Netflix will stärker auf KI setzen.

Netflix will stärker auf KI setzen.

© APA/AFP/ROBYN BECK / ROBYN BECK

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Aus für Passwort-Sharing bringt Netflix Millionen neue Kunden

Netflix war seit einigen Jahren ein Dorn im Auge, dass viele Nutzer*innen die Passwörter ihrer Accounts an Freunde und Familienmitglieder, die nicht im selben Haushalt wohnen, weitergeben und so „Account Sharing“ betreiben. Es wurde ein Account bezahlt, aber von verschiedenen Personen genutzt. Seit Netflix dem ein Ende gesetzt hat, hat der Video-Streaming-Dienst neue Kund*innen dazu gewonnen. Wieviele genau, ist unklar.

5,9 Millionen Neukund*innen von März bis Ende Juni

Netflix selbst teilte nur die Zahl der Neu-Abonennt*innen für das zweite Quartal mit und das sind stolze 5,9 Millionen. Ob die alle zuvor die Accounts geteilt hatten, ist unklar. Laut dem Co-Chef Greg Peters hat die Zahl der Abonnent*innen in jeder Region zugenommen. „Wir sehen, dass es funktioniert“, heißt es.
 
Netflix geht seit Anfang des Sommers dagegen vor, dass Nutzer*innen einen Account über einen Haushalt hinaus teilen. Wer den Account teilen möchte, muss für das Zusatzmitglied 4,99 Euro zahlen oder der bisherige „Sharer“ legt einen eigenen Account an. Nach früheren Berechnungen von Netflix nutzten rund 100 Millionen Menschen das Passwort aus einem anderen Haushalt. Die Firma setzt darauf, dass betroffene Nutzer*innen lieber zahlen, statt den Dienst zu kündigen.

➤ Mehr lesen: Netflix gibt Entwarnung bei Account-Sharing für Konto-Besitzer

1,49 Milliarden Dollar Gewinn

Netflix hatte nun zum Quartalsende insgesamt 238,4 Millionen zahlende Kund*innen. Für das laufende Vierteljahr rechnet Netflix mit einem Zuwachs bei der Zahl der Nutzenden in ähnlicher Größenordnung. Bei einigen betroffenen Nutzer*innen könne es mehrere Quartale dauern, sie als Kunden zu gewinnen, räumte Peters in der Nacht zum Donnerstag ein.

Der Umsatz legte im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,7 Prozent auf knapp 8,2 Milliarden Dollar (rund 7,3 Mrd Euro) zu. Unterm Strich gab es einen Gewinn von 1,49 Milliarden Dollar nach schwarzen Zahlen von 1,44 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor. Anleger*innen waren von den Quartalszahlen und der Prognose nicht beeindruckt: Die Aktie fiel im nachbörslichen Handel um gut acht Prozent. Zuvor war der Kurs seit Jahresbeginn um mehr als 60 Prozent gestiegen.

Hollywood-Streik hat Auswirkungen

Durch den Streik der Drehbuchautor*innen und Schauspieler*innen in Hollywood wird Netflix im laufenden Quartal zunächst einmal mehr freies Geld ausgeben. So geht es auch anderen Streaming-Diensten und TV-Sendern in Amerika. Doch der Streik bedeutet auch eine Lücke beim Nachschub von Filmen und Fernsehserien. Wenn der Ausstand in den September hinein andauere, „wird das ein echtes Problem“, sagte Branchenanalyst Michael Nathanson im Wirtschaftssender CNBC.

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