So schlägt sich das iPhone SE gegen die Android-Konkurrenz
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Am Dienstag hat Apple ein neues, günstigeres iPhone präsentiert. Mit dem abgespeckten SE-Modell versucht der Hersteller, all jene anzusprechen, die mit einer reduzierten Ausstattung zufrieden sind und nicht 1.000 Euro oder mehr für ein Handy ausgeben wollen. Günstig ist das iPhone SE aber trotzdem nicht: Die 64-GB-Version ist um 519 Euro zu haben. Wer 128 GB haben will, muss 569 Euro hinlegen.
Man könnte dagegenhalten, dass es zu diesem Preis zahlreiche Smartphones von der Android-Konkurrenz gibt, die über eine deutlich hochwertigere Ausstattung verfügen und zum Teil sogar wesentlich weniger kosten. Der entscheidende Unterschied zwischen Apple-Handys und Android-Geräten liegt aber im Detail.
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Üppige Android-Geräte
Werfen wir zunächst einen Blick auf die Spezifikationen vergleichbarer Android-Smartphones: Da wäre einige Geräte des Branchenprimus Samsung, von Xiaomi, Realme oder OnePlus, die ebenso erst kürzlich erschienen sind und ähnlich viel kosten wie das neue iPhone SE. Diese Android-Handys sind mit breitflächigen und hochauflösenden 120 Hz OLED-Displays ausgestattet.
Hinzu kommen ein leistungsstarker Prozessor und meist mehrere Kameralinsen: Neben einer hochauflösenden Hauptkamera gehört eine Weitwinkelkamera zur Standardausstattung. Außerdem gibt es entweder ein Teleobjektiv mit optischem Zoom oder ein Makroobjektiv für Nahaufnahmen.
iPhone wirkt abgeschlagen
Das hat das iPhone SE alles nicht. Es ist lediglich mit einer einzelnen Kameralinse ausgestattet, die der Android-Konkurrenz auf dem Papier nie und nimmer das Wasser reichen kann.
Beim Display müssen sich iPhone-SE-Nutzer*innen mit einem 4,7 Zoll kleinen und vergleichsweise schwachem LCD-Bildschirm begnügen, der keine erhöhte Refresh-Rate hat und bei den Helligkeitswerten ziemlich abgeschlagen wirkt. Auch bei der Auflösung in der Pixeldichte kommt das iPhone SE nicht an die Konkurrenz heran.
Mit dem 5G- und Wi-Fi-6-Modul ist es ähnlich zukunftsfähig wie vergleichbare Android-Handys. Beim Prozessor ist das SE-Modell der Konkurrenz sogar überlegen. Es ist nämlich mit dem leistungsstärkeren A15-Bionic-Chip ausgestattet, der für seinen geringen Energieverbrauch bekannt ist.
Warum sollte also jemand angesichts der weitgehend schwächeren Ausstattung dennoch zu einem iPhone SE greifen?
Die Preise im Vergleich
iPhone SE (2022)
- 519 Euro (64 GB)
- 569 Euro (128 GB)
- 689 Euro (256 GB)
iPhone SE (2020)
- 424 Euro (64 GB)
- 482 Euro (128 GB)
OnePlus Nord 2 - 349 Euro (128 GB)
Realme GT 2 - 459 Euro (128 GB)
Honor 50 - 335 Euro (128 GB)
Samsung Galaxy A52s - 322 Euro (128 GB)
Samsung Galaxy S20 - 544 Euro (128 GB)
Xiaomi 11T Pro - 514 Euro (128 GB)
Der große iPhone-Vorteil
Das iPhone SE schlägt nämlich in eine Nische, die man bei Android-Geräten vermisst. Apple hat seit einiger Zeit den Fokus auf die Langlebigkeit seiner Handys gerichtet – so auch beim SE-Modell.
Neben der robusten Bauart werden die iPhones mindestens 7 Jahre lang mit Sicherheitsupdates und aktuellen Betriebssystemen versorgt. Auch wenn sich bei der Konkurrenz das in letzter Zeit gebessert hat, können Android-Nutzer*innen von einer derart langen Software-Pflege nur träumen.
So gesehen, kommt das aktuelle iPhone SE einem Kompromiss gleich: Einerseits ist es ein solides Smartphone, das vielleicht nicht über die beste Ausstattung verfügt und daher ziemlich teuer wirkt. Andererseits kann man sich mit dem Handy aber auch sicher sein, dass es lange durchhält und die Langlebigkeit herstellerseitig unterstützt wird.
Im Idealfall amortisiert sich also der vergleichsweise hohe Preis des iPhone SE über die längere Nutzungsdauer. Während man in derselben Zeitspanne möglicherweise zwei Android-Handys benötigt, kommen iPhone-Nutzer*innen mit nur einem Gerät aus.
Interessant sind auch die SE-Vorgängermodelle
Wer auf das neueste Design verzichten kann und mit den abgespeckten Spezifikationen zufrieden ist, sollte auf jeden Fall das iPhone SE (2022) in Betracht ziehen. Vor allem dann, wenn man großen Wert auf die Langlebigkeit legt.
Wem die 519 Euro für das aktuelle iPhone SE zu viel sind, kann sich auch das Vorgängermodell ansehen. Bis auf den Prozessor gibt es keinen nennenswerten Unterschied zum iPhone SE (2020), das voraussichtlich auch noch bis 2027 mit Software-Updates versorgt werden wird. Der Preis liegt bei mindestens 424 Euro
Wer unbedingt ein iPhone haben will, dafür aber nicht allzu tief in den Geldbeutel greifen möchte, kann sich auch noch um das iPhone SE aus dem Jahr 2016 umsehen. Offiziell ist dieses Gerät nicht mehr erhältlich.
Auf Willhaben sind allerdings einige gebrauchte Modelle zu finden, die zum Teil weniger als 100 Euro kosten. Anzumerken ist jedenfalls, dass das iPhone SE der ersten Generation demnächst aus dem Update-Programm von Apple fallen wird.
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