Die C-130 Super Hercules soll die neue Kommandozentrale der US-Marine im Falle eines Atomkriegs werden.

Die C-130 Super Hercules soll die E-6 Mercury ersetzen. 

© REUTERS/HENRY NICHOLLS

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US Navy sucht ein neues “Weltuntergangs-Flugzeug”

Die US Navy ist auf der Suche nach einem neuen "Doomsday"-Flugzeug. Mehrere Rüstungskonzerne, darunter Northrop Grumman, Lockheed Martin und Raytheon Intelligence and Space, haben sich zusammengetan, um einen Nachfolger der E-6B Mercury zu entwickeln, wie Defense News berichtet.

Der auf der Boeing 707 basierende Flugzeugtyp diente der US Navy bislang als Kommandoflugzeug für den Fall, dass ein weltweiter Atomkrieg ausbrechen sollte. Deshalb werden diese Art von Flugzeugen "Doomsday" genannt - Weltuntergang. In einer solchen Situation sollte die E-6 Mercury als Kontrollzentrum für die USA fungieren und mit den mit Atomraketen bestückten U-Booten der Navy kommunizieren.

Nachfolger bereits ausgewählt

Die E-6-Flotte ist mittlerweile in die Jahre gekommen. Das geht aus im vergangenen Monat veröffentlichten Unterlagen der Navy hervor. Daher werden nun Modernisierungsmaßnahmen gesetzt.

Ein Nachfolger der E-6 Mercury steht bereits fest. Sie soll durch die C-130J-30 Super Hercules von Lockheed Martin ersetzt werden - eine Version der C-130 mit einem 4,5 Meter längeren Rumpf. Das neue Flugzeug läuft derzeit noch unter dem Entwicklungsnamen E-XX.

Laut Henry Cyr, Direktor für Kontrollprogramme bei Northrop Grumman, sei die E-XX der E-6 in vielen Punkten überlegen. Unter anderem soll sie sich besser fliegen lassen, als die E-6, die seit 1989 in der Flotte der Navy ist.

Welche Unternehmen welche Komponenten des neuen Weltuntergangsflugzeuges letztendlich zur Verfügung stellen, soll im Rahmen eines Vergabeverfahrens entschieden werden. Der Auftrag für die Entwicklung wird im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025 vergeben. 

Mehrere Millionen Dollar für Mission

Da die Navy einen schnellen Übergang wünscht, dürften im Weltuntergangsflugzeug allerdings keine neuartigen Technologien verbaut werden. Ziel sei es, so Cyr, bereits vorhandene Instrumente so schnell wie möglich in einem neuen Flugzeugtyp einzusetzen. "Dies soll keine Demonstration einer neuer Erfindungen sein", hält er fest. "Im Bereich der nuklearen Kommando- und Kontrollkommunikation ist es wichtiger, 100 Prozent der Zeit richtig zu arbeiten, als ein Risiko bei der Entwicklung neuer Technologien einzugehen."

Die Navy sieht 213,7 Millionen Dollar (195,8 Millionen Euro) für das Programm vor, das gemeinhin unter dem Namen TACAMO ("Take Charge And Move Out") bekannt ist. Von dieser Summe sollen vorerst 3 Testflugzeuge finanziert werden. 9 Exemplare will die Navy laut Cyr insgesamt kaufen, um die 16 E-6 Mercury zu ersetzen.

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