Tesla Model Y in der Gigafactory

Tesla Model Y in der Gigafactory

© APA/AFP/POOL/PATRICK PLEUL / PATRICK PLEUL

Produkte

Elon Musk gibt zu, dass Tesla die HW3-Selbstfahrcomputer tauschen muss

Tesla hat eine Vision: Full Self-Driving (FSD). Damit sollen die Elektroautos jede Fahrsituation autonom meistern, ohne Zutun des Fahrers.

Tesla glaubt so fest daran, dass versprochen wird: Jedes seit 2016 produzierte Auto ist FSD-fähig. Nun hat Tesla-Chef Elon Musk erstmals zugegeben, dass das nicht so ist.

Ältere Computer nicht FSD-tauglich

Für FSDs haben Teslas einen eigenen Computer. Diese unterscheiden sich, je nach Version der Hardware (HW). HW4 ist die neueste Version, die FSD ermöglichen soll, sobald die Software dafür fertig ist. Eigentlich wurde das aber schon für den Vorgänger HW3 versprochen, der in Millionen Fahrzeugen zu finden ist.

Wir würden hier gerne ein Youtube Video zeigen. Leider haben Sie uns hierfür keine Zustimmung gegeben. Wenn Sie diesen anzeigen wollen, stimmen sie bitte Youtube zu.

Gerüchte, dass die Fähigkeiten von HW3 dazu nicht reichen, gab es schon länger. Im Oktober 2024 sagte Musk erstmals, man sei sich nicht 100-prozentig sicher, ob HW3 autonomes Fahren ermöglicht, bei dem Fahrer nicht ständig bereit sein muss einzugreifen. Es sei viel Arbeit die Fähigkeiten von HW4 in die ältere HW3 zu quetschen.

Bei einem aktuellen Call mit Investoren, wurde Tesla erneut nach der HW3-Problematik befragt, berichtet electrek. Ashok Elluswamy, Leiter für FSD bei Tesla sagte: „Wir haben HW3 noch nicht aufgegeben.“ Musk korrigierte ihn aber: „Die Wahrheit ist, dass wir alle HW3-Computer in den Fahrzeugen austauschen müssen“.

➤ Mehr lesen: Tesla kündigt "Full Self Driving" für Europa an

Tausch soll nur für einige Kunden kostenlos sein

Laut Musk werde man den Austausch kostenlos vornehmen – aber nur für Kunden, die das volle FSD-Paket gekauft haben. Er scherzte sogar noch, dass das zum Glück nicht so viele sind. In den USA kostete im Lauf der Jahre das Paket bis zu 15.000 US-Dollar. In Österreich und Deutschland heißt es „Autopilot-Funktionspaket für volles Potenzial für autonomes Fahren“ und kostet aktuell 7.500 Euro.

Nur hat die Sache für Tesla mehrere Haken. Das Versprechen, dass alle Tesla-Autos ab dem Baujahr 2016 FSD-tauglich sind, wird gebrochen, wenn das nur für Fahrzeuge gilt, für die das volle FSD-Paket dazugekauft wurde.

Tesla hat wegen eines solchen Falles schon einmal vor Gericht verloren. Bei Autos, die zwischen 2016 und 2018 gebaut wurden, musste der HW2.5-Computer durch den HW3 ersetzt werden, damit das Versprechen gültig bleibt. Auch hier hat Tesla den Tausch nur für FSD-Kunden kostenlos angeboten – bis ein Kunde geklagt hat. Der Richter gab dem Kunden recht und Tesla musste die Kosten für den Tausch übernehmen.

Sollte Tesla also wieder versuchen den kostenlosen Tausch nur wenigen Kunden anzubieten, könnte es wieder vor Gericht verlieren. Aktuell sind Millionen von Teslas auf der Straße, die HW3 nutzen. Ein Tausch von allen könnte dem Unternehmen also sehr viel Geld kosten.

➤ Mehr lesen: Tesla Autopilot ist “gelegentlich gefährlich unfähig”

HW4 ist nicht abwärtskompatibel

Bevor das überhaupt zum Thema wird, muss Tesla technische Hürden nehmen. Der aktuelle HW4-Computer ist nicht abwärtskompatibel zu Fahrzeugen mit HW3. Ein simpler Tausch reicht also nicht. Es ist denkbar, dass Tesla deshalb erst eine eigene Variante des HW4-Computers – oder eine Version des HW3-Rechners mit mehr Leistung – entwickeln muss.

Und dann bleibt die Frage, ob es beim Tausch des HW3-Computers bleibt. Teslas mit HW3 nutzen Kameras mit 1,2 Megapixel. Die HW4-Modelle haben aber 5-Megapixel-Kameras. Sollte die höhere Auflösung eine Voraussetzung dafür sein, dass FSD irgendwann wirklich möglich wird, müsste man bei den Tesla-Autos mit HW3 auch die 8 Kameras upgraden.

Wir würden hier gerne ein Youtube Video zeigen. Leider haben Sie uns hierfür keine Zustimmung gegeben. Wenn Sie diesen anzeigen wollen, stimmen sie bitte Youtube zu.

Einen Plan, was, wann und wie getauscht wird, hat Tesla bisher nicht verraten. In Tesla-Autos kann am Touchscreen, seit dem Update 2024.38, nachgeschaut werden, welcher FSD-Computer verbaut ist. Dazu wählt man in den Einstellungen den Punkt Software und Zusätzliche Fahrzeuginformationen.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare