Das Luftabwehrsystem Pantsir soll mit einer Laserwaffe aufgerüstet werden

Das Luftabwehrsystem Pantsir soll mit einer Laserwaffe aufgerüstet werden

© Mil.ru/Russische Armee

Militärtechnik

Russland setzt jetzt auf Laserwaffen

In Abu Dhabi findet gerade die Rüstungsmesse IDEX 2025 statt. Der russische Vize-Ministerpräsident Denis Manturow hat dort verkündet, dass man an Laserwaffen arbeitet.

„Die Laserwaffe befindet sich bereits in Entwicklung. Zusammen mit anderen Dingen, wird sie in naher Zukunft von Pantsir genutzt werden“, wird Manturow von Eurasiantimes zitiert. Details dazu nennt er nicht, wie etwa die Stärke in Kilowatt der Laserwaffe oder welche Variante des Luftabwehrsystems Pantsir die Energiewaffe bekommen soll.

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Pantsir wurde von den Emiraten finanziert

Pantsir ist der international bekannte Name für das Waffensystem. Der NATO-Name lautet SA-22 Greyhound. In Russland heißt es 96K6 Panzir. Übersetzt bedeutet das Harnisch. Das ist eine Anspielung auf seine Funktion: Pantsir soll Bodentruppen und Fahrzeugverbände vor Luftangriffen beschützen.

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Der erste Prototyp von Pantsir wurde 1994 fertiggestellt und 1995 präsentiert. Danach wurde die Entwicklung auf Halde gelegt, weil Geld fehlte. Eine Bestellung von 50 Pantsir-S1 aus den Vereinigten Arabischen Emiraten sorgte schließlich dafür, dass die Entwicklung fortgesetzt wurde. Deshalb gilt Pantsir als das erste russische Waffensystem, deren Entwicklung großteils vom Ausland finanziert wurde.

2007 wurden die ersten Exemplare an die Emirate geliefert. Russland selbst führte das Pantsir-S1 2012 ein. Bereits 3 Jahre später folgte die verbesserte Version Pantsir-S2.

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Mit Raketen und Kanonen bewaffnet

Pantsir ist ein Flugabwehrsystem für den Kurz- und Mittelbereich. Es ist ein Standalone-System, mit eigenem Radar, Feuerkontrollsystem und Infrarotsucher. Bewaffnet ist Pantsir mit 12 Stück 9M335-Lenkraketen. Um die Kosten niedrig zu halten, hat die Rakete keinen Suchkopf. Stattdessen gibt Pantsir über eine Funkverbindung die Zielpeilung an die Rakete weiter. Das ist mit bis zu 4 Raketen gleichzeitig möglich. Die Reichweite der 9M335 beträgt bis zu 18 km.

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Für den Kurzbereich hat Pantsir 2 30mm-Kanonen des Typs 2A38M. Für jede davon sind 700 Schuss an Bord. Der Schütze kann zwischen mehreren Munitionstypen wählen, wie etwa hochexplosiv mit Splitterwirkung oder panzerbrechend. Mit der panzerbrechenden Munition kann Pantsir auch gegen Bodenziele eingesetzt werden, wie etwa leicht gepanzerte Fahrzeuge.

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Die Reichweite der Kanonen betragen, je nach Munitionssorte, bis zu 4 km. Die maximale Feuerrate beträgt 2.500 Schuss pro Minute – pro Kanone. Bei einem Feuerstoß von einer Sekunde werden damit 83 Geschosse abgefeuert.

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Pantsir-M mit mehr Reichweite

Üblicherweise befindet sich Pantsir auf einem 4-achsigen KamAZ-6560-Lkw. Die Emirate haben sich für einen MAN-Lkw entschieden. Es kann auch auf einem Panzerfahrgestell montiert oder stationär eingesetzt werden – etwa auf Dächern von Häusern, um wichtige Gebäude zu beschützen.

Pantsir auf einem Panzerfahrgestell

Pantsir auf einem Panzerfahrgestell (CC BY-SA 3.0)

Die neueste Variante bei der russischen Armee ist Pantsir-SM. Durch neue Raketen soll es eine Reichweite bis zu 40 km haben. Es ist möglich, die älteren Varianten S1 und S2 zum SM-Standard aufzurüsten.

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Seit Dezember 2023 wird Pantsir-SM angeblich in der Ukraine eingesetzt. Mit Stand Jänner 2022 hatte Russland 116 Pantsir-S1 und -S2 im Dienst. Zumindest 27 Stück wurden bisher im Angriffskrieg gegen die Ukraine verloren.

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Modulares Pantsir als Kandidat für Laserwaffe

Mit Pantsir-SMD-E wurde 2024 eine zukünftige Version gezeigt, die auf Kanonen verzichtet. Stattdessen gibt es eine Kombination aus 9M335-Raketen und Kurzstreckenraketen, die speziell gegen Drohnen gedacht sind. SMD-E könnte etwa 7 reguläre Raketen und 20 Kurzstreckenraketen tragen. Alternativ kann es mit 48 Kurzstreckenraketen ausgestattet werden, wenn auf die 9M335 verzichtet wird.

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Gerade für das SMD-E würde sich eine Laserwaffe anbieten, da sie theoretisch „unendlich“ Munition hat. Das Luftabwehrsystem wäre damit noch einsatzbereit, auch wenn alle Raketen verschossen wurden. Der Nachteil aktueller Laserwaffen: Schlechtes Wetter und Rauch reduzieren die Effizienz und sie müssen nach einer gewissen Betriebszeit abkühlen, um nicht permanent beschädigt zu werden. Je nach Modell kann das nach weniger als einer Minute Feuern der Fall sein, oder nach mehreren Minuten.

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Manturow hat auch „andere Dinge“ erwähnt. Vermutlich sind damit Mittel zur elektronischen Kriegsführung gemeint, wie etwa ein gerichteter Störsender. Damit soll die Funkverbindung zwischen Drohne und Pilot unterbrochen werden.

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Gregor Gruber

Testet am liebsten Videospiele und Hardware, vom Kopfhörer über Smartphones und Kameras bis zum 8K-TV.

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