Xgimi Horizon Ultra im Test: Taugt ein Beamer für die EURO 2024?
Die EURO 2024 steht vor der Tür: Bis zu 3 Fußballspiele pro Tag werden ab dem kommenden Freitag zu sehen sein. Mindestens 3 Matches finden mit österreichischer Beteiligung statt. Und damit man nichts davon verpasst, könnte man die Gelegenheit nutzen und sich ein neues TV-Gerät oder einen neuen Beamer anzuschaffen.
Das habe ich zum Anlass genommen und mir den vergleichsweise günstigen 4K-Projektor Xgimi Horizon Ultra näher angeschaut. Die zentrale Frage: Reicht die Helligkeit des Projektors aus, sodass man die Spiele der EURO 2024 auch untertags anschauen kann?
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Was ist der Xgimi Horizon Ultra?
Der Horizon Ultra ist ein tragbarer Langdistanz-Beamer mit Android TV 11 und integrierten Lautsprechern. Durch die automatische Trapezkorrektur kann er flexibel aufgebaut und genutzt werden.
Akku hat er nicht, er benötigt also eine herkömmliche Stromquelle. Dafür kann er mit einer Vielzahl an Anschlüssen aufwarten, die nahezu keine Wünsche offenlassen.
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Hochwertiger Look
Dass es sich beim Horizon Ultra um das Flaggschiff aus dem Hause Xgimi handelt, sieht man sofort am Design und den Materialien. Er wirkt äußerst robust und qualitativ hochwertig. Der Look mit leichten Retroakzenten finde ich persönlich ziemlich ansprechend.
Praktisch am Horizon Ultra ist, dass die Linse hinter einer Abdeckung verschwindet, wenn man das Gerät ausschaltet. So wird sie besser gegen Staubverunreinigungen geschützt. Gleichzeitig steckt die eigentliche Linse hinter einem flachen Glas, wodurch sie besonders leicht zu reinigen ist.
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Technische Spezifikationen
Xgimi Horizon Ultra
Maße & Gewicht: 170 x 265 x 224 Millimeter; 5,2 Kilogramm
Lichtquelle: Dual Light (LED+Laser)
Display-Technologie: DLP
Helligkeit: 2.300 ISO Lumen / rund 2.700 ANSI Lumen
Projektionsverhältnis: 1,2:1 bis 1,5:1
Auflösung: Full-HD 1920×1080p nativ; 3840x2160 Pixel durch Pixel-Shifting,
Screen: 40 bis 200 Zoll; HDR10, HLG, Dolby Vision
Display Chip: 0,47'' DMD
Audio: integrierter Lautsprecher 2x 12W
Interner Speicher: 32 GB
Arbeitsspeicher: 2 GB RAM
Betriebssystem: Android TV 11
Anschlüsse: 2x USB, 1x HDMI in, 1x HDMI eARC, 1x 3,5mm-Klinke Audio out, 1x Optical out, 1x LAN
Sonstiges: Fernbedienung, Autofocus, Multi-Angle Auto-Keystone-Correction, optischer Zoom
Konnektivität: WiFi 802.11a/b/g/n/ac/ax, 6; Bluetooth 5.2; Chromecast
Preis: 1.699 E
8 Bilder
Wie hell ist das Bild?
Hier kommt die zentrale Einheit bei Projektoren ins Spiel: die Helligkeit. Dass man in einem abgedunkelten Raum sogar mit einem vergleichsweise günstigen Beamer ein brauchbares Bild zustande bringt, hat mein Review des Xgimi Halo+ gezeigt.
Der Halo+ schafft 700 ISO Lumen. Der Horizon Ultra kommt auf bis zu 2.300 ISO Lumen - das entspricht etwa 2.700 ANSI Lumen. Das ist zwar ein ziemlich beachtlicher Wert, aber reicht das aus, um ein Fußballmatch auf einer Gartenparty an die Wand zu werfen?
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Ist das hell genug?
Beim Nachmittagsspiel der EURO um 15:00 Uhr bei direkter Sonneneinstrahlung unter freiem Himmel wird man selbst mit den 2.300 ISO Lumen nicht viel erkennen können. Da würde sich auch ein herkömmliches TV-Gerät schwertun.
Findet man ein schattiges Plätzchen, kann man aber ein Fußballmatch verfolgen - allerdings mit einem ziemlich blassen Bild. Ideal wären in diesem Fall eine Laube oder eine Terrasse, die gut vor der Sonneneinstrahlung geschützt ist. Ein kontrastreiches, farbenfrohes Bild sollte man sich aber nicht erwarten.
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Wenn die Sonne dann tiefer steht, hat man beim Match um 18:00 Uhr bereits eine größere Auswahl für den Standort des Beamers. Aber auch hier ist man auf schattige, wenn möglich sogar dunkle Ecken angewiesen, um das Meiste aus dem Bild herausholen zu können.
Zum Sonnenuntergang, wenn das 21-Uhr-Match startet, kann die Fußballparty dann richtig losgehen. Dann ist der Horizon Ultra nämlich in der Lage, ein hervorragendes Bild zu produzieren - mit hohen Kontrasten, einer klaren Schärfe und lebendigen Farben.
Im Innenraum verhält es sich übrigens ähnlich. Wenn die Sonne direkt in einen Raum scheint, ist das Bild ziemlich blass. Hier reicht es aber aus, die Vorhänge leicht zuzuziehen oder anderweitig abzudunkeln, um ein brauchbares Bild zu erhalten.
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Wo kann man den Beamer überall aufstellen?
Durch die intelligente Bildausrichtung des Horizon Ultra ist die Suche nach einem geeigneten Platz höchst flexibel. Die automatische Keystone- beziehungsweise Trapezkorrektur ermöglicht auch einen Aufstellungsort, bei dem das Gerät nicht im rechten Winkel zu Projektionsfläche steht.
Gleichzeitig erkennt der Horizon Ultra eine Leinwand beziehungsweise störende Elemente an einer Wand und kann das bei der automatischen Bildausrichtung berücksichtigen.
Außerdem ist es richtig praktisch, dass der Beamer über einen Autofokus verfügt. Die Trapezkorrektur sowie die Größe des Bildes und der Fokus lassen sich natürlich auch manuell mit der Fernbedienung einstellen.
All das macht den Horizon Ultra zu einem extrem flexiblen Projektor, den man schnell mal irgendwo aufbauen kann und der mit seinem Bild in keinster Weise enttäuscht.
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Wie gut ist das Bild?
Wer großen Wert auf eine möglichst hochwertige Bildqualität legt, sollte sich ohnehin eher nach einem TV-Gerät mit OLED- oder QLED-Technologie umsehen. An dieses Bild wird ein Beamer nicht so schnell herankommen. Dafür haben Projektoren andere Qualitäten.
Der Horizon Ultra kann beispielsweise Bilder mit einer Diagonale von 40 Zoll bis 200 Zoll darstellen. Das ergibt natürlich ein Kino-Feeling, das man nur mit einem Projektor erhält.
Für einen Beamer lässt das Bild kaum Wünsche offen. Mit Dolby Vision und HDR10 wirken die Szenen extrem detail- und kontrastreich. Auch bei der lebendigen Farbdarstellung gibt es nicht viel Spielraum für Kritik. Von Vorteil ist, dass man in den Einstellungen die Darstellung detailliert anpassen kann.
Wie hoch ist die Auflösung?
Bei der Auflösung ist der Horizon Ultra ein bisschen eine Mogelpackung. Das Bild stammt nämlich von einem 0,47 Zoll DMD-Display-Chip, der eine native Auflösung von 1080p ermöglicht - also FullHD mit 1920x1080 Pixel. Die 4K-Auflösung von 3840x2160 Pixel wird durch Pixel-Shifting erreicht.
Aber: Die EURO 2024 wird ohnehin nicht in 4K/UHD-Qualität übertragen. Produziert werden die Bilder vor Ort in 1080p mit 50 Bilder pro Sekunde und HDR. Auf ServusTV sind die Spiele in FullHD (1920x1080), im ORF in HD (1080x720) zu sehen.
Als Lichtquelle dient beim Horizon Ultra übrigens ein Hybridsystem aus Laser- und LED-Licht auf DLP-Basis. Das Projektionsverhältnis - also das Verhältnis zwischen Projektionsentfernung zu Bildbreite - liegt zwischen 1,2:1 und 1,5:1. Der Beamer kann sowohl verkehrt an der Decke montiert werden als auch eine Leinwand von hinten beleuchten.
Wie gut sind die Lautsprecher?
Die 2 x 12-Watt-Lautsprecher reichen allemal für die Beschallung zu Hause aus - sowohl beim Filmschauen, bei einem Fußballmatch oder wenn der Songcontest läuft. Die integrierten Speaker tragen auch zur hohen Flexibilität des Beamers bei.
Wer einen besseren Ton haben möchte, kann auf einen optischen Audioausgang, eine herkömmliche 3,5mm Klinke, einen HDMI eARC oder Bluetooth zurückgreifen. Darüber lassen sich leistungsfähigere Lautsprecher oder Soundbars anschließen.
Android mit Einschränkungen
Abgerundet wird das Gesamtpaket des Horizon Ultra durch Android TV 11, das standardmäßig auf dem Gerät läuft. Das ermöglicht auch, den Beamer mittels Chromecast von einem Smartphone, Tablet oder Laptop aus zu bespielen.
Auch wenn die allermeisten Apps auf dem Xgimi-Beamer laufen, fehlt ein zentraler Streaming-Anbieter: nämlich Netflix. Der Horizon Ultra hat nämlich noch keine Zertifizierung von Netflix erhalten. Insofern kann die Netflix-App nicht wie gewohnt verwendet werden.
Am einfachsten kommt man zu Netflix, wenn man sich einen Streaming-Stick zulegt und ihn an den Beamer ansteckt. Den Fire-TV-Stick von Amazon gibt es beispielsweise bereits ab 35 Euro, die 4K-Version für 71 Euro. Der Google Chromecast kostet 40 Euro, das 4K-Modell kommt auf 61 Euro.
Fazit
Günstig ist der Xgimi Horizon Ultra nicht unbedingt. Für 1.699 Euro - hier auf Amazon - bekommt man allerdings einen wirklich hochwertigen Beamer, der alle Stückerl spielt und bestimmt nicht enttäuscht.
Die Bildqualität ist mehr als in Ordnung. Die integrierten Lautsprecher und Android TV 11 machen die Inbetriebnahme besonders einfach. Die intelligente Bildausrichtung, die automatische Trapezkorrektur und der Autofokus machen den Beamer besonders flexibel einsetzbar.
Auch die Helligkeit des Horizon Ultra kann überzeugen. Ein schattiges Plätzchen reicht aus, um ein Fußballspiel auch bei Tageslicht verfolgen zu können. Je dunkler es wird, umso mehr kommt die hohe Bildqualität zur Geltung.
Das Finale der EURO 2024 um 21 Uhr wird man also auf einer Gartenparty ohne weiteres auf einer riesigen Leinwand genießen können.
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