2 Millionen Tesla-Autos müssen "zurückgerufen" werden.

2 Millionen Tesla-Autos müssen "zurückgerufen" werden.

© REUTERS/Beck Diefenbach

Digital Life

Video zeigt Massenkarambolage nach Versagen von Tesla-Autopilot

Eine 2021er-Version eines Tesla Model S löste in San Francisco im November 2022 einen Massencrash aus (die futurezone berichtete). 8 Fahrzeuge wurden beschädigt, 2 Personen mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Der Fahrer gab gegenüber den Behörden an, dass sich das E-Auto zum Zeitpunkt der Karambolage im „Full-Self-Driving"-Modus befand und angeblich unter einer Fehlfunktion litt. Bildmaterial des Vorfalls drang bislang nicht an die Öffentlichkeit. Nun erhielt The Intercept Videos einer Überwachungskamera, die den Unfall im Detail zeigen.

"Er hat einfach plötzlich angehalten"

Der Tesla habe mit einer Geschwindigkeit von 88 km/h die Spur gewechselt, dann allerdings abrupt auf 32 km/h abgebremst, schreibt The Intercept unter Berufung auf einen Polizeibericht. Mehrere Fahrzeuge hinter dem Model S konnten nicht mehr rechtzeitig bremsen und krachten schließlich aufeinander. "Er hat einfach plötzlich angehalten", erzählt eine Augenzeugin, Shayna Kelly. "An diesem Punkt gab es keinen Ausweg mehr."

Der Vorfall ereignete sich just an jenem Tag, an dem Tesla-Chef Elon Musk den breitenwirksamen Launch seiner Full-Self-Driving-Software bekannt gab. Der Autopilot stehe ab sofort allen US-Kund*innen zu einem Preis von 15.000 US-Dollar zur Verfügung, ließ Musk damals verlautbaren.

Autopilot im Fokus der Behörden

Der Full-Self-Driving-Modus ist eine Erweiterung der Fahrassistenzfunktionen von Tesla. Er ermöglicht es dem Fahrzeug, automatisch die Spur zu wechseln, auf Autobahnen auf- oder abzufahren, Stoppschilder und Ampeln zu erkennen und sogar autonom zu parken. Allerdings befindet sich die Software erst in der Beta-Phase. Das bedeutet, die Fahrer*innen des Teslas sind letztverantwortlich und müssen das System stets überwachen. 

Tesla putzt sich bei Unfällen häufig mit diesem Fakt ab und schiebt die Verantwortung auf die Fahrer*innen. Bis zum 22. Dezember hatte die US-Verkehrsbehörde 41 Untersuchungen zu Tesla-Unfällen eingeleitet, bei denen automatisierte Systeme, darunter der Full-Self-Driving-Modus, zum Einsatz kamen. In der Vergangenheit tauchten zudem immer wieder Videos im Netz auf, die die Mängel des Tesla-Autopiloten im Verkehr demonstrierten. 

Die Massenkarambolage in San Francisco wird derzeit von der US-Verkehrsbehörde untersucht. Tesla selbst hat zu der Causa noch nicht Stellung genommen. 

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