Solarmodule auf dem Dach der Therme Wien

Solarmodule auf dem Dach der Therme Wien

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Therme Wien stellt eigenen Ökostrom her

Das warme Wasser der Therme Wien kommt seit 2022 nicht nur Badegästen zugute. Dank einer Kooperation mit Wien Energie wird das Abwasser genutzt, um 1.900 Haushalte in Wien Oberlaa mit Fernwärme zu versorgen. In der Therme Wien wurde aber noch weiteres Potenzial erkannt, um vorhandene Infrastruktur für den Klimaschutz zu nutzen. Auf den weitläufigen Dächern der Thermengebäude wurde eine neue Photovoltaikanlage installiert.

➤ Mehr lesen: Badwasser aus Therme Wien heizt 1.900 Haushalte

820.000 Kilowattstunden

2.000 Photovoltaik-Module wurden auf einer Fläche von rund 4.000 Quadratmeter auf 7 Dächern untergebracht. Sie kommen auf eine Leistung von 800 Kilowatt peak. Ihr geschätzter Jahresertrag liegt bei rund 820.000 Kilowattstunden. Der Strom wird direkt in die Thermenwelt eingespeist. Diese Menge entspreche ungefähr jener, die rund 400 Zwei-Personen-Haushalte in Wien pro Jahr verbrauchen, sagt Peter Hanke, Stadtrat für Wirtschaft und Wiener Stadtwerke.

400 Tonnen CO2 weniger

Mit der Anlage, die 100-prozentigen Ökostrom erzeugt, können laut Wien Energie 400 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr eingespart werden - also ungefähr soviel, wie eine Person verursacht, die 170 Langstreckenflüge zwischen Wien und Tokio absolviert. Durch die PV-Anlage können mehr als 10 Prozent des Strombedarfs der Therme Wien gedeckt werden.

Auf den Dächern der Therme Wien gibt es sowohl südlich als auch Ost-West-ausgerichtete PV-Module

Auf den Dächern der Therme Wien gibt es sowohl südlich als auch Ost-West-ausgerichtete PV-Module

Smarte Blume vor dem Eingang

Das Photovoltaikprojekt ist Teil einer Klimapartnerschaft zwischen der Therme Wien und Wien Energie. Für Besucher*innen deutlich werden soll die Zusammenarbeit bei Energieerzeugung und -Verwertung durch eine neue "Smartflower" vor dem Eingang der Therme. Die riesige "Blume" aus PV-Modulen richtet sich automatisch auf die Sonne aus und faltet sich bei Dunkelheit selbstständig zusammen.

Auch aus Kostengründen sinnvoll

"Unsere Klimapartnerschaft mit der Therme Wien ist ein schönes Beispiel für nachhaltige Energieerzeugung. Die erfolgreiche Umsetzung der Wärmepumpe, die das Abwasser aus den Thermenbecken zur Wärmeversorgung der Wiener*innen nutzt, war nur der Anfang. Jetzt haben wir eine Photovoltaikanlage gemeinsam umgesetzt, um auch die Stromerzeugung vor Ort grün zu gestalten", erklärt Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie Geschäftsführung.

Auch Edmund Friedl, Geschäftsführer der Therme Wien, zeigt sich glücklich über die Klimapartnerschaft. Die neue PV-Anlage sei ein weiterer großer Schritt im nachhaltigen Energie-Management. Dieses sei auch aus wirtschaftlichen Gründen wichtig, denn: "Die massiv gestiegenen Energiekosten stellen alle Gesundheits- und Freizeiteinrichtungen vor große Herausforderungen."

Gesteigerte Energieeffizienz

Die Therme Wien zeigt seit vielen Jahren Ambitionen, die eigene Energieeffizienz zu steigern. Seit der Errichtung der neuen Therme vor 13 Jahren ist es gelungen, 60 Prozent des gesamten Wärmebedarfs durch die Nutzung der Abwärme der Thermalquellen zu decken. Seit Mai 2022 wird die Abwärme in Zusammenarbeit mit Wien Energie zusätzlich zur Erzeugung von Fernwärme genutzt.

 

Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation zwischen Wien Energie und der futurezone.

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David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Mobilität, Klimawandel, Energie, Raumfahrt und Astronomie. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

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