Günstige Apple-Vision-Pro-Alternativen: Meta will Markt anheizen
Meta will eigenen Aussagen zufolge eine „neue Ära für Mixed Reality“ einleiten. Dafür stellt das Unternehmen seine auf Android basierende Software „Horizon OS“ nun anderen Firmen zur Verfügung. Das heißt, Hersteller können das System für ihre Brillen nutzen und sie damit verkaufen. „So wollen wir den Verbrauchern mehr Auswahl bieten und ein größeres Ökosystem für Entwickler*innen schaffen“, verkündete Meta.
➤ Mehr lesen: Meta kommt Apple mit neuer VR-Brille Quest 3 zuvor
Mixed Reality (MR) integriert virtuelle Elemente in die echte Welt. Man sieht mit der Brille also die reale Umgebung inklusive digitaler Erweiterungen. Diese können mit der Umgebung interagieren. So könnte man etwa ein virtuelles Haustier einblenden, dass sich dann auf das echte Sofa legt. Bei Virtual Reality (VR) tauchen Nutzer*innen hingegen komplett in eine virtuelle Welt ein.
Meta ändert seinen Kurs radikal
Die neue Ankündigung von Meta überrascht. Bisher war der Tech-Konzern sehr auf den Schutz seines VR-Ökosystems bedacht: Meta wollte stets volle Kontrolle über Geräte und Software bewahren. Nun hat das Unternehmen offenbar seine Strategie radikal geändert und will gemeinsame Sache mit anderen machen.
Hinter diesem Kurswechsel könnte der Versuch stecken, die Investitionen hinter dem bisher gefloppten Metaverse doch noch hereinzuholen. Während Meta-Chef Mark Zuckerberg die vergangenen Jahre kaum ein anderes Thema kannte, ist es darum still geworden. Neue Partner könnten Zuckerbergs Visionen neues Leben einhauchen.
➤ Mehr lesen: Ich war im Metaverse, aber die Zukunft habe ich nicht gesehen
Günstige Gamingbrillen und Xbox-Quest
Große Hersteller kündigten bereits an, dass sie „Horizon OS“ verwenden wollen. Diese Brillen sollen sowohl für MR als auch VR geeignet sein. Asus will etwa dank „Horizon OS“ die Nummer eins im VR-Gaming werden. Lenovo möchte ein Headset für alltägliche Situationen anbieten und so die Arbeit produktiver machen.
Solche „Horizon OS“-Brillen sollen unter 800 Euro kosten. Meta selbst wird weiter eigene Headsets unter der Marke „Quest“ anbieten. So ist etwa eine Quest mit Xbox-Logo geplant. Über die Details der Kooperation mit Microsoft hält sich das Unternehmen bislang allerdings noch bedeckt. Man kann davon ausgehen, dass das Headset nicht direkt mit der Xbox-Spielkonsole verbunden wird. „Horizon OS“ wird aber nativ die Cloud-Gaming-Funktionen von Microsofts Spieleabo „Game Pass“ unterstützen.
„Social Layer": Roblox trifft auf Sims
Die Meta-Software gilt als eine der besten ihrer Art und kann Augen-, Gesichts- und Körperbewegungen tracken. Sie hat auch einen besonderen „Social Layer", den Meta mit seiner jahrelangen Expertise im Bereich Social Media entwickelt hat. Dazu zählt eine Open-World-Plattform, eine Art Soziales Medium, das The Verge an eine „Mischung aus Sims und Roblox" erinnert. Außerdem sollen Nutzer*innen auch verschiedene andere Stores besuchen können, wie Steam, Xbox Cloud Gaming oder „sogar den Google Play Store, falls Google mitmacht", wie Mark Zuckerberg erzählt.
Das große Warten auf den Durchbruch
Virtual und Mixed Reality sind derzeit ein schwieriges Geschäftsfeld. Oft wurde der Durchbruch schon prophezeit, aber eingetreten ist er bisher nicht. Die Meta-Software könnte aber frischen Wind bringen. Das gesteigerte Interesse an VR und MR könnte auch der Konkurrenz zugutekommen. Der erfolgsverwöhnte Apple-Konzern strauchelt derzeit etwas mit seiner „Vision Pro“.
In den USA sollen die Verkäufe schon wieder rückläufig sein, wie Apple-Insider Mark Gurman erfahren hat - obwohl die Brille erst im Februar in den Handel gekommen ist. Besitzer der 3.500-Dollar-teuren Brille klagten auch über Probleme wie körperliches Unwohlsein.
➤ Mehr lesen: Darum geben gerade so viele Leute ihre Apple Vision Pro zurück
Noch bevor das Gerät überhaupt in europäische Geschäfte kommt, scheint die Begeisterung dafür also bereits verflogen. In Österreich ist frühestens gegen Jahresende mit der Apple Vision Pro zu rechnen.
Kommentare