Google I/O Keynote: Unser Ticker zum Nachlesen
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Am Mittwochabend eröffnete Google-Chef Sundar Pichai die heurige Google I/O mit seiner Keynote. Im Gepäck hatte er einige Ankündigungen und mehrere Überraschungen. Wie erwartet zeigte man Googles erste eigene Smartwatch Pixel Watch, ein günstiges Pixel 6a, Kopfhörer und ein neues Tablet. Besonders spannend: Google zeigte den ersten Prototyp eine Augmented-Reality-Brille.
Das YouTube-Video der Präsentation könnt ihr hier nachsehen, darunter findet ihr unseren Ticker:
Google I/O 2022
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Willkommen
In gut einer Stunde geht es los mit der Keynote der heurigen Google I/O, wird sind gespannt und begrüßen all unsere Leser*innen!
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Was wird gezeigt?
Wie üblich gab es im Vorfeld der Konferenz eine Menge Leaks und Gerüchte. Taucht vor einer wichtigen Präsentation irgendwo ein "vergessener" Prototyp auf, kann man eigentlich davon ausgehen, dass der dann auch offiziell präsentiert wird. In diesem Fall wäre das die lange erwartete Pixel Watch - es bleibt spannend, ob wir sie gleich sehen werden.
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Als gesichert gilt eigentlich auch die Präsentation des Pixel 6a - zumindest hat Google bisher gerne die Gelegenheit der I/O genutzt, um die günstige Variante seiner Smartphones zu zeigen.
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Neue Designs
Material Design hat sich auf Twitter gemeldet! Die Plattform ist die Basis für "Material You", das mit Android 12 mehr individuelle Designmöglichkeiten gebracht hat. Die letzte Beta von Android 13 hat schon verraten: Hier kommt noch mehr! Wir gehen davon aus, dass Google heute bunte Farben und schicke neue Designs zeigt.
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Sundar Pichai freut sich schon
Der Google-CEO hat ein Foto der Bühne auf Twitter geteilt. Erstmals seit der Pandemie findet die I/O heuer wieder am Konzertgelände Shoreline Amphitheatre nahe der Google-Zentrale statt. Im Publikum sitzen allerdings lediglich Google-Mitarbeiter*innen und Vertreter*innen von Partnerunternehmen. Entwickler*innen und Journalist*innen - die üblicherweise auch vor Ort sind - können nur virtuell teilnehmen.
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Es gibt Musik!
Der Stream hat bereits begonnen, wie gewohnt mit Musik und (endlich) mal wieder mit einer Live-Performance. Ich habe zwar den Ton noch nicht an, aber die Untertitel sind schon mal vielversprechend...
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Flippern, bevor es losgeht
Wer sich die Zeit bis zum Start ein wenig vertreiben will, kann hier die offizielle virtuelle Google I/O Pinball-Machine spielen: pinball.flutter.dev. Der Highscore ist gerade bei 1.016730800 - das wird schwer zu knacken sein, bis es losgeht.
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In wenigen Minuten geht es los
Wer es nicht erwarten kann, hat noch ein paar Minuten, um nachzulesen, was es vielleicht gleich zu sehen geben wird:
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Technologie macht alles besser
Der Eröffnungs-Clip hatte ein bisschen "Silicon Valley"-Vibe, falls ihr die TV-Serie gesehen habt...
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Sundar Pichai ist auf der Bühne
Der Google-Chef beginnt damit, zu beschreiben, wie Google seine Services während der Pandemie erweitert hat. Auch der Ukraine-Krieg ist Thema, Pichai erzählt, dass er im Mai in Polen war, wo er die Flüchtlingsbewegung selbst erlebt hat.
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24 neue Sprache in Google Translate
Das Übersetzungs-Tool wird erweitert und bekommt zahlreiche neue Sprachen:
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Google Maps
Google weitet Maps mit neuer Gebäudeerkennung aus. 20 Prozent der weltweiten Gebäude wurden so bereits gescannt. Sie sollen vor allem in entlegenen Gegenden, etwa in bestimmten Gebieten in Afrika helfen, Google Maps genauer zu machen.
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Außerdem kann man Gebäude, Restaurants und Geschäfte künftig mit einem Video betrachten - zum Beispiel mit einem virtuellen "Rundflug" um das britische Parlament.
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Spritsparen mit Google Maps
Bereits seit längerem zeigt Google Maps in den USA nicht nur die schnellste, sondern auch die spritsparendste Route an (mehr dazu hier). Berücksichtigt werden dabei nicht nur voraussichtliche Verkehrsbehinderungen, sondern auch die Strecke, etwa Steigungen. Die klimafreundliche Route wird dabei als Standard angezeigt - sofern sie eine ähnliche Ankunftszeit wie die konventionelle Route hat. Pichai kündigte nun an, dass das Feature bis Ende des Jahres auch in Europa verfügbar sein soll.
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Google Docs bekommt automatische Zusammenfassung
Das ist mal ein praktisches Feature (wenn es funktioniert): Google Docs und andere Apps sollen eine automatische Zusammenfassung bekommen. Außerdem sollen Dokumente automatisch transkribiert werden können.
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Project Starline
Vergangenes Jahr hat Google mit Starline Hologramm-Videotelefonie angekündigt. Wirklich neues dazu, hatte Pichai nicht zu berichten, sondern lediglich, dass es in Google-Büros getestet wird. Die Forschung, die in diesem Bereich getätigt wurde, soll künftig auch in Google-Meet-Videotelefonie einfließen und dort die Bildqualität verbessern.
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Bessere Suche
Die Google-Suche soll "neu erfunden" werden. Statt Suchbegriffen suchen Menschen nach ganzen, mitunter komplizierten Phrasen, auch über den Sprachassistenten oder Lense (Live-Bildersuche).
Das ist neu: Multisearch ist bereits in Einsatz und findet über ein Foto Produkte oder Hilfe. Das geht bald auch in Kombination mit Maps. Suche ich ein bestimmtes Gericht, kann ich per Foto nicht mehr nur herausfinden, was es ist, sondern auch, wo ich es essen kann. Anhand von Bildern, die mit Maps verknüpft sind, findet Google Restaurants, die das Gericht anbieten.
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Scene Exploration
Künftig soll es mit der Funktion "Scene Exploration" auch möglich sein, seine Umgebung mittels Augmented Reality zu durchsuchen. Google gibt als Beispiel, dass man im Supermarkt vorm Schoko-Regal genau die Produkte hervorheben kann, die man sucht, etwa zartbitter und nussfrei.
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"Entwickeln für jeden"
Google konzentriert sich jetzt auf mehr Diversität. Mit dem Pixel 6 wurde letztes Jahr bereits ein Feature eingeführt, das die Kamera auf jeden Hautton anpasst. Nun geht man einen Schritt weiter.
Die Monk Skin Tone Scale wird nun in Google-Produkte integriert. Damit soll in der Suche und bei Fotos für höhere Diversität und damit auch Repräsentation gesorgt werden. Dazu gehören auch neue "Real Tone Filter" für die Fotobearbeitung, die mehr Hautfarben unterstützen. Die Skala wird außerdem unter skintone.google als Open Source verfügbar sein.
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Google Assistant wird schlauer
Google will die Interaktion mit dem Assistant in smarten Displays und Boxen verbessern. Anstatt "Hey Google" sagen zu müssen, wird es beim Nest Hub Max künftig reichen, das Gerät einfach anzusehen. Laut Google ist es enorm aufwändig, den "Augenkontakt" mit dem Display zur registrieren, wofür auch Machine Learning zum Einsatz kommt.
Mit Quick Phrases kann man sich künftig außerdem bestimmte Befehle aussuchen, die man den Geräten geben kann, ohne vorher "Hey Google" zu sagen.
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Google LaMDA
Google LaMDA ist ein Sprachmodell für Dialoge, das Google bei der I/O vergangenes Jahr präsentiert hat. Man kann den Computer dabei alles mögliche fragen, etwa, wie es auf dem Grund des Ozeans aussieht. Antworten werden dabei aus den Training-Daten der KI generiert. Nun wurde LaMDA weiterentwickelt und kann ab sofort im Rahmen der AI Test Kitchen von jedem ausprobiert werden.
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Nicht alle Informationen die man sucht, sind auch in der Sprache verfügbar, die man nutzt. Mit PaLM soll man beispielsweise Fragen in Bengali stellen können und die Antwort in Englisch und Bengali erhalten. Damit soll die Google KI zukünftig bessere Antworten auf Fragen geben können, unabhängig davon, in welcher Sprache man sie stellt.
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Passkeys und virtuelle Kreditkarten
Jetzt geht es um Cyber-Sicherheit und Passkeys, das hat Google schon länger angekündigt. Sie sollen Passwörter ersetzen (mehr dazu hier).
Aber auch eine neue virtuelle Kreditkarte und größere Sicherheitsvorkehrungen sollen eingeführt werden. Beispielsweise wird Google-User*innen künftig bei auffälligem Verhalten ein gelbes Alarm-Signals am Profilfoto angezeigt und die Google KI soll Phishing-Mails besser erkennen.
Die virtuelle Kreditkarte soll auch für mehr Sicherheit sorgen. Sie wird zwischen den Verkäufer*innen und den Kund*innen geschalten und kann nicht außerhalb von Google Pay genutzt werden und soll hauptsächlich Kreditkartenmissbrauch vorbeugen. Mehr dazu lest ihr hier:
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My Ad Center und persönliche Daten
Google-Nutzer*innen sollen künftig die Möglichkeit bekommen, besser zu regulieren, welche Werbeanzeigen sie sehen. Dafür hat man das Portal "My Ad Center" geschaffen, wo alle Einstellungen zur persönlichen Werbung zusammengefasst sind. Außerdem soll der Umgang mit persönlichen Daten verbessert werden. Wenn man persönliche Informationen von sich im Web findet - etwa Adresse, Telefonnummer oder E-Mail-Adresse - kann man die Entfernung künftig direkt in der Suche beantragen. Zwar verschwinden die Inhalte dann nicht aus dem Web, aber zumindest von Google.
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Android 13
Nun geht es um Android 13. Material You soll noch mehr Individualität bringen. Mehr Apps sollen das homogene App-Design erhalten, der bereits aus der Beta bekannte neue Media-Player hat auch einen kleinen Auftritt (was alles neu ist, erfahrt ihr hier).
SMS soll verstärkt auf den neuen RCS-Standard eingestellt werden. Das funktioniert bei Googles Messenger bereits und man hofft, dass auch andere Anbieter die "Nachricht" erhalten (höhö...).
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Google Wallet
Google erneuert seine Wallet-App und erweitert die Möglichkeiten damit. So soll es - zumindest in den USA - möglich sein, seinen Führerschein dort zu hinterlegen. Genauso wie Parkkarten, Boarding-Passes oder Eintrittskarten.
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Pixel Watch Tease
Bisher noch kein Kommentar zur Pixel Watch, obwohl sie bereits an Handgelenken und sogar RIESIG in der Präsentation zu sehen ist...
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Tablet-Oberfläche
Google widmet sich einem schwierigen Thema: Android Tablets. Jene wurden lange vernachlässigt, was sich in einer zweifelhaften User Experience widerspiegelte. Daran konnten auch die hardwäremäßig gut ausgestatteten Tablets nichts ändern.
Nun hat Google 20 seiner Apps für Tablets optimiert, um etwas Bewegung in die Sache zu bringen. Auch wurde die generelle Benutzeroberfläche optimiert. Ob das reicht, damit sie in Apples iPad-Abteilung schon zu zittern beginnen?
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Bessere Zusammenarbeit
Die Zusammenarbeit zwischen Tablets, TV, Smartphones, Chromebooks, Autos und Kopfhörern soll verbessert werden. Auf Chromebooks wird bereits der Phone Hub angeboten, der eine bessere und schnellere Verbindung zwischen dem Handy und dem Laptop bietet. So können URLs, Bilder und Nachrichten schnell hin und hergeschoben und bearbeitet werden.
Fast Pair, also schnelles Verbinden zwischen smarten Geräten, soll also erweitert werden. So soll man etwa schneller mit seinen Kopfhörern zwischen verschiedenen Geräten wechseln können.
Mit "matter" wird ein neuer Standard verfügbar sein, der Smartgeräte wie Glühbirnen steuern lässt. Neben Google arbeiten auch Apple und Amazon an matter.
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Das Pixel 6a ist da
Spät in der Keynote aber doch hat Google nun das günstige Pixel 6a präsentiert. Der Preis liegt bei 449 US-Dollar. Im deutschen Store ist es mit 459 Euro ebenfalls noch sehr günstig. Dort steht, es sei "bald" verfügbar. Es kommt in den Farben "Sage", "Chalk" und "Charcoal".
Das Design ist ähnlich wie beim Pixel 6, inklusive dem markanten Kamera-Balken. In Sachen Kameras bekommt eine reguläre und eine Weitwinkellinse. Im Inneren kommt Googles hauseigener Tensor-Chip zum Einsatz - und zwar genau derselbe wie beim regulären Pixel 6 und keine abgespeckte Variante.
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Google Pixel 7
Jetzt gibt es auch eine erste offizielle Vorstellung des Pixel 7. Das Design des Pixel 6 wurde weiterentwickelt, das Kameramodul erhält eine Aluminiumverkleidung. Innen wird ein leistungsstarker neuer Tensor-Prozessor zu finden sein. Die Renderbilder zeigen ein weißes Pixel 7 und Pixel 7 Pro, beide werden mit Android 13 ausgeliefert. Sie sollen im Herbst verfügbar werden - mehr erfährt man allerdings nicht.
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Pixel Buds Pro
Im Sommer bringt Google außerdem eine neue Generation seiner drahtlosen Ohrhörer Pixel Buds, die Pixel Buds Pro. Sie kommen mit aktiver Geräuschunterdrückung, die auch auf Basis neuronaler Netzwerke funktioniert. Wahlweise können sie - wie vergleichbare Produkte - auch im Transparenzmodus genutzt werden. Der Akku soll bis zu 11 Stunden durchhalten. Die Buds werden in den USA 199 Dollar kosten, im deutschen Store kosten sie 219 Euro. Sie sollen "ab Sommer" verfügbar sein.
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Da ist die Pixel Watch
Nach fast 2 Stunden kommt die Pixel Watch doch noch. Die runde Uhr hat ein schlankes Design mit Krone und individuellen Bändern (wie bei jeder Smartwatch). Sie soll im Herbst erscheinen, zeitgleich mit dem Pixel 7.
Die Funktionen sind wenig überraschend - mit Wear OS bekommt man Smart-Home-Steuerung, Maps, Wallet und alle anderen Standard-Features, die man sich von einer solchen Uhr erwartet.
Die Pixel Watch wird außerdem eine enge Verbindung zu Fitbit haben. Mehr - zum Beispiel ein Preis - wurde allerdings noch nicht verraten.
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Pixel Tablet kommt 2023
Eine Überraschung gab es noch: Google arbeitet an einem eigenen Pixel Tablet, das 2023 kommen soll. Abgesehen davon, dass das Herzstück ein Tensor-Chip sein soll, verriet das Unternehmen allerdings nicht viel zu dem kommenden Android-Gerät.
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"Untertitel für die Welt"
Und kurz vor Präsentations-Ende kommt noch eine weitere Überraschung: Sundar Pichai stellt eine AR-Brille vor. Der erste Prototyp soll Echtzeitübersetzung und "Untertitel für die Welt" anzeigen können. Angepriesen wird sie, um Sprachbarrieren zu überwinden und Menschen zu unterstützen, die höreingeschränkt sind.
Die Brille sieht schwarz und unscheinbar aus, kommt aber (wie die meisten ihrer Art) noch ein wenig klobig daher. Einen Zeitplan für die Brille gibt es noch nicht.
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Das wars!
Die Keynote ist vorbei und war dieses Jahr sehr ereignisreich. Wir verabschieden uns für heute und bedanken uns fürs Mitlesen! Alles Infos rund um die neuen Google-Geräte und Software erhaltet ihr natürlich bei uns.
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