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Was deutsche Autobauer 2006 zum Start des Tesla Roadster sagten

Es war das Jahr 2006: Tesla hatte gerade eben seinen ersten Roadster-Prototypen präsentiert und war noch 2 Jahre von der Serienproduktion entfernt. In Europa war die Präsentation des Tesla Roadster - wenn überhaupt - nur eine Randnotiz.

Aber wie hatte damals die deutsche Autoindustrie die Vorstellung des Tesla Roadster aufgenommen? Und vor allem, wie wurde Elektromobilität von den deutschen Autoherstellern damals angesehen?

Wasserstoff statt klassische Elektroautos

Die deutsche Ausgabe der MIT-Zeitschrift Technology Review nahm Tesla von Anfang an ernst und berichtete groß über den neuen Elektro-Protoypen. In dem Artikel aus dem Jahr 2006 sind alle großen deutschen Autohersteller zu Wort gekommen. Teslamag hat den Bericht herausgekramt und die damaligen Zitate vor den Vorhang geholt.

Von reinen, batteriebetriebenen Elektroautos wollte man vor 15 Jahren in Europa und Deutschland kaum etwas wissen. Vielmehr versuchten sich die Autohersteller in der Entwicklung von Wasserstofffahrzeugen oder Autos mit Hybrid-Antrieb, wie dem Artikel zu entnehmen ist.

Bei Ford Deutschland wurde 2006 hauptsächlich an Bio-Ethanol und Erdgas geforscht. Diese alternativen Antriebe wurden als "Brückentechnologien auf dem Weg in die Wasserstoffzukunft" angesehen.

Audi, Porsche und Volkswagen

 

Auch bei den Unternehmen des Volkswagen-Konzern schenkte man Wasserstoff mehr Beachtung als batteriebetriebenen E-Fahrzeugen. Ein leitender Entwickler bei Audi meinte beispielsweise, Elektroantriebe seien nur sinnvoll, wenn die Energie ohne Verluste - durch Umwandlung und Speicherung - direkt auf den Motor geschickt werden kann. Und das werde mit der Brennstoffzelle der Fall, so der Audi-Entwickler.

Bei Porsche fürchtete man um die Alltagstauglichkeit der Fahrzeuge und favorisierte einen "Full-Hybrid"-Antrieb. Der damalige Leiter der Volkswagen-Antriebsforschung war klassischen E-Autos vergleichsweise recht aufgeschlossen: Es werde sowohl am Hybrid-Antrieb, also auch an Brennstoffzellen und reinem Elektroantrieb geforscht.

Mercedes und Opel

Bei Mercedes zeigte man sich 2006 gegenüber Elektroautos zurückhaltend, schloss Elektroantriebe aber nicht aus. Es bräuchte noch einiges an Forschung und Entwicklung, richtete man der Technology Review damals ziemlich diplomatisch aus.

Am aufgeschlossensten zeigte sich vor 15 Jahren die damalige GM-Tochter Opel. "Die Nachteile von reinen Elektroautos sind kurze Reichweite und kurze Batterie-Lebensdauer", wurde laut Teslamag ein Opel-Sprecher in dem Artikel von Technology Review zitiert. Sollten diese Probleme gelöst sein, könnte sich die Lage aber "schnell ändern", so der Opel-Sprecher damals.

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