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Aiways U5 im Test: Günstiger E-SUV aus China mit kuriosen Details

Der Aiways U5 hat einige Besonderheiten, die man von anderen Autoherstellern so nicht kennt

Mit dem Autohersteller Aiways werden hierzulande wohl die wenigsten etwas anfangen können. Kein Wunder - denn offiziell verfügbar sind die Fahrzeuge des chinesischen Herstellers in Österreich noch nicht. Und auch sonst ist die Marke noch relativ wenig bekannt.

Umso erstaunlicher ist es, wenn man sich die Eckdaten des elektrischen Aiways U5 ansieht - das erste Fahrzeug des chinesischen Autoherstellers, das in Europa zum Verkauf steht. Der Aiways U5 ist ein moderner Elektro-SUV der wenig mehr als 35.000 Euro kostet – abzüglich der Förderungen eventuell sogar weniger als 30.000 Euro.

In Sachen Ausstattung und Technik steht er der etablierten Konkurrenz um nichts nach. Ein genauerer Blick im Praxiseinsatz offenbart dann doch zahlreiche Eigenheiten und einige Schwachpunkte.

Aiways U5

Pro & Contra

Pro

  • Hochwertige und geräumige Innenausstattung
  • Komfortables Fahrgefühl
  • Apple CarPlay gut umgesetzt
  • Absolut familientauglich
  • Niedriger Preis

Contra

  • Kein Navigationssystem integriert
  • Android Auto nicht kompatibel (Workaround hat bei mir auch nicht funktioniert)
  • Keine Daten zu Fahrverhalten vorhanden
  • Ausbaufähige Assistenzsysteme
  • Schwache Rekuperationsleistung

Rundlich und riesig

Rein äußerlich ordnet sich der U5 mehr oder weniger nahtlos in die Designs der europäischen Konkurrenz ein: Er wirkt modern, smart und ziemlich wertig. Zahlreiche Elemente an der Karosserie sind stark abgerundet, wodurch der U5 eventuell etwas unruhig, aber dennoch elegant wirkt.

Seine Maße sind wuchtig und in ungefähr mit anderen großen Elektro-SUVs vergleichbar, etwa dem Audi e-tron (2018) oder dem Hyundai Ioniq 5. Mit einer Höhe von 1,7 Meter ist der U5 aber besonders hochgewachsen.

Technische Daten

Aiways U5 SUV (XCITE)

  • Reichweite: 400+ km
  • Durchschnittsverbrauch (WLTP): 16,6 kWh/100km
  • Ladeleistung maximal: 90 kW (DC), in 35 Minuten von 20 auf 80 Prozent
  • Batteriekapazität: 63 kWh
  • Leistung: 150 kW (204 PS)
  • Beschleunigung 0-100 km/h: 7,8 Sekunden
  • Drehmoment: 310 NM
  • Antriebsart: Frontantrieb
  • Maße (L/B/H): 4,68 Meter lang, 1,87 Meter breit, 1,7 Meter Hoch
  • Leergewicht: 1.770 Kilogramm
  • Kofferraumvolumen mit Sitzen in Höhe der Sicherheitsabdeckung: 496 Liter
  • Kofferraumvolumen bei umgeklappten Sitzen auf Fensterlinie: 1619 Liter
  • Preis: ab 36.677 Euro (Deutschland-Preis, Österreich-Preis wird erst bekannt gegeben)

hier geht's zur Website des Herstellers

Aiways U5 - Exterieur

Geräumiges Interieur mit Besonderheiten

Drinnen ist der U5 geräumig und luftig. Dem Platzangebot auf den hinteren Sitzreihen kommt vor allem der fehlende Kardantunnel zugute. Auch im Cockpit ist von Enge keine Spur: Es gibt ausreichend Platz, was zu einer aufgelockerten Atmosphäre beiträgt. 

Nicht unwesentlich ist auch, dass es im Cockpit kein herkömmliches Handschuhfach gibt. Der Platz, an dem sich normalerweise ein solcher Stauraum befindet, bleibt einfach frei und bietet der Person auf dem Beifahre*innensitz zusätzliche Beinfreiheit.

Die Materialien wirken hochwertig, die Verarbeitung ist tadellos und die Serienausstattung befindet sich auf hohem Niveau. Angesichts des Anschaffungspreises ist die Innenausstattung beim U5 mehr als preiswert.

Aiways U5 - Durch das fehlende Handschuhfach ergibt sich viel Platz auf dem Beifahre*innensitz

Das Lenkrad und die Instrumententafel

Als ich zum ersten Mal hinter dem Lenkrad Platz genommen habe, wurde ich mit einem störenden Schwachpunkt des U5 konfrontiert. Mir hat das Lenkrad stets die Sicht auf die digitale Instrumententafel versperrt.

Ich konnte das Lenkrad sowie den Sitz verstellen wie ich wollte, aber eine freie Sicht auf das Display war mir nicht möglich: Mal war das Lenkrad zu hoch, mal der Sitz zu tief und umgekehrt.

Aiways U5: Ich konnte es einstellen wie ich wollte... mir hat das Lenkrad einfach immer die freie Sicht auf die Instrumententafel genommen. 

Mini-Ablagefach für Smartphone mit Ladefunktion

Davon abgesehen, ist das Cockpit klassisch aufgebaut: Eine digitale Instrumententafel, die sich über insgesamt 3 Displays erstreckt, ein zentraler Touchscreen in der Mittelkonsole und kaum physische Tasten oder Drehregler.

Selbst die Steuerung der Klimaautomatik funktioniert per Touch-Buttons, die sich auf einem aufklappbaren Panel befinden. Darunter ist ein kleiner Stauraum für Smartphones inklusive Induktionslademöglichkeit versteckt. Dieses Ablagefach ist jedoch ziemlich knapp bemessen.

Mein 6,7 Zoll großes Smartphone hat gerade noch hineingepasst. Das Laden per Induktion hat aber leider nicht funktioniert – ausprobiert mit 2 verschiedenen Handys. Wahrscheinlich deswegen, weil die Lademodule von Smartphone und Auto nicht direkt übereinander liegen und es aufgrund von Platzmangel keinen Spielraum gibt.

Aiways U5: Das Ablagefach für das Smartphone inklusive Induktionslademodul sind knapp bemessen. Schade, dass es nur einen USB-A-Port gibt.

Was, kein Navi integriert?

Noch keinen einzigen Meter bin ich gefahren, da ist mir die nächste Besonderheit aufgefallen: Im Aiways U5 gibt es kein integriertes Navigationssystem. Um ein solche nutzen zu können, muss man auf die Kartendienste der Smartphones zurückgreifen. Die Devise dürfte sein: Kostensparen wo es nur geht.

Das wäre alles kein Problem, wenn man Apple CarPlay oder Android Auto nutzen kann. Kann man aber nicht - oder eben nur teilweise. Während CarPlay mit dem U5 verfügbar und auch wunderbar darauf abgestimmt ist, ist Android Auto im U5 gar nicht verfügbar.

Aiways hat für Android-User*innen einen Workaround geschaffen, der über eine eigene App - nämlich CarbitLink-EasyConnection - führt. Mit dieser App sollte sich eigentlich ein adaptierter Screen eines Android-Phones auf dem Display in der U5-Mittelkonsole anzeigen lassen, inklusive Google Maps.

Aiways U5: Apple CarPlay ist wunderbar integriert, Android Auto leider überhaupt nicht

Leider hat das bei mir alles nicht funktioniert - eine Verbindung zwischen Android-Phone und Fahrzeug mithilfe der CarbitLink-App konnte auch nach mehrmaligem Probieren nicht aufgebaut werden. In einem solchen Fall bleibt Android-User*innen nichts anderes übrig, als eine Handy-Halterung ins Cockpit zu bauen oder auf herkömmliche Landkarten zurückzugreifen.

iPhone-Nutzer*innen können sich mit Apple CarPlay im U5 glücklich schätzen. Für sie stellt das nicht vorhandene Navi keine Einschränkung dar, weil die in den Fahrzeugen verbauten Navigationssysteme meist ohnehin nicht mit Google Maps oder Apple Maps mithalten können.

Smartphone-Verbindung nicht gut gelöst

Blöd ist nur, dass der U5 bei Apple CarPlay eine Kabelverbindung zwischen Smartphone und Auto verlangt. In der Mittelkonsole gibt es dafür nur einen einzigen USB-A-Port. Dieser befindet sich unterhalb der Steuereinheit der Klimaautomatik, im knapp bemessenen Ablagefach, wo auch das Induktionslademodul ist. 

Um die Nutzung von Apple CarPlay oder dem Android-Workaround (sofern er funktioniert) wird man beim Aiways U5 also schwer herumkommen. Umso unverständlicher ist es, dass etwa CarPlay-Inhalte auf der Instrumententafel nicht angezeigt werden können. Navigationshinweise im Sichtfeld sind daher nicht möglich.

Für die Navigationsanleitungen muss man also immer ziemlich weit nach rechts auf die Mittelkonsole blicken, was der Fahrsicherheit nicht wirklich zuträglich ist. Die 3 kleineren Displays der Instrumententafel sind von Apple CarPlay völlig entkoppelt. Das heißt auch, dass nicht mal die Medienwiedergabe dort dargestellt wird. Das ist etwas enttäuschend.

Aiways U5: Die Instrumententafel teilt sich auf 3 Displays auf, die beiden äußeren Displays sind seitlich leicht geneigt. Apple CarPlay wird dort allerdings nicht angezeigt, nur auf dem Touchscreen in der Mittelkonsole

Abgespecktes Infotainmentsystem

Ich bin wahrlich kein Fan von überladenen Infotainmentsystemen, die über unzählige, meist sinnlose Funktionen verfügen. Das Infotainmentsystem des U5 ist aber derart abgespeckt, dass es sogar mir zu wenig ist.

Es besteht eigentlich nur aus einem FM-Radio, dem Einstellungsmenü für die wichtigsten Fahrzeugfunktionen und den allgemeinen Einstellungen. Darüber hinaus gibt es nur noch einen Menüpunkt für die Verbindung zum Smartphone.

Keine Ladestopps beim Langstrecken-Navigieren

Eine Schwachstelle, die ebenso auf das abgespeckte Infotainmentsystem zurückzuführen ist, ist das nicht vorhandene Langstrecken-Navigieren unter Berücksichtigung von notwendigen Ladestopps. Apple CarPlay kann nämlich den jeweiligen Akkustand des Fahrzeugs nicht auslesen und daher auch nicht entsprechend in die Navigation einbinden.

Die Pump-App (nur für iOS verfügbar) kann hier ein Stück weit weiterhelfen. Um einen etwaigen Ladestopp berücksichtigen zu können, muss hier aber der aktuelle Akkustand des Fahrzeugs beim Start der Navigation manuell eingegeben werden. Eine automatische Anpassung der Routenführung an den jeweiligen Akkustand ist auch hier nicht möglich.

Keine hilfreichen Daten

Was ich beim Infotainmentsystem außerdem schmerzlich vermisse, sind hilfreiche Daten und detaillierte Informationen über den Fahrzeugverbrauch, den Ladezyklen, Fahrgewohnheiten, zurückgelegte Strecken, der Rekuperationsleistung usw. Nichts von all dem ist im U5 abrufbar oder einsehbar.

Der aktuelle Verbrauch wird zwar auf einem kleinen Display auf der Instrumententafel dargestellt. Allerdings ist diese Anzeige nur auf den unmittelbaren Verbrauch beschränkt und daher wenig hilfreich, wenn man den Energiekonsum über einen längeren Zeitraum beobachten möchte.

Aiways stellt auch eine Smartphone-App für iOS und Android bereit. Diese konnte allerdings nicht ausprobiert werden. Screenshots zufolge können mit der App aber lediglich die zentralen Funktionen des Fahrzeugs aus der Ferne kontrolliert beziehungsweise gesteuert werden. Von weiterführenden Daten über Verbrauch o.ä. ist dort ebenso keine Spur.

Komfortables Cruisen

Ist man mit dem Aiways U5 unterwegs, wird man schnell feststellen, dass der Innenraum akustisch gut abgeschirmt ist, was zum eigenen Wohlbefinden beiträgt. Zu vernehmen ist meist lediglich der eigene Elektromotor, der aber im Vergleich mit der Konkurrenz relativ gut hörbar ist.

Am Fahrverhalten des U5 gibt es wenig auszusetzen. Der Elektro-SUV wirkt trotz seiner Größe nicht sonderlich behäbig, schiebt gut an und man fühlt sich auch auf kurvenreichen Strecken wohl. Hier könnte man sich allerdings etwas mehr Halt in den Sitzen wünschen. Der Bremspunkt ist etwas gewöhnungsbedürftig, die Lenkung nicht sonderlich direkt, aber ansonsten einwandfrei.

Der 150 kW (204 PS) starke Elektromotor treibt lediglich die Frontachse. Bei einem Ampelstart muss man gar nicht "Vollgas" geben, damit die vorderen Räder die Traktion verlieren. Es ist mir gleich ein paar Mal passiert, dass die Räder durchgedreht haben.

Eines muss man dem U5 aber wirklich zugutehalten: Das Fahrgefühl ist hochwertig, das Interieur wirkt edel und das Auto fühlt sich sicher an. Trotz der zahlreichen Eigenheiten und so manchen Schwachpunkten entsteht ein Gefühl von Luxus, wenn man mit dem Elektro-SUV über die Landstraßen gondelt.

Rekuperation: Da wäre mehr drin

Ein kleines Manko ist – zumindest für meinen Geschmack – die Rekuperation, die nicht wirklich gut gelöst ist. Bei mittlerer Intensität ist kaum etwas davon zu spüren und bei höchster Intensität setzt die Bremsenergierückgewinnung leicht verzögert ein, was einem angenehmen Fahrgefühl nicht zuträglich oder zumindest gewöhnungsbedürftig ist.

Aber auch bei höchster Intensität ist das Bremsen durch die Rekuperation vergleichsweise gering. Schade ist auch, dass ein One-Pedal-Driving nicht möglich ist. Das bedeutet, dass der U5 mithilfe der Bremsenergierückgewinnung nur verzögert, aber nicht gänzlich zum Stillstand kommt.

Aiways U5 - Exterieur

Ausbaufähige Assistenzsysteme

Die Assistenz- und Sicherheitssysteme des U5 lassen mich mit gemischten Gefühlen zurück. Diese Features verlangen nämlich größtes Vertrauen und sollten auf Anhieb wie gewünscht funktionieren, was leider nicht wirklich der Fall war.

Beispielsweise hat der adaptive Tempomat auf der Autobahn ruckartig und überraschend stark verzögert, als mich ein anderes Fahrzeug überholt hat. Offenbar wurde das Auto auf der Überholspur für ein Vorderfahrzeug gehalten.

Ebenso hat mich das Spurhalteassistenzsystem gleich zu Beginn durch eine etwas eigenartige Fahrweise verunsichert. Auf der Autobahn orientiert es sich offenbar wesentlich am Mittelstreifen und lenkt immer wieder zur Fahrbahnmitte in Richtung Überholspur. Für meinen Geschmack waren wir daher etwas zu mittig unterwegs, weshalb ich die Funktion schnell deaktiviert habe.

Auch die automatische Verkehrszeichenerkennung hat einige Male die Schilder am Straßenrand falsch oder gar nicht erkannt. Das hat in der Folge zu fälschlichen Signal- und Alarmtönen geführt, was mich ziemlich verunsichert und vom eigentlichen Verkehrsgeschehen abgelenkt hat.

Der Aiways U5 verfügt zwar über 12 Ultraschallradars, 5 HD-Kameras und 3 Millimeterwellen-Radars. Sofern das Zusammenspiel von Sensoren, Software und Fahrzeug nicht besser abgestimmt wird, sind die Assistenzsysteme ziemlich gewöhnungsbedürftig und so manches Mal mit Vorsicht zu genießen.

Verbrauch und Reichweite

Die kurze Zeit, in der ich das Fahrzeug testen konnte, lässt kein abschließendes und aussagekräftiges Urteil über Verbrauch und Reichweite zu. Klar ist dennoch, dass die angegeben 400 Kilometer nur unter besonderen Umständen erreicht werden können. Im Alltag wird es schwer sein, mit einer Akkuladung 400 Kilometer weit zu kommen.

Auch die vom Hersteller angegebenen 16,6 kWh auf 100 Kilometer wird man nur mit einer besonders vorsichtigen und weit vorausschauenden Fahrweise erreichen können. Realistischer ist da schon ein Wert um die 24 kWh pro 100 Kilometer - vor allem dann, wenn man auf Autobahnen, Landstraßen und im Stadtgebiet gleichermaßen unterwegs ist.

Aiways U5 - Die Ladebuchse ist gut versteckt

Laden

Hätte ich nicht eine kurze Fahrzeugeinweisung bekommen, ich hätte die Ladebuchse des U5 nie und nimmer gefunden. Anders als bei den allermeisten Elektroautos ist der Landeanschluss beim Aiways nämlich unterhalb der Frontleuchte versteckt.

Die maximale Ladeleistung beträgt 90 kW (DC), was vergleichsweise eher mager ist. An einer entsprechenden Schnellladestation soll sich der U5 damit in 35 Minuten von 20 auf 80 Prozent aufladen lassen.

Verfügbarkeit in Österreich

In Österreich ist der Aiways U5 derzeit noch nicht verfügbar. Das Unternehmen befinde sich aber in fortgeschrittenen Gesprächen mit Vertriebs- und Servicepartner, wie ein Aiways-Sprecher gegenüber der futurezone erklärt.

Der Autohersteller geht davon, dass die Aiways-Fahrzeuge ab 2023 auch in Österreich erhältlich sein werden. Insofern steht auch noch nicht fest, wie viel der Elektro-SUV hierzulande kosten wird.

In Deutschland beispielsweise arbeitet Aiways beim Vertrieb mit der Elektrohandelskette Euronics zusammen. Für Services, Wartung und Reparaturen kooperiert Aiways in Deutschland mit dem Werkstattennetzwerk A.T.U.

Aiways U5 - Exterieur

Der Preis (in Deutschland)

Der Preis für den Aiways U5 startet in Deutschland bei 36.677 Euro. Das bedeutet, dass sich im Nachbarland ein Anschaffungspreis von weniger als 30.000 Euro ausgeht, sofern man die dortigen Förderungen berücksichtigt.

Wie hoch die tatsächlichen Anschaffungskosten in Österreich sein werden, wird sich erst zeigen, wenn Aiways seinen Vertrieb hierzulande aufgebaut hat. Der Deutschland-Preis kann allerdings nur als Richtwert dienen.

Fazit

Der Aiways U5 ist ein reizvolles Elektroauto, das mich mit gemischten Gefühlen zurücklässt. Interessant ist in erster Linie der vergleichsweise niedrige Anschaffungspreis, für ein Elektro-SUV in dieser Klasse. Spannend ist auch, dass es sich um ein Fahrzeug handelt, das eben nicht einem konventionellen Hersteller entstammt.

Am U5 ist vieles nahezu einwandfrei umgesetzt: Karosserie und Interieur sind tadellos verarbeitet. Der Look ist frisch, der Innenraum geräumig, absolut familientauglich, gut ausgestattet und lässt kaum Wünsche offen. Ausbaufähig sind auf jeden Fall die Assistenzsysteme und die Bremsenergierückgewinnung.

Das Infotainmentsystem ist derart beschränkt, sodass es sich nicht einmal auf das Wesentliche konzentriert: nämlich die Navigation und hilfreiche Fahrdaten. Das ist etwas problematisch, weil Apple CarPlay zwar wunderbar funktioniert, Android Auto aber nicht mit dem U5 kompatibel ist.

Außerdem ist durch das fehlende OnBord-Navi auch keine Langstrecken-Navigation unter Berücksichtigung notwendiger Ladestopps möglich. Und Elektroauto-Neulinge werden sich aufgrund der fehlenden Fahrdaten besonders schwertun, das Fahrzeug und seine E-Eigenschaften im Detail kennenzulernen.

Bleibt abzuwarten, ob Aiways seinen U5 per Software-Updates noch optimiert. Bis dahin bleibt der U5 ein Elektro-SUV, das sich an unerschrockene und experimentierfreudige Autofahrer*innen richtet.

Eines ist aber auch klar: Man bekommt beim Aiways U5 richtig viel Elektroauto für relativ wenig Geld. Oder anders gesagt: So viel Luxus-SUV für so wenig Geld ist anderswo nicht zu finden.

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Florian Christof

FlorianChristof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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Florian Christof

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