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Netzpolitik

Cardano gewinnt 5,7 Millionen neue Krypto-User in Afrika

Cardano-Gründer Charles Hoskinson hatte es im futurezone-Interview bereits angedeutet, nun ist es offiziell. Die Kryptoplattform hat sich mit der äthiopischen Regierung geeinigt und wird künftig die technische Basis für Schulen und Universitäten im Land bilden.

5 Millionen Schüler*innen und Studierende sowie 750.000 Lehrpersonen bekommen über das Cardano-Netzwerk eine digitale Identität. Prüfungen, aber auch Schul- und Universitätsabschlüsse, werden über die Cardano-Lösung Atala Prism sicher auf der Blockchain gespeichert, gab die hinter Cardano stehende Organisation IOHK am Dienstag bekannt.

Fälschungssichere Zertifikate

Mit den digitalen Dokumenten will die äthiopische Regierung gefälschten Abschlüssen und Bewerbungsschreiben entgegentreten. Gleichzeitig können Arbeitgeber so auf einfache Weise Qualifikationen von Bewerbern prüfen, was soziale Hürden aufbrechen sollen. Denn bisher mussten dafür externe Institutionen oder Firmen eingeschaltet werden, die ihrerseits Geld für eine Bestätigung von Ausbildungsdokumenten forderten. Über das neue System will die Regierung auch das Abschneiden von Schulen anhand nationaler Lernziele überprüfen und diese bei Bedarf gezielt fördern.

Die Regierung wird zudem alle Lehrpersonen und Schüler*innen mit Tablets und Internetzugang ausstatten. Ziel ist es, auch die 80 Prozent der im ländlichen Raum lebenden Bevölkerung eine Chance auf eine höhere Ausbildung und bessere Arbeit zu geben. Um eine maßgeschneiderte Ausbildung und Förderung zu gewährleisten, soll die Blockchain-ID auf der Cardano-Plattform mit Machine-Learning-Technologien gekoppelt werden. Auf Basis der gewonnenen Daten will die Regierung Lehrpläne adaptieren, aber auch dabei helfen, individuelle Ausbildungsziele abstecken zu können.

Tracking von Gütern kommt als nächstes

Das ID-System für Schulen ist der erste Schritt für Cardano in Äthiopien. Wie IOHK mitteilte, soll das Cardano-Netzwerk künftig auch zum Tracken von Gütern eingesetzt werden, was erneut vor allem der ländlichen Bevölkerung helfen soll.

Kaffee-produzent*innen könnten den internationalen Export mithilfe der Blockchain abwickeln und ihre Bohnen letztlich sogar direkt an Konsument*innen auf der ganzen Welt verkaufen. "Das wird alles gehen, ohne von einem zentralen Akteur abhängig zu sein, der den Zugang nach Belieben kontrolliert", sagte Hoskinson zur futurezone.

Mit der Ankündigung ist zumindest ein erstes Geheimnis rund um die Cardano-Anstrengungen in Äthiopien gelüftet. Was IOHK mit der Kryptoplattform Cardano und der eigenen Kryptowährung ADA in Afrika sonst noch vor hat, wird man am Donnerstag erfahren. Da findet nämlich die große Cardano-Africa-Konferenz 2021 statt, bei der auch Gründer Charles Hoskinson einmal mehr über seine Vision sprechen wird.

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Martin Jan Stepanek

martinjan

Technologieverliebt. Wissenschaftsverliebt. Alte-Musik-Sänger im Vienna Vocal Consort. Mag gute Serien. Und Wien.

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