Der Heimdall Neuron macht Stromnetze schlau.

Der Heimdall Neuron macht Stromnetze schlau.

© Heimdall

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"Magische Bälle" lassen mehr Strom durch Stromleitungen fließen

Stromnetzbetreiber stehen vor einer großen Herausforderung: Durch den Ausbau von erneuerbarer Energie kann es vorkommen, dass an sonnigen und windigen Tagen mehr Strom produziert wird, als das Stromnetz aushält. Photovoltaikanlagen und Windkraftwerke müssen in diesem Fall ausgeschaltet werden, um eine Überlastung zu verhindern. Ein "magischer Ball" mit Sensoren soll helfen, die Übertragungskapazität der Netze zu optimieren und somit mehr erneuerbaren Strom zu nutzen.

Wetter hat Einfluss auf die Übertragungsleistung

Das norwegische Unternehmen Heimdall Power hat sich dafür mit der Schweizer Firma Meteomatics zusammengetan. Ihre Sensoren sind etwa so groß wie ein Fußball und werden direkt auf Hochspannungsleitungen gesetzt. Dort messen sie die Temperatur der Leitung, Außentemperatur und den Winkel, mit dem die Stromleitung abfällt. All diese Faktoren haben Auswirkung auf die Übertragungskapazität der Leitung.

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Die Daten werden in Echtzeit an ein Kontrollzentrum übermittelt. Ein Algorithmus ermittelt dort, wie viel Strom durch die Leitung fließen sollte, um optimal genutzt zu werden und reagiert entsprechend. Durch eine Künstliche Intelligenz lernt die Software laufend hinzu, wodurch sie mit der Zeit immer besser wird. Laut Heimdall Power ergibt sich so eine Übertragungssteigerung von 25-30 Prozent.

Sensoren werden von Drohnen installiert

Die Sensorbälle können entweder von Netzmitarbeiter*innen oder auch per Drohne installiert werden. Eine Installation per Drohne dauert dabei weniger als 2 Minuten, wie das Unternehmen in einem Video zeigt. 

Auch in Österreich im Einsatz

Auch in Österreich werden die Bälle von Heimdall Power bereits eingesetzt. Der österreichische Netzbetreiber APG startete 2020 eine Kooperation mit dem Unternehmen, um Vereisungen an seinen Stromleitungen im Hochgebirge schneller feststellen zu können. Die Kugeln erkennen dabei bereits eine Eisdicke von 1 bis 2 Millimeter. Damit können bereits früh Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Wird die Vereisung nämlich stärker, können die Leitungen beschädigt und im schlimmsten Fall die Versorgungssicherheit gefährdet werden. 

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