Faltbares Samsung Galaxy Z Fold3 im Kurztest: Richtig nachgebessert
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Samsung bleibt bei den faltbaren Handys dran und beim aktuellen Modell merkt man, dass das eine gute Sache ist. Das Galaxy Z Fold3 wurde am Mittwoch vorgestellt und ist nicht nur das bislang günstigste der Serie, sondern soll auch das langlebigste sein. Ich habe mir das faltbare Smartphone in einem Kurztest angesehen.
In Sachen Formfaktor gibt es beim neuen Fold wenig Neuigkeiten zu berichten. Samsung bleibt der klassischen Bauform treu: Großes Display, das sich nach innen zusammenklappen lässt. Dazu ein sekundäres Außendisplay, womit man das Handy auch zugeklappt wie ein normales Smartphone verwenden kann.
Schon beim ersten in die Hände nehmen, wirkt das Fold3 wesentlich “fertiger” als die Vorgängermodelle. Sowohl Handy selbst als auch der Klappmechanismus sind weit weniger fragil als noch beim - zum ersten Modell bereits stark verbesserten - Vorgänger der zweiten Generation. Man hat beim Fold3 nicht mehr das Gefühl, das Handy bei jedem Zusammen- oder Aufklappen zu beschädigen.
Die Technik mausert sich
Ein Problem bei flexiblen Displays ist immer das Glas bzw. dessen Härte. Für gewöhnlich sind kratzresistente Smartphone-Screens außerordentlich hart, was eine hohe Oberflächenspannung bedingt. Das führt im Übrigen aber auch dazu, dass manche der Displays gerne springen. Bei faltbaren Displays kann eine derartige Oberflächenspannung nicht erzeugt werden, da das Display für den Mechanismus entsprechende Flexibilität braucht. Das führt dazu, dass faltbare Displays nicht so hart sein können, wie man es von üblichen Handydisplays gewohnt ist. Beim ersten Fold und beim Fold2 hatte das die Auswirkung, dass sich das große Display so anfühlt, als wäre eine weiche Displayschutzfolie darüber.
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Ganz so hart, wie man es von “nackten” Gorilla Glass oder ähnlichem kennt, fühlt sich auch das Display des Fold3 nicht an. Im Vergleich zu den Vorgängermodellen gab es aber eine merkbare Verbesserung. Das Display ist schöner zu bedienen und hat nicht mehr diese “Klebrigkeit”. Das sorgt für ein deutlich angenehmeres Bediengefühl. Ganz ohne “Falte” bei dem Teil, wo es zusammengeklappt wird, geht es aber nicht. Optisch sieht das 7,6-Zoll-Display mit 1768 x 2208 Pixeln jedenfalls trotz gleicher Auflösung wie beim Vorgänger nun klarer und besser aus.
Auch zugeklappt fühlt sich das Fold3 nun deutlich stabiler an. Bei den Vorgängermodellen wurde ich die Vorstellung, dass hier einfach 2 Handys zusammengeschraubt wurden, nur schwer los. Beim Fold3 ist dieser Eindruck aufgrund des gesunkenen Gewichts und der dünneren Bauform nun fast verflogen.
Kameras und Software
Das Fold3 hat gleich 5 Kameras. Von den Hauptkameras gleicht die Weitwinkel- und Ultraweitwinkel-Linse in Sachen Spezifikationen dem Galaxy S21, weswegen die Leistung auch vergleichbar gut sein dürfte. Das bestätigte sich auch in meinen ersten Testfotos. Dann gibt es noch eine Tele-Kamera mit 12 Megapixel, von der man sich aber nicht zu viel erwarten darf.
Die Selfie-Kamera des Haupt-Displays liegt hinter dem Display. Es ist das erste Samsung-Phone mit “unsichtbarer” Selfie-Kamera. Die Technik bedingt, dass relativ wenig Licht auf die Lise vordringt, erste Selfie-Versuche in einem finsteren Raum waren entsprechend dunkel mit hohem Bildrauschen. Immerhin hat man noch Kamera Nummer 5 in einem Loch im Außendisplay.
In Sachen Software, verspricht Samsung gemeinsam mit Google und Microsoft an den Multitasking-Fähigkeiten der Apps gearbeitet zu haben. Wie gut das in der Praxis funktioniert, wird erst ein längerfristiger Test zeigen. Das Multitasking mit mehreren Fenstern auf dem großen Screen funktioniert im ersten Kurztest jedenfalls vielversprechend.
Erstes Fazit
Samsung setzt beim Fold3 hauptsächlich auf eine bessere Verarbeitung. Das klingt im ersten Moment vielleicht langweilig, macht bei dem faltbaren Smartphone aber durchaus Sinn. Das Handy fühlt sich noch eine Spur “fertiger” und weniger wie ein Prototyp an. Bereits beim Fold2 ging es diesbezüglich in die richtige Richtung, beim Fold3 ist es nun aber noch deutlicher merkbar.
Insgesamt halte ich die Gerätekategorie "faltbare Handys" auch bei der 3. Generation von Samsungs Fold-Serie noch für äußerst spannend. Das Handy wirkt beim Kurztest alltagstauglicher denn je. Und das macht Laune darauf, weil ich die Vorstellung nach wie vor mag, ein ganzes Tablet immer relativ kompakt eingesteckt zu haben.
Positiv herauszustreichen ist auch, dass neue Generationen bei Falt-Handys tatsächlich günstiger werden: Das Galaxy Z Fold3 wird in Europa zu einem Preis von 1.799 Euro (256GB, UVP) auf den Markt kommen. Die 512GB-Variante kostet 1.899 Euro (UVP). Marktstart ist der 27. August.
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