5G führt zu mehr Handymasten, "aber weniger Strahlung"
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Kaum ein Technik-Thema sorgt in sozialen Medien für derart emotionale Reaktionen wie die Einführung des nächsten Mobilfunkstandards 5G. Eine oft gehörte Befürchtung lautet: Die höhere Frequenz mache ein viel engmaschigeres Antennen-Netzwerk notwendig - die Strahlungsbelastung werde deshalb exorbitant ansteigen. Während einige Wissenschaftler beruhigen, aber weitere Studien einmahnen, findet Bernd Theiss, der Leiter des deutschen Mobilfunk-Messlabors Testlab, eindeutige Worte.
Geringere und zielgerichtete Strahlung
"Mit seinen höheren Frequenzen braucht 5G zwar zum Teil deutlich mehr Funkzellen. Diese können jedoch mit vielfach geringerer Leistung strahlen, was die Belastung schon einmal reduziert", erklärt Theiss. Durch die vielerorts eingesetzte Technologie "Beamforming" würden die Strahlen zudem direkt auf das Empfangsgerät gerichtet - Unbeteiligte würden deshalb annähernd strahlenfrei bleiben, führt Theiss aus. Das hätten sämtliche Tests im eigenen Labor bisher bestätigt.
Ähnlich äußerte sich zuletzt Michael Krammer, ehemaliger Chef des deutschen Mobilfunkbetreibers E-Plus und aktuell Chef beim österreichischen Mobilfunkdiskonter HoT. Die Angst vor Gesundheitsrisiken existiere so lange es den Mobilfunk gebe. "Das sind ja die gleichen Frequenzen, die wir jetzt schon - etwa für WLAN - verwenden", sagte Krammer zur futurezone. Er ging sogar so weit, das Phänomen eher in gebildeteren Schichten zu verorten.
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