt hat.
Kommentare