Auch andernorts werden Laserwaffen entwickelt und eingesetzt.

Auch andernorts werden Laserwaffen entwickelt und eingesetzt.

© BAE Systems / YouTube / Screenshot

Militärtechnik

Südkorea will nordkoreanische Drohnen mit “Star Wars”-Laser abschießen

Am Donnerstag stellte die Defense Acquisition Program Administration (DAPA) in Südkorea das sogenannte „Star Wars Projekt“ vor. Die DAPA ist ein seit 2006 laufendes Waffenbeschaffungsprogramm des südkoreanischen Verteidigungsministeriums. Das neue Projekt sieht den erstmaligen Einsatz von laserbasierten Abwehrsystemen vor, die künftig Drohnen des feindlichen Nachbarlandes abschießen sollen.

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Neuartiges Waffensystem

„Diese Laser-Flugabwehr ist ein neuartiges Waffensystem, das Ziele durch direkte Bestrahlung mit einem aus einer Glasfaser erzeugten Laser neutralisiert. Es kann kleine unbemannte Luftfahrzeuge und Multikopter aus kurzer Entfernung sehr präzise treffen“, so die DAPA in ihrer Mitteilung.

Derzeit gibt es nur einen Prototyp, entwickelt vom südkoreanischen Luftfahrttechnikunternehmen Hanwha Aerospace Co., in den in den letzten Jahren Millionen investiert wurden. Schon bald soll jedoch die Massenproduktion der „Star Wars“-Waffe beginnen, und noch in diesem Jahr soll die Auslieferung starten. Bisher gibt es nur ein einziges Bild des Systems, das einen Mast zeigt, der an einem kleinen Gebäude befestigt wurde.

So soll die Laserwaffe aussehen

So soll die Laserwaffe aussehen

1,33 Euro pro Schuss

Die von „Star Wars“ inspirierten Laser wären unauffällig: Sie sind unsichtbar und verursachen keinen Lärm. Zudem benötigt das System keine zusätzliche Munition, da die Laserstrahlen lediglich elektrischen Strom als Basis benötigen. Ein einzelner Schuss mit der Waffe soll 2.000 südkoreanische Won (1,33 Euro) kosten, was sich vermutlich auf die Energiekosten bezieht. Wie viele Schüsse nötig sind, um eine Drohne abzuschießen, hat die DAPA nicht bekannt gegeben.

Es wurden bereits Tests durchgeführt, die angeblich eine Erfolgsquote von 100 Prozent zeigten. Einem Reuters-Bericht zufolge zielt die Waffe auf die Motoren der Drohnen und feuert dann 10 bis 20 Sekunden lang. In Zukunft soll die „Star Wars“-Waffe durch Verbesserungen auch gegen Flugzeuge und Raketen eingesetzt werden können.

Nordkorea provoziert 

Obwohl auch Südkorea selbst Drohnen zur Grenzüberwachung einsetzt, fühlt es sich durch die zahlreichen nordkoreanischen Überwachungsdrohnen zunehmend provoziert. Auch andere Aktionen des feindlichen Nachbars, wie der unlängst losgeschickte Müllballon, der durch seinen störenden Geruch die Südkoreaner belästigte und den Flugverkehr störte, ärgern Südkorea.

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