Google Pay in Österreich: Das planen die heimischen Banken
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Bislang war Google Pay in Österreich nur über einige Online-Banken wie N26, Revolut, Citibank oder Bitpanda verfügbar. Als erstes großes Geldinstitut bringt nun die Erste Bank die mobile Bezahllösung ab sofort für seine Kund*innen nach Österreich.
Wir haben uns bei den heimischen Banken umgehört, wie sie mit einem möglichen Launch von Google Pay in Österreich umgehen - die Antworten sind höchst unterschiedlich ausgefallen.
Unterschied zwischen Apple Pay und Google Pay
2019 brachte die Erste Bank Apple Pay nach Österreich. Auch damals wollten anderen Banken mit einer Zusammenarbeit mit Apple noch abwarten. Mittlerweile ist Apple Pay aber bei allen nennenswerten österreichischen Banken angekommen.
Im Gegensatz zu Apples iOS baut Googles Android auf einer wesentlich offeneren Architektur auf, wodurch sich grundlegende Unterschiede zwischen den beiden Betriebssystemen ergeben. Unter iOS kann nämlich nur die hauseigene Bezahllösung Apple Pay für die Autorisierung von Bezahlungen auf den NFC-Chip zugreifen. Bei Android hingegen können auch anderen Anwendungen darauf zugreifen.
Das haben sich manche heimischen Banken zunutze gemacht und ihre eigenen mobilen Bezahllösungen für Android-Smartphones entwickelt. Damit kann eine Bankkarte - Debitkarte (früher Bankomatkarte) oder Kreditkarte - auf dem Handy hinterlegt werden, sodass man per NFC und Smartphone an Bezahlterminals kontaktlos bezahlen kann.
BAWAG und Easybank
Auf die Frage, wie man mit Google Pay in Zukunft umgehen wird, fällt die Antwort der BAWAG kurz und deutlich aus: "Wir arbeiten bereits an der Einführung von Google Pay, es wird bald für unsere Kunden verfügbar sein", heißt es von der BAWAG gegenüber der futurezone. Wann es so weit sein wird, lässt die Bank aber noch offen.
Das bedeutet, dass Google Pay in Zukunft auch allen Kund*innen der Easybank zur Verfügung stehen wird, wie die BAWAG gegenüber der futurezone bestätigt.
Raiffeisenbank
Die Raiffeisenbank will von Google Pay derzeit nichts wissen und zeigt sich ablehnend bis abwartend. Vielmehr rückt sie ihre eigene mobile Smartphone-Bezahllösung in den Mittelpunkt.
"Wir haben heuer eine neue, moderne Raiffeisen Wallet Lösung (RaiPay) gelauncht. Diese innovative Wallet bietet Kund*innen die Möglichkeit die Debit Mastercard und die Kreditkarte digital und im stationären Handel zu verwenden", so die Raiffeisenbank gegenüber der futurezone.
"Sobald ein entsprechender Bedarf für Google Pay feststellbar ist, werden wir eine Unterstützung im Interesse unserer Kund*innen prüfen", heißt es weiter von der Raiffeisen.
Bank Austria
Die Bank Austria verfolgt derzeit keinen Plan, Google Pay anzubieten. Stattdessen setzt auch die Bank Austria auf ihre eigene App, mit der das Bezahlen per Android-Smartphone im stationären Handel möglich ist.
"Wir bieten für Android unsere eigene 'Mobile Geldbörse'-App mit NFC-Zahlung sowie Apple Pay für mobiles Bezahlen mit iOS. Beide Angebote werden sehr gut angenommen", heißt es von der Bank Austria. Man sehe daher derzeit keinen dringenden Bedarf für Google Pay, da man für Android-Nutzer*innen die "Mobile Geldbörse"-App mit hohen Zufriedenheitswerten anbietet.
Oberbank
Bei der Oberbank wird geprüft, ob eine Einführung von Google Pay für die Bank überhaupt Sinn macht: "Aktuell werden Umsetzungsmöglichkeiten evaluiert und die Entwicklung von Google Pay beobachtet", heißt es von der Oberbank gegenüber der futurezone.
Die Anfrage von Kund*innen zu Google Pay würden sich in Grenzen halten. Daher biete man als Alternative zu Google Pay die Oberbank Wallet an, mit der Zahlungen per Android-Smartphone durchgeführt werden können.
Volksbank
Bei der Volksbank wird es Google Pay in absehbarer Zukunft ebenso nicht geben, wie die Bank gegenüber der futurezone festhält. "Mobiles Bezahlen mit Android ist mit unserem Hausbanking möglich, daher evaluieren wir das (Anm. Google Pay) ohne Zeitdruck."
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