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Pixel 3a und 3a XL im Kurztest: Der Mittelklasse-Killer

Google hat seine Entwicklerkonferenz I/O dafür genutzt, neue Smartphones vorzustellen. Beim Pixel 3a und 3a XL handelt es sich um die bisher günstigsten Pixel-Smartphones. Sie werden um 399 bzw. 479 Euro verkauft – fast die Hälfte von dem, was das Pixel 3 zum Start kostete. Der Preis in Kombination mit Stock-Android lässt fast Nexus-Erinnerungen wach werden. Wir haben die neuen Handys bei der Google-Konferenz in Mountain View ausprobiert.  

Verwechslungsgefahr

Man muss schon zweimal hinschauen, um das Pixel 3a nicht mit dem Pixel 3 zu verwechseln. Optisch ähneln sich die Geräte sehr stark. Bei genauerer Betrachtung fallen dann aber doch einige Unterschiede auf. So füllt das Display der günstigeren Version die Vorderseite nicht ganz so gut aus, wie bei der teureren Version. Das betrifft nicht nur Ober- und Unterseite des Handys, wo ein dicker, schwarzer Rand ist, sondern auch die seitlichen Ränder. Das Glas schließt dort auch nicht ganz so schön mit dem Rahmen ab, wie ich es gerne hätte.

Beim großen Pixel 3a XL mit sechs Zoll Display ist der Unterschied zum teuren Pixel 3 noch deutlicher: So verfügt die günstigere Variante über keinen Notch. Da jener sowieso immer Geschmackssache ist, ist das aber nicht unbedingt ein Nachteil.

Nimmt man die Handys in die Hand, werden ebenfalls Unterschiede zum teuren Pixel deutlich. So besteht das Gehäuse aus Polycarbonate und fühlt sich nicht ganz so wertig an, wie teurere Handys. Dennoch: Die Geräte machen einen ausreichend widerstandsfähigen Eindruck und liegen passabel in der Hand. Der Fingerabdrucksensor ist jeweils auf der Rückseite verbaut.

Insgesamt wirkt das Design der neuen Pixel auf mich schon fast retro. Während andere Hersteller mit verschiedenen Designs experimentieren, um die Frontkamera bzw. die Sensoren zu verstecken, macht Google nichts dergleichen und liefert ein Handy hab, wie es schon vor vier Jahren hätte erscheinen können.

Aber der größte Pluspunkt des Gehäuses: Es gibt eine Kopfhörerbuchse.

Display und Innenleben

Die Displaydiagonale des kleinen Pixel 3a beträgt 5,6 Zoll, die des großen liegt bei sechs Zoll. Die Auflösung beträgt 2220 x 1080 (3a) bzw. 2016 x 1080 (3a XL). Die Technologie dahinter ist OLED. Das Display macht bei strahlendem Sonnenschein auf der I/O einen durchaus vertretbaren Eindruck. Die Darstellung ist scharf, die Helligkeit geht in Ordnung.

Im Inneren kommt der Mittelklasse-SOC Snapdragon 670 zum Einsatz. Der Arbeitsspeicher beträgt vier Gigabyte. Die Ausstattung ist typisch Mittelklasse. Beim Kurztest reagierte Android, das in Version 9 vorinstalliert ist, flott Verzögerungen waren nicht zu bemerken.

Die Killer-Features

Eines der Hauptargumente für das Pixel ist definitiv seine Kamera. Die 12,2-Megapixel-Dual-Pixel-Technologie entspricht genau dem, was auch beim teuren Pixel zum Einsatz kommt. Bei den ersten paar Testfotos, die ich im Rahmen der I/O machen konnte, reagierte die Kamera zwar nicht ganz so zackig, wie ich es von High-End-Handys gewohnt bin, verrichtete aber dennoch souverän ihren Dienst. Die ersten paar Schnappschüsse entsprechen dem, was ich auch vom großen Pixel 3 kenne.

Den vielgelobten Nachtmodus konnte vorerst noch nicht ausprobieren, es ist aber davon auszugehen, dass er ähnlich beeindruckende Ergebnisse liefert, wie beim großen Pixel, da es dieselbe Technik ist.

Im Unterschied zu anderen High-End-Handys setzt Google bei den Pixel-Handys auf nur eine Linse auf der Rückseite. Das heißt, man muss auf optischen Zoom bzw. Ultraweitwinkel verzichten.

Das zweite sehr wichtige Kaufargument für Pixel-Handys ist die Software. Stock-Android, der damit einhergehende Verzicht auf Bloatware und schnelle Updates sind für viele User ein wichtiger Punkt. Außerdem ist das Pixel 3a natürlich auch mit den Beta-Versionen vom künftigen Android kompatibel. 

Fazit

Das Pixel sieht enorm unspektakulär aus und hat für seinen Preis eine eher schwache Rechenleistung. Und dennoch halte ich das Gerät für das aktuell spannendste Handy im Mittelkasse-Segment.

Immerhin dürfte die Kamera bei vielen Usern das meistgenutzte Smartphone-Feature sein. Und mehr Kamera für sein Geld bekommt man aktuell sonst nirgends. Im direkten Vergleich dürften auch einige Spitzenmodelle anderer Hersteller gegen Googles Mittelklasse-Pixel alt aussehen. Dazu kommt Stock-Android mit schnellen Updates dreijähriger Support-Garantie. Nicht nur für Software-Entwickler ein willkommener Umstand. 

Der Umstand des schwachen Chips dürfte in der Praxis bei vielen Anwendern oft nicht schwer ins Gewicht fallen. Wer sein Handy hauptsächlich für Browsen, Social Media und Fotografie nutzt, wir den Unterschied eventuell gar nicht bemerken.

Das Pixel 3a und das 3a XL sind ab sofort verfügbar. Offiziell wird das Handy in Österreich nicht verkauft, allerdings in Deutschland, weswegen es hierzulande auch von mehreren Händlern angeboten werden dürfte.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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