Ein Mann mit Brille der Marke Rokid auf einer Veranstaltung.

Rokid Glasses

© Florian Christof

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Smarte KI-Brille mit Display ausprobiert: Ein Blick in die Zukunft?

Vor 12 Jahren hat Google mit der Google Glass für Aufsehen gesorgt. Doch die smarte Brille konnte sich damals nicht durchsetzen. 2015 - gerade einmal 2 Jahre nach dem Start der ersten Version - wurde das Projekt eingestampft. 

Totzukriegen sind smarte Brille aber nicht. Vor allem im Zusammenspiel mit Künstlicher Intelligenz erfahren sie derzeit ein Comeback. Auf der diesjährigen IFA in Berlin hat Rokid eine KI-Brille samt Display vorgestellt, die ich ausprobieren konnte. 

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Die Rokid Glasses

Die Rokid Glasses hat eine 12-MP-Kamera, einen 210-mAh-Akku, ein Mikrofon, mehrere berührungsempfindliche Tasten, Lautsprecher sowie ein Micro-LED im Sichtfeld verbaut. Das Display erstrahlt nur in grüner Farbe, hat eine maximale Helligkeit von 1.500 nits und eine Auflösung von 480 x 640 Pixel. 

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KI-Assistent im Blickfeld

Das klingt mickrig, hat sich beim Ausprobieren aber als zielführend herausgestellt. Die Rokid Glasses soll nämlich nicht zum Videoschauen oder für Gaming verwendet werden. Vielmehr soll sie ein KI-Assistent sein, der mittels Spracheingabe gesteuert wird und im Alltag für Unterstützung sorgt. 

Auf "Hi Rokid, übersetze mir das, was sich gerade sehe auf deutsch" hat mir die Brille im Sichtfeld umgehend die deutsche Übersetzung eines englischen Textes angezeigt. Als ein Rokid-Mitarbeiter mit mir auf Englisch und Chinesisch gesprochen hat, wurde mir ebenso im Sichtfeld nach und nach die deutsche Übersetzung angezeigt. 

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Ist das die Zukunft?

Eine Unterhaltung auf diese Weise zu führen ist extrem ungewohnt, da man sich ständig auf den Screen der Brille konzentriert und quasi am Gesprächspartner vorbeischaut. Ohne Brille hätte ich mich aber gar nicht mit ihm unterhalten können. Im Grunde ist die Rokid Glasses ein bisschen so, wie ein Teleprompter

Auch wenn die Technologie noch nicht wirklich ausgereift wirkt, zeigt die smarte Brille, in welche Richtung es mit KI-Wearables gehen könnte. Die Kombination aus KI-Modell, Sprachsteuerung, Display im Sichtfeld sowie Objekterkennung mittels Kamera könnte in Zukunft eine zentrale Rolle einnehmen. 

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Nur in Kombination mit Smartphone-App

Neben den Übersetzungsfunktionen soll die Rokid Glasses auch Navigationshinweise im Sichtfeld anzeigen können. An weiteren Features werde gearbeitet, heißt es. Der Akku soll, je nach Use-Case, bis zu 10 Stunden durchhalten können. Kompatibel ist die smarte Brille sowohl mit Android-Handys als auch mit iPhones.

Die Rechenleistung findet nicht direkt in der Brille statt. Stattdessen muss das Wearable mit einem Smartphone gekoppelt sein. Die Rokid Glasses funktioniert eben nur in Verbindung mit der dazugehörigen Handy-App. Auf der Anwendung am Smartphone werden außerdem alle Einstellungen vorgenommen. 

Für weniger als 500 Euro zu haben

Derzeit ist die Rokid Glasses nur über Kickstarter zu haben. Je nach Kampagne kostet sie dort ungefähr 420 Euro. Noch in diesem Jahr soll die KI-Brille offiziell auf den Markt kommen.

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Florian Christof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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