ÖAMTC bringt Tarifvergleich für E-Ladestationen
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Mehr als 15.600 Ladestellen für E-Autos gibt es aktuell in Österreich. Doch die Konditionen, um sein Fahrzeug dort zu laden, sind sehr unterschiedlich. Laut ÖAMTC bieten allein die 45 größten Betreiber von Ladestationen mehr als 300 Tarife.
Abhilfe soll nun ein eigener Ladekompass schaffen, der in Zusammenarbeit mit dem Ladetarifrechner Chargeprice erstellt wurde. Damit können die Tarife einfach online verglichen werden.
"Mit dem Ladekompass bekommt man sofort nach Eingabe des Betreibers der Station sowie der Abgabeleistung des jeweiligen Ladepunktes die wichtigsten Infos", erklärte Markus Kaiser, ÖAMTC-Experte für E-Mobilität. Die Preise werden tagesaktuell angezeigt und enthalten auch sogenannte versteckte Kosten wie etwa Blockiergebühr, also Extrakosten ab einer angegebenen Ladedauer, unabhängig davon ob das Fahrzeug schon vollgeladen ist oder nicht. Solche Stehgebühren werden bei vielen Tarifen fällig.
Wachsende Nachfrage
Die Nachfrage für einen einfachen Online-Tarifvergleich steigt in Österreich kontinuierlich an. Mit Ende März 2023 gab es in Österreich 120.738 rein elektrisch betriebene Pkw. Das sind 2,3 Prozent des gesamten Pkw-Bestands. Vor 2 Jahren waren es erst 76.539 E-Autos gewesen, vorigen März dann bereits 110.225. Speziell für Neueinsteiger ist es schwer, den Überblick zu behalten.
In Österreich gibt es einen sehr komplexen Tarifmarkt mit verschiedenen Abrechnungssystemen - am häufigsten wird die Ladedauer abgerechnet. Für die Verrechnung nach Ladeenergie, also die Kilowattstunden (kWh), müssen nämlich eichrechtliche Vorgaben eingehalten werden. Dazu kommen noch Pauschaltarife gepaart mit unterschiedlichen Typen wie Tarife ohne oder mit monatlicher Grundgebühr, Servicepauschale oder einmaligen Kartenentgelten.
Dazu gibt es unterschiedliche Roaming-Vereinbarungen unter den Betreibern. Der Großteil der heimischen Betreiber bietet E-Roaming-Lösungen an, damit können Kund*innen an allen öffentlichen Ladestationen in Österreich Strom laden - unabhängig davon, ob sie mit dem Betreiber der Ladestation einen Vertrag haben oder nicht. Die Abrechnung erfolgt im Nachhinein direkt über den eigenen Vertragspartner.
Laden ist "große Hürde"
"Für den Endkunden ist es sehr schwer, den Durchblick zu bekommen", sagt Kaiser. Er berichtete von einem Club-Mitglied, dem mehrere hunderte Euro für eine Ladung in Rechnung gestellt wurden, bei der unterm Strich nur 10 Kilowattstunden "getankt" wurde. Der Mann hatte sein E-Fahrzeug 27 Stunden bei einer Schnellladestelle zum Zeittarif angehängt. Der ÖAMTC konnte für ihn eine Kulanzlösung mit dem Betreiber vereinbaren. "Gerade für Neueinsteiger ist das Laden eine große Hürde."
Zeittarife können günstiger sein, etwa wenn in der Nacht geladen wird. Sobald die Ladeleistung aber nicht mehr 100 Prozent entspricht - das ist zumeist ab 80 Prozent und dient der Schonung des Akkus - können derart abgerechnete Tarife aber auch deutlich teurer ausfallen. Laut dem Experten stellen die großen Betreiber ihre Ladepunkte sukzessive auf Kilowatt-Tarife um.
Ladepreis vorab berechnen
Mit dem neuen Ladekompass des ÖAMTC (hier) können Kund*innen herausfinden, was das laden an einer bestimmten Station kostet. Sowohl der Betreiber, als auch die Ladeleistung können ausgewählt werden. Bei AC ("Normalladen") lädt man in der Regel mehrere Stunden, bei DC ("Schnellladen") weniger als eine Stunde.
Die Dauer ist auch immer abhängig vom gewählten Fahrzeug. Die Ergebnisse werden in Tarife mit Abrechnung nach Ladeenergie und jede nach Ladedauer ausgewertet. Dabei wird deutlich, dass der Betreiber der jeweiligen Station großteils nicht der günstigste Anbieter ist.
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