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Worauf man beim Kauf eines neuen Fernsehers achten sollte

Wenn die Fußball-Europameisterschaft am 14. Juni eröffnet wird, steht bei Fußballfans wieder ein Gerät im Zentrum der Aufmerksamkeit: der Fernseher. Das Fußball-Großereignis ist auch ein willkommener Grund, sich ein neues Gerät zuzulegen. Wer sich einen neuen Fernseher kauft, sollte aber einige Dinge bedenken:

1. Auflösung

Die meisten Fernseher verfügen heute über die Auflösung 4K UHD. Bei einem Bildformat von 16:9 sind das 3.840 x 2.160 Pixel. Das ist auch die Auflösung, nach der man Ausschau halten sollte. FullHD-Geräte (1.920 x 1.080 Pixel) sind heute in der Regel Auslaufmodelle und auch preislich macht es in der Regel keinen Sinn mehr, auf den alten Standard zu setzen. Das noch niedriger-auflösende Format HD Ready kommt meist nur noch bei kleinen TVs (zB. 32 Zoll und weniger) oder besonders günstigen Modellen zum Einsatz.

Obwohl es mit dem 8K-Standard (8K UHD2, ab 7680 x 4320 Pixel) schon mehrere Jahre einen neuen Standard gibt, der 4-mal so viele Pixel darstellen kann, sind entsprechende Geräte immer noch sehr teuer. Für einen 55-Zöller muss man mit fast 2.000 Euro rechnen. Richtige 8K-Inhalte sind zudem immer noch sehr rar. 

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A man examins LG Electronics' double-faced and curved OLED TV during Korea Electronics Show 2016 in Seoul

2. Größe

Große TV-Geräte mit 55 Zoll und mehr liegen im Trend. Wie sinnvoll ein Riesen-Fernseher ist, hängt auch davon ab, wie weit man davon weg sitzt. Außerdem gilt es zu bedenken, wie hochauflösend die Inhalte sind, die man schaut. Bei schärferem 4K-Content kann man näher dran sitzen, als bei der FullHD-Auflösung.

TV-Hersteller Panasonic bietet auf seiner Webseite etwa einen Ratgeber an, wie viel Abstand zwischen Bildschirm und Betrachter*in sein sollte. Bei einem HD-Signal wird die 2,5-fache Bildschirmdiagonale empfohlen. Bei einem 4K-Signal reicht die 1,5-fache Entfernung. 

Geht man davon aus, dass man meistens FullHD-Inhalte schaut, sollten es bei einem 55-Zoll-Gerät also 3,5 Meter sein. Bei 65 Zoll bereits 4,10 Meter. Bei 4K-Content kann man bei den gleichen Diagonalen 2,10 bzw. 2,50 Meter an den Fernseher heranrücken.

3. Bildtechnologie 

Für TV- und Heimkino-Enthusiasten ist die Panel-Technologie eine oftmals emotional diskutierte Frage. War es früher meistens Plasma vs LCD, sind heute mehrere Player im Spiel. Dazu gehören LCD mit verschiedenen Hintergrundbeleuchtungstechnologien, QLED und OLED. Plasma ist heute vom Markt mehr oder weniger verschwunden. 

Bei einem Großteil der angebotenen Fernseher handelt es sich um Liquid-Crystal Displays - LCD. Das sind die günstigsten Bildschirme und sie sind meistens noch mit dem Zusatz LED versehen. Dabei handelt es sich um Dioden, die zur Hintergrundbeleuchtung eingesetzt werden. Je mehr solche einzeln ansteuerbaren Dioden vorhanden sind, desto kontrastreicher und besser ist das Fernsehbild. Bei günstigeren Modellen sind die Dioden meist nur am Rand des Bildes, man spricht von “Edge-lit”. Besser wird das Bild, wenn auf der gesamten Fläche LEDs zum Einsatz kommen, hier spricht man von Full-array LEDs. 

Zusätzlich gibt es noch QLED bzw. TV-Geräte mit Quantum-Dot-Technologie. Dabei handelt es sich um LED-LCD-Fernseher, die über eine Nanokristallschicht verfügen. Die Kristalle leuchten in Farben, wenn das LED-Licht der Hintergrundbeleuchtung auf sie trifft. Das führt zu einer kräftigeren Darstellung, die sich von gewöhnlichen LC-Fernsehern abhebt. 

Ganz ohne Hintergrundbeleuchtung kommen OLED-Fernseher aus, da jedes Pixel selbstständig leuchtet. Die Displaytechnologie kennt man auch von Smartphones. Sie sorgt für besonders intensive Farben, starke Kontraste und ist darüber hinaus energiesparend. Nachteil ist, dass die Geräte deutlich teurer sind als LCD-Fernseher. Auch besteht bei den Displays die Gefahr, dass sich Bilder “einbrennen” und die Qualität im Laufe der Jahre nachlässt. 

Das schönste Bild bekommt man aktuell mit QLED- oder OLED-Fernseher. Wenn man sparsamer unterwegs sein möchte, greift man zum LCD-Fernseher mit LED-Beleuchtung, vorzugsweise nicht nur an den Rändern.

Als Technologie der Zukunft gilt microLED. Diese Geräte sind derzeit aber noch extrem teuer und kaum verbreitet. Die Geräte kosten sogar so viel, dass Samsung einen 10.000-Euro-Fernseher zu einem MicroLED-TV verschenkt. MicroLED sind mikroskopisch kleine Leuchtioden (LED), deren Helligkeit beeinflusst werden kann. Der Unterschied zu OLED besteht im Material: Das „O“ steht für „organisch“, während MicroLEDs synthetisch hergestellt werden. Der natürliche Zerfallsprozess sorgt dafür, dass OLED-Fernseher nur eine begrenzte Lebensdauer haben - bei den synthetischen microLEDs soll das nicht passieren.

➤ Mehr lesen: Samsung verschenkt 10.000-Euro-Fernseher zu MicroLED-TV

IFA consumer tech fair in Berlin

4. HDR

Wer ein besonders kontrastreiches und farbstarkes Bild haben möchte, sollte darauf achten, dass das Gerät HDR-fähig ist. Der industrieweite Standard ist hier HDR10. Die Sound-Firma Dolby hat außerdem den proprietären Standard Dolby Vision eingeführt, den Fernsehhersteller lizenzieren können und der - neben HDR10 - auch von Streaming-Diensten wie Netflix und Amazon Prime unterstützt wird. 

Um die Sache komplizierter zu machen, hat Samsung mit HDR10+ einen eigenen proprietären HDR-Standard geschaffen, der aber nicht so weit verbreitet ist, wie Dolbys Technologie. 

Consumer Electronics Show in Las Vegas

5. Smart-TV

Wer heute ein TV-Gerät kauft, kommt um einen Smart-TV nicht herum. Die Hersteller haben unterschiedliche Plattformen mit Apps wie Netflix, YouTube und Co. Das Thema Smart-TV ist in den vergangenen Jahren auch von Vorfällen hinsichtlich Sicherheit geprägt gewesen. Das Problem ist, dass Hersteller die Software stiefmütterlich behandeln und Sicherheitslücken nicht rechtzeitig schließen. 

Alternativ hat man die Möglichkeit, ganz auf die integrierten Smart-TV-Funktionen des Fernsehers zu verzichten und stattdessen über ein externes Gerät Inhalte abzuspielen. Beliebte Vertreter solcher Devices sind etwa Googles Chromecast oder Amazons Fire TV Sticks

Closeup of a tablet is connected to a smart TV.

6. Anschlüsse und Sound

Externe Geräte werden heute fast ausnahmslos über HDMI angeschlossen. Vor dem Kauf sollte man sich also überlegen, was man alles anschließen möchte und ob genug Steckplätze vorhanden sind.

Wer keinen externen AV-Receiver verwendet, der für zusätzliche HDMI-Steckplätze sorgt, sollte mindestens 4 Anschlüsse einplanen. Grundsätzlich gilt hier: Je mehr, desto besser. Wer sich ein teures High-End-Modell leistet, sollte darauf achten, dass es mindestens HDMI-Standard 2.1a unterstützt oder besser HDMI 2.1b. Entsprechende Kabel gibt es auf Amazon um rund 15 Euro

Keine Wunder darf man sich beim Sound aktueller Fernseher erwarten. Ohne externe Lösung kommt hier in der Regel kein Heimkino-Erlebnis auf. Die einfachste Art und Weise, den Sound im Heimkino zu verbessern, ist eine Soundbar. Ab 150 Euro bekommt man hier durchaus brauchbare Modelle (etwa auf Amazon), die sich sehr einfach installieren lassen. Wer es gerne mit etwas mehr Bass hat, sollte sich einen externen Subwoofer anschaffen oder eine Soundbar, die mit einem Subwoofer geliefert wird.

Wer es gerne noch besser klingen lassen möchte, kommt um die Anschaffung eines externen AV-Receivers bzw. eines Surround-Systems nicht herum. Hierfür muss der Raum auch so aufgebaut sein, dass sich die Boxen rund um die Zuseher*innen platzieren lassen. 

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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