Welche Programme auf neuen M1-MacBooks laufen und welche nicht
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Dass Apple mit den Prozessoren von Intel unzufrieden ist, war schon lange klar. Auch dass es Apple stört, bei dem zentralen Baustein eines Computers von einem anderen Hersteller abhängig zu sein, ist nachvollziehbar. Dass Apple aber derart schnell den Umstieg auf selbst produzierte ARM-Chips vollzieht, hat dann doch einige überrascht und Intel zu einem Seitenhieb verleitet.
Im November vergangenen Jahres hat Apple dann seine ersten Computer mit den neuen M1-Chips auf ARM-Basis präsentiert. Die neuen Prozessoren sollen gegenüber den Intel-Chips zahlreiche Vorteile haben, hieß es von Apple. Auch die ersten Testberichte über die neuen M1-MacBooks waren voller Lob.
Allerdings gibt es bei den Apple-Computern mit dem neuen Prozessor derzeit noch einen gravierenden Nachteil, der aktuell noch viele von einem Neukauf beziehungsweise einen Umstieg auf die M1-Chips abhält: Es werden bei weitem nicht alle Programme von der neuen Architektur nativ unterstützt.
Wie sich die Anwendungen aktuell auf einem Apple-Rechner mit M1-Chip verhalten, gibt es im Grunde 3 Möglichkeiten.
1. Native Unterstützung
In diesem Fall haben die Entwickler ihre Programme bereits an die ARM-Architektur angepasst und die Anwendungen werden nativ unterstützt. Dabei laufen die Anwendungen wie gewohnt, auch mit der gewohnten Leistungsfähigkeit.
2. Emulation über Rosetta 2
Das bedeutet, dass die Programme vom neuen M1-Chip noch nicht unterstützt werden. Damit sie aber auf einem neuen MacBook dennoch verwendet werden können, hat Apple die Emulationsebene Rosetta 2 eingebaut.
Dabei wird das Programm von Rosetta 2 für den M1-Prozessor übersetzt, sodass es auch auf neuen MacBooks läuft. Allerdings können dabei Kompatibilitätsprobleme auftreten und auch Einbußen in Sachen Leistungsfähigkeit sind zu erwarten.
3. Keine Unterstützung
Leider gibt es auch Programme, meist von kleineren Entwicklerstudios oder nicht so weit verbreitete Anwendungen, die überhaupt nicht auf neuen Apple-Rechnern mit M1 laufen.
Diese Programme werden weder von Rosetta 2 noch vom M1-Chip unterstützt. In diesem Fall bleibt zu hoffen, dass die Entwickler ihre Anwendung für die neue ARM-Architektur aufbereiten. Ansonsten werden Apple-User künftig auf diese Anwendungen verzichten müssen.
Welche Programme werden unterstützt?
Die meisten populären Programme können auf den neuen M1-Rechnern verwendet werden. Ein großer Teil davon läuft auch bereits nativ auf der ARM-Umgebung. Die Microsoft-Programme - bis auf MS Teams - funktionieren beispielsweise alle nativ auf M1; Chrome, Firefox, Zoom, VLC-Player und Slack ebenso.
Bei den Adobe-Programmen sieht es etwas schlechter aus. Nativ von M1 werden nur Adobe Lightroom und seit kurzem auch Photoshop unterstützt. Premiere, Acrobat, InDesign und Illustrator laufen auf den neuen MacBooks nur über die Rosetta-2-Emulation.
WhatsApp, Signal, Spotify oder die Citrix Workspace App, die viele im Homeoffice nutzen müssen, können ebenso nur über die Rosetta-2-Emulation genutzt werden. Auch Steam, DaVinci Resolve und Ableton brauchen die Emulation.
Cubase und der Epic Games Launcher sowie Google Drive for Desktop funktionieren derzeit auf den neuen M1-Apple-Rechnern gar nicht.
Wie findet man heraus, ob ein Programm unterstützt wird?
Um herauszufinden, welche Programme nativ unterstützt werden, welche die Rosetta-2-Emulation benötigen und welche komplett inkompatibel sind, gibt es ein nützliches Tool. Der Entwickler Abdullah Diaa gibt mit "Is Apple silicon ready?" einen ausführlichen und meist aktuellen Überblick über die M1-Kompatibilität der einzelnen Anwendungen.
Bevor man also zu einem neuen M1-MacBook oder einem M1-Mac-mini greift, sollte man unbedingt vorher abklären, ob die essenziellen Programme auf den neuen Apple-Rechnern auch tatsächlich laufen - nicht dass am Ende dann Enttäuschung eintritt.
Es ist zwar davon auszugehen, dass bis in ein paar Monaten die allermeisten Programme adaptiert werden und dann auch nativ von M1-Chips unterstützt werden, bis dahin ist allerdings "Is Apple silicon ready?" eine hilfreiche Anlaufstelle.
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