Nachfolger der legendären Concorde wird im Oktober präsentiert
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"Wenn wir doppelt so schnell fliegen können, wird die Welt halb so klein und verwandelt weit entfernte Länder in vertraute Nachbarn": So lautet das Mission-Statement von Boom Supersonic. In diesem Sinne will as US-Start-up am 7. Oktober einen ersten Prototypen präsentieren, dessen Serienversion der legendären Concorde nachfolgen soll.
Der Prototyp mit der Bezeichnung XB-1 ist eine verkleinerte Version des angekündigten Serienmodells. Der "Baby Boom" soll eine Geschwindigkeit von Mach 2,2 oder 2.720 km/h erreichen können. Seine Reichweite soll 1.900 Kilometer betragen. Während der Prototyp noch im Herbst präsentiert wird, soll ein Jungfernflug allerdings erst 2021 stattfinden.
Von London nach New York in 3:30 Stunden
Geflogen werden soll der kleine Überschall-Jet von einem erfahrenen Piloten der US Air Force. Die Tests werden voraussichtlich auf der Edwards Airforce Base im Süden des US-Bundesstaats Kalifornien stattfinden.
Sind die Tests mit dem Prototypen erfolgreich, wird Boom Supersonic darauf aufbauend die dreimal so große Serienversion entwickeln. Der "Boom Overture" genannten Überschall-Jet soll Platz für 55 Fluggäste bieten und ebenso Mach 2,2 (2.720 km/h) erreichen können.
Seine Reichweite soll mit 8.300 Kilometer deutlich höher sein, als jene des kleineren Prototypen. Die Flugdauer für die Strecke London - New York werde damit auf 3:30 Stunden reduziert, heißt es auf der Website des Unternehmens.
Was ein Ticket kosten wird
Geplant ist, dass die Arbeit an dem Serienmodell Ende 2021 startet. Mit einem kommerziellen Betrieb ist aufgrund der Entwicklungszeit und des aufwändigen Zulassungsprozedere nicht vor 2025 zu rechnen. Wie viel ein Flugticket im "Boom Overture" kosten wird ist noch unklar.
Es soll jedenfalls ein Viertel eines Concorde-Tickets kosten, sagte der Boom-CEO Blake Scholl in der Vergangenheit. Er deutet damit Preise an, die sich an den aktuellen Business-Class-Preisen orientieren.
Investments von Japan Airlines und Richard Branson
Japan Airlines sowie der umtriebige Milliardär und Virgin-Gründer Richard Branson haben in das Projekt investiert und sich so die Auslieferung der ersten Flugzeuge gesichert. Ein "Boom Overture"-Jet soll rund 200 Millionen Dollar kosten. Das wäre ungefähr die Hälfte des Preises einer Boeing 777X.
Bereits seit einigen Jahren arbeitet das US-Start-up an einem Überschall-Jet. Das junge Unternehmen erhofft sich mit ihrer Neuentwicklung ein Revival der kommerziellen Überschallluftfahrt. Gegründet wurde Boom Supersonic im Jahr 2014. Seither konnte das Start-up insgesamt rund 125 Millionen Dollar einsammeln.
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