Flirt H2

Flirt H2

© Stadler

Digital Life

Schweizer Wasserstoffzug schafft Weltrekord

Weltweit sind immer noch Dieselzüge auf Bahnstrecken unterwegs. Meist liegt das daran, dass der Ausbau der Infrastruktur für Elektrozüge als zu teuer erachtet wird.

Um die Dieselloks von den Schienen wegzubekommen, braucht es also Alternativen. Akkubetriebene Züge haben derzeit zu wenig Reichweite für viele Strecken – also wird mit Wasserstoff geliebäugelt.

➤ Mehr lesen: Chinas 450 km/h schneller Zug soll ab 2025 eingesetzt werden

Um potenzielle Kund*innen für seine Wasserstoffzüge zu begeistern, hat der Schweizer Hersteller Stadler einen Weltrekordversuch unternommen. Und der ist geglückt.

2.803 Kilometer am Stück

In den USA hat der Brennstoffzellenzug „Flirt H2“ 2.803 Kilometer am Stück zurückgelegt, ohne dazwischen Wasserstoff nachzutanken. Die Fahrt auf einer Teststrecke in den USA dauerte über 46 Stunden.

Damit es offiziell ist, gibt es einen Eintrag in die Datenbank der Guinness-Weltrekorde für „die längste Strecke, die ein wasserstoffbetriebener Personenzug ohne Nachtanken oder Aufladung“ zurückgelegt hat.

➤ Mehr lesen: The Line: Highspeed-Zug um 1,5 Milliarden Dollar geplant

Wie groß der Unterschied zu einem rein akkubetriebenen Zug ist, zeigt ein früherer Weltrekord für Stadler. 2021 schaffte der „Flirt Akku“ mit 224 Kilometer den Weltrekord für längste Fahrt mit einem Batteriezug im reinen Batteriebetrieb.

108 Sitzplätze

Der Flirt H2 hat 108 Sitzplätze und fährt bis zu 130 km/h schnell. Zum Vergleich: Die elektrische „Reihe 4024“ der ÖBB, die als S-Bahn und Regionalzug verkehrt, hat 199 Sitzplätze und fährt bis zu 140 km/h schnell.

Laut Stadler kann Flirt H2 bei Umgebungstemperaturen bis zu 49 Grad Celsius fahren. Das ist durchaus relevant für einen der ersten Kunden: Caltrans, die Verkehrsbehörde des US-Bundestaats Kalifornien. In San Jose wurden etwa 2022 43 Grad Celsius gemessen.

Die 2 Endwagen sind elektrisch angetrieben. Die Brennstoffzellen und Wasserstofftanks sind im Mittelwagen, den Stadler „PowerPack“ nennt. Es gibt auch eine größere Variante mit vier Wagen und einem PowerPack, die mehr Passagiere transportieren kann. 

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare