Menschen vor Apple-Logo

Tim Cook könnte auf seinen "iPhone-Moment" spekulieren

© REUTERS / MIKE SEGAR

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WWDC: Größte Apple-Ankündigung seit Jahren erwartet

Am Montag, den 5. Juni, wird die Apple-Entwicklerkonferenz Worldwide Developers Conference (WWDC) traditionell mit einer Keynote eröffnet. In den vergangenen Jahren nahmen den überwiegenden Teil dieser Präsentation die Ankündigungen neuer Funktionen für die Apple-Betriebssysteme iOS bzw. iPadOS ein. 

Dieses Jahr ist jedoch alles anders. Apple könnte erstmals seit Langem in eine für das Unternehmen völlig neue Produktkategorie vorstoßen und eine Brille für Virtual Reality (VR) beziehungsweise Augmented Reality (AR) vorstellen. Träger*innen sollen damit sowohl die Umgebung angereichert durch digitale Inhalte wahrnehmen, als auch völlig in einer VR-Welt abtauchen können, wie etwa in Games.

Noch kein Massenprodukt

Vorab ist schon einiges zum AR/VR-Headset durchgesickert. So soll es mit 2 Micro-OLED-Displays eine kombinierte Auflösung von bis zu 8K aufweisen. Im Unterschied zur Konkurrenz soll sie auch HDR unterstützen. Mit einem Helligkeitswert von bis zu 5.000 nits soll die Anzeige extrem hell ausfallen. 

Das stellt die meisten bisher erschienenen AR/VR-Headsets in den Schatten. Und dieser Umstand spiegelt sich auch im Preis wider: 3.000 Dollar sind veranschlagt für die Brille -  fast das 3-fache, was Konkurrent Meta für sein Produkt Quest Pro haben will. 

Daraus zeigt sich, dass Apples Headset in einem ersten Schritt kein Produkt für den Massenmarkt sein wird. In erster Linie sollen hier Enthusiasten und vor allem Software-Entwickler*innen angesprochen werden. Für letztere gilt es dann, ein App-Ökosystem für VR/AR-Anwendungen aufzubauen. Grundlage soll ein völlig neues Apple-Betriebssystem namens xrOS sein. 

Wenn sich xrOS samt Apps einigermaßen etabliert hat, könnte Apple anschließend eine günstigere Headset-Variante für den Massenmarkt auf den Markt bringen.

Tim Cook sucht seinen iPhone-Moment

Der Einstieg in die VR/AR-Welt ist ein riskanter Schritt für Apple-Chef Tim Cook, er lässt sich aber erklären. So hat er es zwar geschafft, dem Konzern eine langanhaltende Stabilität zu verleihen: Die Geräte und Services verkaufen sich gut, die Einnahmen sprudeln seit Jahren, der Aktienkurs steigt. Was Cook aber fehlt, ist sein iPhone-Moment. Ihm wird angekreidet, dass der Konzern unter seiner Führung an Innovationskraft verloren hat. 

Und so soll Cook seine Hoffnungen auf die smarte Apple-Brille legen. Doch es wird bezweifelt, ob mit einem VR/AR-Headset ein iPhone-Moment überhaupt möglich ist.

Lange Entwicklung

Dass Apple bereits seit Jahren an einer VR/AR-Brille arbeitet, gilt als offenes Geheimnis. Ungefähr genau so lange heißt es immer wieder, dass der Virtual-Reality-Markt jetzt bald seinen Durchbruch schaffen wird. Passiert ist das allerdings bislang noch nicht. VR und AR stecken seit einiger Zeit in einer Nische fest, aus der sie noch niemand hat befreien können.

Selbst die milliardenschweren Investitionen des Facebook-Konzerns Meta in seine Vision des Metaverse konnten daran nichts ändern. Wozu eine solch virtuelle 3D-Welt gut sein soll, wie das alles funktioniert und warum man sich unbedingt ein passendes VR-Headset zulegen soll, konnte Meta-Chef Mark Zuckerberg bislang noch nicht hinlänglich erklären.

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Brille gegen Chatbot

Eine Art iPhone-Moment hat es vor einigen Monaten bereits gegeben. Apple saß in diesem Fall aber nur im Publikum. Seit nämlich OpenAI seinen auf künstlicher Intelligenz basierenden Textgenerator ChatGPT vorgestellt hat, wird die Technik-Branche von dem KI-Thema dominiert.

Ob es Apple gelingt, mit einer smarten Brille von sich reden zu machen und damit das KI-Thema zu überflügeln, wird bezweifelt. Es hängt aber natürlich wesentlich davon ab, wie ein solches Headset ausgestaltet ist und wer die Zielgruppe dafür ist.

Neues iOS

Fast schon untergehen dürfte neben der AR/VR-Brille die Präsentation der neuen Variante von Apples Betriebssystemen iOS 17 bzw. iPadOS 17. Neben neuen Funktionen, wie etwa für den Sperrbildschirm, stehen hier bedeutende Änderungen für Kund*innen innerhalb der EU an. 

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Aufgrund von EU-Gesetzgebung muss Apple Nutzer*innen die Möglichkeit geben, Apps abseits des offiziellen App Stores herunterzuladen, also das Sideloaden zu ermöglichen. Das führt dazu, dass auch Stores von Drittanbietern auf Apple-Geräten genutzt werden können.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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Florian Christof

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Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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