Der EQS 450 SUV ist der erste vollelektrische Luxus-SUV von Mercedes-EQ.

Der EQS 450 SUV ist der erste vollelektrische Luxus-SUV von Mercedes-EQ.

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Mercedes EQS hat nur volle Leistung, wenn man Monatsabo abschließt

Bereits im vergangenen Jahr verlangte BMW eine monatliche Gebühr, damit die Sitzheizung funktioniert. Nun legt Mercedes nach und schränkt die Motorleistung für alle ohne Abo ein. Verkauft wird das "Feature" in den USA als "Beschleunigungserhöhung".

Betroffen sind die Elektroautos der Mercedes EQ-Reihe. Das Upgrade kostet 60 Dollar (54 Euro) im Monat für die EQE-Modelle sowie 90 Dollar (82 Euro) für die EQS-Modelle. Alternativ kann man sich auch ein Jahresabo um 600 bzw. 900 Dollar anschaffen. Bei Kaufpreisen ab 75.000 Dollar (EQE) bzw. 104.000 Dollar (EQS) geradezu ein Schnäppchen.

In einer Sekunde schneller von 0 auf 100

Mercedes gab den Preis in seinem Onlineshop zunächst mit 1.200 Dollar im Jahr an, hat ihn inzwischen aber nach unten korrigiert. Es besteht außerdem die Möglichkeit, die "Beschleunigungserhöhung" um 1.950 bzw. 2.950 Dollar auf unbegrenzte Zeit freizuschalten.

Mercedes verspricht durch das Abo eine Verbesserung der Leitung um 20 bis 24 Prozent. Dadurch verkürzt sich die Beschleunigungszeit von 0 auf 100 km/h um 0,8 bis 1 Sekunde. So sieht die Übersicht aus:

  • Mercedes-EQ EQE 350 (von 288 PS auf 349 PS/0-100 km/h in 5,1 statt 6 Sekunden)
  • Mercedes-EQ EQE 350 SUV (von 288 PS auf 349 PS/0-100 km/h in 5,2 statt 6,2 Sekunden)
  • Mercedes-EQ EQS 450 (von 355 PS auf 443 PS/0-100 km/h in 4,5 statt 5,3 Sekunden)
  • Mercedes-EQ EQS 450 SUV (von 355 PS auf 443 PS/0-100 km/h in 4,9 statt 5,8 Sekunden)

Funktionen werden künstlich beschnitten

Ob Mercedes dieses Abo-Modell auch in Österreichen einführen wird, ist derzeit nicht bekannt. Konsumentenschutzvereine kritsieren jedenfalls solch ein Vorgehen. Technisch gesehen wird nämlich keine Funktion hinzugekauft, sondern lediglich eine freigeschaltet, die sich bereits im Auto befindet. In diesem Fall kann der Elektromotor die Leistung von Anfang an bringen - sie wird nur durch eine Software beschnitten. Erst per Abo wird diese Schranke aufgehoben. Auch bei BMW befindet sich die Sitzheizung schon in den Autos. Das entsprechende Abo löst lediglich die Software-Sperre.

BMW und Mercedes sind nicht die einzigen Autobauer, die die Funktionen ihrer Fahrzeuge künstlich einschränken. Auch Tesla verlangte etwa bei älteren Modellen seiner Model-S-Fahrzeuge eine Freischaltungsgebühr von 3.250 Dollar, um die volle Kapazität des Akkus nützen zu können. Der Autohersteller Polestar verkauft ebenso einen "Leistungsboost" bei seinem Polestar 2 um 1.195 Dollar. Dafür erhält man 68 Pferdestärken mehr.

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