Illustration shows TikTok logo and Russian flag through broken glass
© REUTERS / DADO RUVIC

Digital Life

Kein TikTok und Netflix mehr für Russland

Nach der russischen Invasion in die Ukraine stellt Netflix den Betrieb in Russland ein. Bereits vor einigen Tagen hatte der Videostreaming-Riese angekündigt, er werde entgegen den Vorschriften keine russischen TV-Sender über die Plattform verfügbar machen. Jetzt zieht der US-Konzern den Stecker: Angesichts der Situation werde der Dienst ausgesetzt, sagte eine Netflix-Sprecherin am Sonntag.

Nur noch wenige Tage

Ab Montag wird man sich in Russland nicht mehr neu bei Netflix anmelden können, bisherige Kund*innen werden den Dienst noch schauen können, bis die nächste monatliche Zahlung fällig wird. In Reaktion auf den russischen Aggressionskrieg haben auch Hollywood-Studios wie Disney, Warner Bros. und Universal bereits angekündigt, Filme nicht mehr nach Russland zu bringen.

Gesetz zwingt TikTok zum Aus

Die Video-App Tiktok schränkt den Dienst in Russland ein, da nach einer Gesetzesänderung Gefängnisstrafen für Äußerungen drohen, die von der offiziellen Darstellung des Krieges in der Ukraine abweichen. Nutzer*innen in Russland werden nicht mehr live streamen und neue Inhalte in den Videodienst hochladen können. Man habe angesichts der neuen Gesetzeslage keine andere Wahl, schrieb Tiktok am Sonntag bei Twitter.

Nach der Gesetzesänderung von Freitag kann die Verbreitung angeblicher Falschinformationen über russische Streitkräfte mit hohen Geldstrafen und bis zu 15 Jahren Haft bestraft werden. Präsident Wladimir Putin und die russische Regierung bezeichnen unter anderem den Angriffskrieg in der Ukraine ausschließlich als Spezialoperation.

Die russischen Behörden kündigten bereits an, den Tiktok-Rivalen Facebook komplett zu blockieren, der Zugang zu Twitter wird eingeschränkt. Tiktok kommt anders als die restlichen Social-Media-Plattform nicht aus den USA, sondern gehört zum chinesischen Konzern Bytedance.

Keine Spiele mehr

Freiwillig verzichten die Spieleunternehmen Activision Blizzard und Epic Games darauf, Kund*innen in Russland weiterhin zu versorgen. Um die Ukraine im Kampf gegen Russland zu unterstützen werde man keine Spiele mehr für Russland anbieten, heißt es in einem Brief an die eigenen Angestellten von Activision Blizzard. Einen Tag später zieht Epic Games nach, wie Engadget berichtet. In einem Tweet wird der Schritt ebenfalls als Reaktion auf das Vorgehen der russischen Regierung bezeichnet.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare