Die besten Anime-Games für iOS und Android
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Beim Thema Anime scheiden sich die Geister. Während sich viele Fans an den verschiedensten Serien nicht sattsehen können, können andere den Hype um die meist japanischen Produktionen ganz und gar nicht nachvollziehen. Nichtsdestotrotz ist der Wirtschaftskomplex rund um Animes enorm.
Wie groß das Interesse an Anime weltweit ist, zeigen nicht nur die unzähligen veröffentlichten Serien, sondern auch die vielen dazu passenden Games. Alleine im Jänner erscheinen mit One Piece Odyssey und Dragon Ball Z: Kakarot zwei neue Titel für Anime-Fans. Auch für iOS und Android gibt es einige unterhaltsame Games aus dieser Kategorie.
Wir stellen euch diese Anime-Games vor:
- Dragon Ball Legends: iOS und Android
- Azur Lane: iOS und Android
- One Piece Treasure Cruise: iOS und Android
- Yu-Gi-Oh! Master Duel: iOS und Android
Dragon Ball Legends
Wenn es um Anime geht, darf Dragon Ball selbstverständlich nicht fehlen. Die 1984 erstmalig erschienen Manga-Serie gehört zu den wohl beliebtesten und bekanntesten Animes aller Zeiten. Und auch die vielen Games zur Serie erfreuen sich großer Beliebtheit. Auch auf dem Smartphone ist Dragon Ball mit einem eigenen Ableger vertreten. Wer sich von Dragon Ball Legends ein pures Fighting-Game erwartet, muss die Erwartungen aber etwas zurückschrauben.
Eine Chance sollte man dem Spiel aber trotzdem geben. Und das gleich aus mehreren Gründen. Was gleich zum Start auffällt, sind die überbordenden Hinweise, die es wegzutippen gilt. Neben der Sprachauswahl müssen wir uns durch locker ein Dutzend Warnungen und Informationen tippen. Neben einem Verweis auf kostenpflichtige Zusatzinhalte gibt es mehrere Abfragen, etwa zur Gewichtung von Charakteren, die wir annehmen oder ablehnen müssen. Was das für uns später bedeutet, wird aber eigentlich nicht klar.
Haben wir dann endlich ein neues Spiel gestartet, geht es ins Tutorial mit Son-Goku. Hier lernen wir erstmalig, welche Art von Spiel Dragon Ball Legends tatsächlich ist. Neben einer Kampf-Komponente sind nämlich auch Karten im Spiel, die Teil der Spielmechanik sind. Gesteuert wird hier ausschließlich durch Tippen und Wischen direkt auf dem Bildschirm. Virtuelle Knöpfe braucht es nicht. Die Wischgesten sind vor allen für die Bewegung in die vier Himmelsrichtungen vorgesehen, Tippen ist für die jeweiligen Kampfaktionen reserviert.
Wie eine Attacke ausgeführt wird, hängt einerseits von der Nähe zum Gegner und andererseits von der Auswahl der Kampfkarten ab. Diese, in Kombination mit KI-Punkten, können wir für gezielte Attacken auf unsere Gegner nutzen, um sie möglichst schnell auszuschalten. Um auch Spieler*innen abseits der Fans der Serie abzuholen, bietet Dragon Ball Legends aber auch eine Story. Der Großteil davon findet über Text-Dialoge statt, die uns über die verschiedenen Teile und Bücher auf dem Laufenden halten.
Um die zahlreichen Kämpfe bestehen zu können, bauen wir ein Team aus den vielen verschiedenen Charakteren zusammen. Immer drei aus unserer Gruppe können wir dann in die jeweiligen Kämpfe schicken, um Schlachten gegen unterschiedlichste Gegner*innen zu schlagen. Charaktere werden dabei mit der Zeit erspielt oder über Echtgeld eingekauft. Während In-Game-Käufe auch hier Teil des Geschäftsmodells sind, werden wir bei Dragon Ball aber alles andere als dazu gezwungen.
Auch ohne Zukäufe bleibt der Spielspaß sowohl on- als auch offline über mehrere Stunden aufrecht. Neben dem fehlenden Online-Zwang gefällt mir aber vor allem die perfekte Ausrichtung auf Smartphones. Dragon Ball Legends wird ausschließlich im Hochformat gespielt, die gesamte Steuerung lässt sich auch im Kampf nur mit einem Finger bzw. nur dem Daumen abhandeln.
Dragon Ball Legends ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.
Azur Lane
Azur Lane gehört zu den neueren Kreationen am Anime-Himmel. Im Gegensatz zu vielen anderen Produktionen erschien hier das Spiel zuerst, aus dem am Ende eine TV-Serie adaptiert wurde. Azur Lane fällt unter die Kategorie der Shoot ‘em ups und gilt als rein chinesische Produktion. Wer Azur Lane das erste Mal startet, wird höchstwahrscheinlich die Augenbrauen hochziehen. Was uns hier erwartet, ist nämlich alles andere als eindeutig. Klar wird gleich, dass es jede Menge ausschließlich weibliche Anime-Charaktere gibt.
Ihr Einsatz im Spiel ist aber doch etwas ungewöhnlich. Azur Land findet nämlich in einer alternativen Timeline des Zweiten Weltkriegs statt. Das Prinzip ist so einfach wie kurios. Aus den verschiedenen Charakteren gilt es, eine Flotte zusammenzustellen. Flotte deshalb, weil die weiblichen Charaktere keine Menschen, sondern Kriegsschiffe sind. Bis zu sechs Schiffe gilt es dann, aufgeteilt auf zwei Divisionen, zu platzieren. Die vordere Division besteht aus Zerstörern sowie leichten und schweren Kreuzern.
Die hintere Linie beinhaltet mit Kampfschiffen und Flugzeugträgern die schweren Kaliber. Haben wir unsere Flotte zusammengestellt, gilt es in See zu stechen und feindliche Territorien zu erkunden. Haben wir den Feind entdeckt, ist das Prozedere immer gleich. Die feindlichen Flotten müssen zerstört werden, bis wir zum jeweiligen Endgegner gelangen. Diesen gilt es dann in einem Schlusskampf zu besiegen. Erfolgreiche Kämpfe generieren Sterne und die Aufstiegsmöglichkeit zur nächsten Map. Haben wir alle Maps in einem Kapitel abgearbeitet, steigen wir in das nächste Kapitel mit höherem Schwierigkeitsgrad auf.
In Sachen Steuerung erwartet uns bei Azur Lane eine Mischung aus automatischer und manueller Steuerung. Die Spitze unserer Flotte beginnt automatisch zu feuern, wenn Gegner gesichtet werden. Darüber hinaus können wir diese jederzeit manuell bewegen. Kampfschiffe und Flugzeugträger können von uns mit dedizierten Knöpfen aktiviert werden.
Gezielt werden muss aber von uns selbst, was dem Game einen gewissen Sniper-Charme verpasst. Etwas eigenartig mutet das integrierte „Beziehungssystem“ an. Setzen wir bestimmten Charaktere bzw. Schiffe öfters und länger ein, steigt unser Zuneigungslevel zum jeweiligen Charakter. Bei 100 Prozent Zuneigung kann dann ein Heiratsantrag gestellt werden. Ein sicherlich für viele Spieler*innen etwas irritierendes Feature eines sonst recht unterhaltsamen Games. Beim Thema Mikrotransaktionen ist Azur Lane dagegen relativ harmlos. Investiert wird hauptsächlich in Skins für die liebevoll genannten "Shipfus" sowie für Ringe, zu den erwähnten Hochzeiten. Slots unter anderem für Docks können ebenfalls hinzugekauft werden, sind aber alles andere als Pflicht für gutes Gameplay.
One Piece Treasure Cruise
In die lange Liste der Anime- bzw. Manga-Legenden reiht sich auch One Piece. Die 1997 gestartet Manga-Serie ist nach heutigem Stand die meistverkaufte der Welt und kann auch im Gaming-Bereich einige Erfolge vorweisen. Ein Teil dieses Erfolges ist One Piece Treasure Cruise, ein eigens für iOS und Android entwickeltes Action-RPG. Im Spiel verfolgen wir die Geschichte des Protagonisten Monkey D. Ruffy, der durch den Genuss der Gum-Gum-Frucht eine übermäßige Dehnbarkeit als Fähigkeit erhielt. Mit dem Ziel, König aller Piraten zu werden, begleiten wir Ruffy und seine Freund*innen auf der Reise.
Unsere Begleiter*innen stellen wir uns für die Kategorie typisch selber zusammen. Während Fans der Serie den Charm der originalen Story etwas vermissen werden, bekommen One-Piece-Neulinge einen guten Einblick in die Entwicklung der Geschichte und wie die verschiedene Hauptcharaktere aufeinander treffen. Der Story-Modus ist dabei auf insgesamt 41 Inseln aufgeteilt, die jeweils einen Höhepunkt der Story darstellen. Jede dieser Inseln hält für uns verschiedene Antagonisten bereit, die es zu besiegen gilt, um fortschreiten zu können.
Während wir am Anfang mit den Basics ausgestattet sind, gewinnen wir mit der Zeit immer mehre Charaktere und Materialien hinzu, die uns beim Bestreiten der Kämpfe hilfreich sind. So starten wir anfangs nur mit Ruffy, gewinnen über die nächsten Inseln aber Usopp, Nami und Zorro dazu. Gerade Serien-Neulinge mag der erste Eindruck etwas erschlagen, das geradlinige Gameplay ist aber innerhalb von kürzester Zeit verinnerlicht. Die rundenbasierte Mechanik erlaubt uns ein strategisches Spielen ohne Stress.
Für jeden Kampf können wir uns ein individuelles Team zusammenstellen, das für die Anforderungen der Gegner*innen geeignet ist. Manche Charaktere werden etwa durch besondere Eigenschaft auf einer Insel geschwächt oder zeigen geringere Effektivität gegen bestimmte Gegner*innen. Um nicht schon nach kurzer Zeit Langeweile aufkommen zu lassen, gibt es neben der Story auch immer wieder Events und neue Elemente, die hinzugefügt werden. Neue Challenges, die im Schwierigkeitsgrad von leicht bis ultraschwer gehen, bieten uns Möglichkeiten, neue Kombinationen zu testen und Charaktere zu erspielen, die die nächste Herausforderung noch einfacher machen.
In Sachen Steuerung ist One Piece Treasure Crusie verhältnismäßig simpel. Das Spiel findet fast ausschließlich über Tippgesten und Befehlsmenüs statt. Die Monetarisierung bei Treasure Cruise ist ein Kann, aber kein Muss. Zwar haben wir die Möglichkeit, neue Charaktere zu kaufen oder die Ausdauer aufzufüllen. Sämtliche Inhalte lassen sich aber auch durch das Abarbeiten von Leveln sowie über Login-Boni gemütlich erspielen. Nur extrem ungeduldige Spieler*innen müssen hier ihr Geld investieren.
One Piece Treasure Cruise ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.
Yu-Gi-Oh! Master Duel
Eines der wohl beliebtesten und bekanntesten Kartenspiele mit Anime-Ableger ist sicherlich Yu-Gi-Oh. 1999 von Konami ins Leben gerufen, ist das Sammelkartenspiel bis heute unter Sammler*innen und Anime-Fans heiß begehrt. Anfang 2022 veröffentlichte Konami mit Master Duel ein weiteres seiner vielen Yu-Gi-Oh-Games für Konsole und PC. Und auch eine mobile Variante fand dieses Mal ihren Weg zu den Spieler*innen. Master Duel konzentriert sich dabei auf das Kerngeschäft von Yu-Gi-Oh.
Das Kartenspielen steht im Vordergrund. Gleich vom Start weg wird bei Yu-Gi-Oh! Master Duel klar, dass Neulinge eine schwere Zeit haben werden. Wer von Yu-Gi-Oh keine Ahnung hat oder sich mit der Strategie des Spieles noch nie beschäftigt hat, wird erst einmal jede Menge Hausaufgaben erledigen müssen oder den kurzen Ausflug in die Welt der Sammelkarten gleich wieder abblasen. Während vor allem die Fan-Made-Games von Yu-Gi-Oh meist keinerlei Hilfestellungen bieten, möchte zumindest Konami auch neuen Spieler*innen mit Single-Player-Tutorials den Einstieg ermöglichen.
Wer sich aber so gar nicht mit der Materie auskennt, braucht dafür Zeit. Sehr viel Zeit. All jene, die hier schon einen Schritt weiter sind, werden mit Yu-Gi-Oh! Master Duel aber eine Freude haben. Wir können einzelne Spiele gegen die KI absolvieren, an gewerteten Turnieren teilnehmen oder per Crossplay über alle Plattformen hinweg mit Freund*innen spielen. Master Duel konzentriert sich durchwegs auf das Wesentliche. Es gibt keine Story-Ausflüge oder besondere Einspieler. Stattdessen finden wir uns auf dem immer gleichen Spielfeld wieder, das wir während der Kämpfe mit unseren Karten übersäen. Um auch an unser Traum-Deck zu kommen, braucht es natürlich die richtigen Karten.
Und hier hält Konami zwei Routen für uns bereit. Wer es sich einfach machen möchte, kann über Mikrotransaktionen Edelstein-Packs einkaufen, die zwischen 10 und 100 Euro kosten. Ein für mich persönlich viel spannenderer Weg ist aber das Erspielen von Karten. Konami hat hier keine künstlichen Limits gesetzt und gibt uns die Möglichkeit, auch ohne Geld verhältnismäßig einfach an neue Karten zu kommen.
Auch Werbeeinblendungen finden wir hier nicht vor. Obwohl Master Duel vor allem für große Bildschirme entwickelt wurde, funktioniert es auch auf dem Smartphone wunderbar. Hin und wieder konnte aber auch ich im Test auf einem iPhone 14 Pro Max Lags bzw. Frame-Drops feststellen, wenn eine der Kartenanimationen abgespielt wurde. Ein Umstand, der auf Raum für Optimierungen hindeutet, dem Spielspaß aber keinen Abbruch tut.
Yu-Gi-Oh! Master Duel ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.
Kommentare