Trumps soziales Netzwerk soll gegen Lizenzbedingungen verstoßen
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Es ist noch nicht einmal online, da macht Ex-Präsident Donald Trumps soziales Netzwerk "Truth Social" schon Probleme. Die gemeinnützige Organisation Software Freedom Conservancy (SFC) wirft dem Netzwerk vor, gegen die Affero General Public License (AGPLv3) zu verstoßen. Dabei handelt es sich um eine Lizenz für Open-Source-Software.
Um die Lizenz nutzen zu dürfen, muss der Quellcode der Seite öffentlich gemacht werden. Das Trump-Netzwerk soll auf dem Code des Dienstes Mastodon basieren und dieser nutzt die Open-Source-Lizenz. Anders als vorgeschrieben wurde der modifizierte Quellcode von Truth Social bisher aber nicht zugänglich gemacht.
Kurz nach der Ankündigung von Trump ging eine Testversion des twitterähnlichen Dienstes online. Dabei fiel den Mastodon-Machern bereits auf, dass Truth Social "vertraut aussieht".
Wie Bradley M. Kuhn von SFC schreibt, hätte das Netzwerk bereits im Testlauf seinen Nutzern den Quellcode und die Lizenzbedingungen offenlegen müssen. Das sei nicht passiert. Nun muss die Mediengruppe hinter Trumps Netzwerk innerhalb von 30 Tagen der Aufforderung nachkommen und den Quellcode zur Verfügung stellen.
"So funktionieren die Rechtsvorschriften"
Tun sie dies nicht, verfällt ihre Lizenz und sie verlieren die Rechte an der Software, schreibt Kuhn. "So funktionieren die Rechtsvorschriften der AGPLv3 ohne Ausnahme – auch wenn Sie ein Immobilienmogul, Reality-TV-Star oder sogar ehemaliger US-Präsident sind".
SFC wird rechtliche Schritte einleiten, wenn die Frist verstrichen ist und der Quellcode weiterhin nicht offengelegt wurde. Heuer klagten sie bereits gegen den TV-Hersteller Vizio mit dem Vorwurf, dieser habe die Lizenzbedingungen gebrochen, berichtet The Verge.
Eigenes Trump-Netzwerk
Eine offizielle Stellungnahme von Trump oder der Mediengruppe gibt es noch nicht. Truth Social soll Anfang November für exklusiv eingeladene Nutzer*innen starten, 2022 soll es dann für alle in den USA verfügbar werden. Trump will damit den großen Tech-Konzernen die Stirn bieten, nachdem er von Twitter und Facebook verbannt wurde.
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