US-Präsident Donald Trump

US-Präsident Donald Trump

© APA/AFP/ANDREW CABALLERO-REYNOLDS

Digital Life

Trump wollte als "Person X" Parler beitreten

Donald Trump wollte dem rechten Online-Netzwerk Parler unter dem Pseudonym „Person X“ beitreten. Laut Parler-Chef John Matze habe der technische Anbieter Amazon Web Services (AWS) davon gewusst, weswegen er Parler aus seinem Hosting-Angebot ausgeschlossen habe. Ziel sei gewesen, Donald Trump eine weitere mediale Präsenz zu verweigern. Laut Ansicht des Parler-Chefs verstoße der Internetgigant mit dem Rauswurf gegen Wettbewerbsrecht. Er reichte Klage gegen Amazon ein. Die futurezone hat berichtet. 

Unterdessen ist die Suche nach einem neuen technischen Anbieter erfolglos geblieben. Laut dem Parler-Chef John Matze hätten auch andere Hosting-Firmen eine Zusammenarbeit abgelehnt. Ihm zufolge besteht sogar die Möglichkeit, dass Parler nie wieder online geht, wie er unlängst gegenüber Reuters mitgeteilt hat.

"Politische Animosität"

In der Klage, eingereicht beim US-Bezirksgericht in Seattle, betonte Parler, dass Amazons Entscheidung "offensichtlich durch politische Animosität motiviert" sei. Er ziele darauf ab, den Wettbewerb auf dem Markt für Microblogging-Dienste zu reduzieren. Neben der Freischaltung seiner Dienste fordert Parler auch Schadenersatz. Laut Parler habe Amazon die vertraglich festgelegte 30-Tage-Frist für eine Einstellung des Dienstes nicht eingehalten.

Begründet wurde der Rauswurf damit, dass Parler nicht schnell genug gegen gewalttätige Inhalte auf der Plattform vorgegangen sei. "Wir haben eine stetige Zunahme dieser gewalttätigen Inhalte auf Ihrer Website gesehen, die alle unsere Nutzungsbedingungen verletzen", hieß es im Amazon-Schreiben. Angesichts der Ausschreitungen im US-Kapitol habe ein "ernsthaftes Risiko, dass diese Art von Inhalten weiter zur Gewalt anstacheln wird", bestanden.

Gewaltaufrufe gegen Politiker und Bürger

Laut CNET wurden auf Parler insbesondere rassistische Inhalte und Gewaltaufrufe gegen Politiker, Prominente und Bürger mit liberalen Ansichten veröffentlicht. Seit November habe Amazon über 100 gewaltverherrlichende Postings gekennzeichnet. Ein Beispiel: „Wir werden am 20. Januar einen Bürgerkrieg kämpfen“ oder „Tod für @zuckerberg  @realjeffbezos @jackdorsey @pichai."

In anderen Postings sollen Nutzer auch dazu aufgerufen haben, die Amazon-Liefertrucks in Brand zu setzen und Kongressmitglieder zu quälen und zu töten.

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