music-FILES-CANADA-US-MUSIC-CELEBRITY
© APA/AFP/ALICE CHICHE / ALICE CHICHE

Digital Life

Spotify löscht Neil Young und lässt Verschwörungserzähler online

Der Streit zwischen Spotify und Neil Young ist eskaliert: Der Musiker hatte den Streaming-Dienst zuvor aufgefordert, den Podcast von Joe Rogan zu entfernen, weil darin zahlreiche Falschinformationen über Corona-Impfstoffe verbreitet wurden.

"Sie können Rogan oder Young haben. Nicht beide", schrieb der kanadische Musiker in einem offenen Brief an Spotify. Der Streaming-Dienst ist der Aufforderung, den Rogan-Podcast zu löschen nicht nachgekommen. Stattdessen ist Spotify nun dabei, die Titel des kanadischen Musikers zu entfernen.

"Tödliche Desinformationen"

"Ich tue dies, weil Spotify falsche Informationen über Impfstoffe verbreitet - und damit möglicherweise den Tod derjenigen verursacht, die den von ihnen verbreiteten Desinformationen glauben", wurde aus dem offenen Brief von Neil Young zitiert. Spotify sei zu einem Ort der potenziell tödlichen Desinformation über COVID geworden, so der Musiker.

COMBO-FILES-US-ENTERTAINMENT-MUSIC-PANDEMIC-NEILYOUNG-SPOTIFY

Neil Young und Joe Rogan

Gleichzeitig hat Young seine Plattenfirma darum gebeten, seine Werke von der Streaming-Plattform zu entfernen, sollte Spotify den Podcast von Rogan nicht löschen. Spotify bedauere Youngs Entscheidung und hoffe, den Musiker bald wieder auf der Streaming-Plattform begrüßen zu dürfen, hieß es in einem Bericht des britischen Guardian.

Rogan-Podcast in der Kritik

Vor einigen Wochen hatten 270 Mediziner*innen ebenso einen offenen Brief an Spotify wegen des Podcast gerichtet. Auch sie äußerten Bedenken über die Inhalte der "Joe Rogan Experience" und beklagten die Verbreitung von medizinischen Falschinformationen über COVID-19.

Die "Joe Rogan Experience" ist auf Spotify der beliebteste Podcast. 2020 hat die Streaming-Plattform für Exklusivrechte einen 100-Millionen-Dollar-Deal mit Rogan abgeschlossen. Der Podcast steht schon länger in der Kritik, das Coronavirus zu verharmlosen und diesbezügliche Verschwörungserzählungen zu verbreiten.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare