Xiaomi Redmi Note 12: Smartphone für 200 Euro im Test

Xiaomi Redmi Note 12: Smartphone für 200 Euro im Test

© Florian Christof

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Redmi Note 12 von Xiaomi im Test: Was das 200-Euro-Handy kann

In manchen Bereichen ist das Redmi Note 12 4G hervorragend. Gleichzeitig muss man einige Kompromisse eingehen.

Dass Xiaomi die Kunst des Flaggschiff-Smartphones beherrscht, hat der chinesische Hersteller mit seinem Xiaomi 13 Pro - hier im futurezone-Test - eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Aber viele wollen nicht 1.100 Euro für ein neues Handy ausgeben.

Was hat Xiaomi also für jene anzubieten, die - sagen wir mal - weniger als 250 Euro ausgeben möchten? Um diesen Preisbereich zu bedienen, hat Xiaomi erst kürzlich die Redmi-Note-12-Serie nach Österreich gebracht.

Das günstigste Gerät ist das Xiaomi Redmi Note 12 4G, das hierzulande mit einer UVP von 239 Euro auf den Markt kam. Im Handel gibt es das Handy bereits ab 199 Euro. Ob das Redmi Note 12 4G sein Geld wert ist, habe ich mir genauer angesehen.

Pro & Contra

Pro

  • Moderner Look
  • Hervorragendes Display
  • Passable Hauptkamera bei Tageslicht
  • Gute Akkulaufzeit, hohe Ladeleistung
  • Großzügiger Lieferumfang
  • Niedriger Preis

Contra

  • Schwache Kamera bei Nacht
  • Weitwinkel und Makro mit größeren Schwächen
  • Prozessorleistung könnte mehr sein
  • Kein 5G

Minimalistisches Design

Optisch ist das Redmi Note 12 ansprechend. Es wirkt modern, zeitgemäß und besticht mit einem minimalistischen Design. Auf irgendwelche Spielereien oder gewagte Akzente verzichtet Xiaomi komplett. Und das tut dem Redmi Note 12 auch wirklich gut.

Das durchsichtige Kameramodul, auf dem sich die Objektive befinden, mag Geschmacksache sein. Mir persönlich gefällt der transparente Aufbau, der in der Realität sogar deutlich besser aussieht als auf den Marketing-Fotos von Xiaomi.

Dass es sich um ein 200-Euro-Handy handelt, sieht man dem Redmi-Phone nicht auf den ersten Blick an. Rahmen und Rückseite sind zwar aus Kunststoff, dieser fühlt sich allerdings hochwertig an.

Etwas störend in meinen Augen ist der Übergang zwischen Rahmen und Bildschirm. Das Display-Panel hebt sich nämlich leicht vom restlichen Gehäuse ab. Daher wirkt es so, als hätte man den Screen einfach auf das Gerät draufgepappt.

Technische Spezifikationen

Xiaomi Redmi Note 12 4G

  • Maße und Gewicht: 165,7 x 76 x 7,9 Millimeter; 184 Gramm
  • Display: 6,67 Zoll, AMOLED, 120 Hz, 1.080 x 2.400 Pixel, 395 ppi, 450 nits (typ), 700 nits (HBM), 1200 nits (peak), Corning Gorilla Glass 3
  • Kamera:
    • 50 MP Hauptkamera: f/1.8, 1/2.76", 0.64µm, PDAF
    • 8 MP Weitwinkel: f/2.2, 1/4", 1.12µm
    • 2 MP Mako: f/2.4
    • Video: 1080p@30fps
  • Selfie-Kamera: 13 MP, f/2.5, 1/3.0", 1080p@30fps
  • Prozessor: Qualcomm Snapdragon 685 (6 nm)
  • Speicher: 4/128 GB; UFS 2.2
  • Akku: 5.000 mAh, 33 Watt Charging, kein Wireless Charging
  • Software: Android 13, MIUI 14, inklusive Google-Dienste
  • Sonstiges: kein 5G, keine eSIM, NFC (hängt von der Region ab), Wlan 802.11 a/b/g/n/ac, Bluetooth 5.0, Kopfhöreranschluss, eigener Slot für microSD-Karte, Wasserschutz gemäß IP53
  • Farben: Onyx Gray, Mint Green, Ice Blue
  • Preis: 239 Euro (UVP), gesehen ab 199 Euro

Hochwertiges Display

Beim AMOLED-Screen hat Xioami nicht gespart. Für ein Handy in diesem Preisbereich hat das Redmi Note 12 nämlich ein besonders hochwertiges Display. Die Auflösung ist hoch, die Refresh-Rate beträgt 120 Hz und die Darstellung ist weitgehend makellos.

Herausragend sind die Helligkeitswerte, die an deutlich teurere Geräte erinnern. Mit 1.200 nits (peak), 700 nits (HBM) und 450 nits (typ) ist das Redmi Note 12 immun gegen eine schlechte Nachrede.

Fingerprintsensor

Anders als bei den meisten aktuellen Smartphones befindet sich beim Redmi Note 12 der Fingerabdrucksensor nicht im Display, sondern seitlich im Power-Button. Das hat Vor- und Nachteile. Vorteilhaft ist, dass ein solcher Sensor im Vergleich zu In-Display-Sensoren immer noch rascher und zuverlässiger funktioniert. Außerdem ist die Sensorfläche bestens erreichbar.

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Beim Xiaomi Redmi Note 12 4G befindet sich der Fingerprintsensor seitlich in der Power-Taste

Ein Nachteil sind die unabsichtlichen Berührungen. Wenn ich das Gerät beispielsweise in der Hosentasche habe, komme ich sehr oft ungewollt an der Sensorfläche an. Manchmal wird dabei das Gerät entsperrt, meistens führt dies aber zu einer anderen Unannehmlichkeit.

Durch die häufigen unabsichtlichen Berührungen des Sensors, schaltet das Handy in den Sicherheitsmodus. Wenn ich dann das Handy tatsächlich per Fingerprint entsperren möchte, ist dies nicht möglich, weil das Gerät aus Sicherheitsgründen das Entsperrmuster beziehungsweise den Lockscreen-Code verlangte.

Kamera und Fotoqualität

Von der Fotoqualität eines 200-Euro-Handys sollte man sich grundsätzlich nicht allzu viel erwarten. Wer mit einem Smartphone wirklich hochwertige und einwandfreie Bilder aufnehmen möchte, muss mehr Geld in die Hand nehmen. In diesem Preisbereich ist es unmöglich ein Smartphone zu finden, das auch nur annähernd mit makellosen Fotos und Videos überzeugen kann.

Bei ausreichend Licht ist es mit dem Redmi Note 12 zwar möglich, herzeigbare Bilder aufzunehmen. Unter leicht erschwerten Bedingungen leidet allerdings die Fotoqualität massiv, sodass einem die Freude am Fotografieren rasch vergeht.

Hauptkamera vs. Weitwinkel und Makro

Bei Tageslicht und mit der Hauptkamera entstehen mit dem Redmi Note 12 die besten Bilder. Wechselt man auf das Weitwinkelobjektiv, muss man gehörige Kompromisse hinnehmen. Erwartungsgemäß ist das Makroobjektiv unbrauchbar.

Während bei der Hauptkamera die Details noch gut erkennbar sind und die Stimmung auf den Bildern passend und atmosphärisch gut umgesetzt ist, vermisst man diese Eigenschaften bei Weitwinkelbildern. Hier sind oft weite Teile des Bildes ein breiiges, schlecht belichtetes Gemisch.

Ein dedizierter Nachtmodus steht nur bei der Hauptkamera zur Verfügung. Für positive Überraschungen sorgt dieser nicht. Die Aufnahmen sind meistens verwaschen, nicht zufriedenstellend und extrem grieselig - also von starkem Bildrauschen durchzogen.

Leistung und Software

Wer sich von einem Smartphone in diesem Preisbereich ein Power-House erwartet, sollte seine Erwartungen überdenken. Mit sämtlichen Alltags-Apps kann das Redmi Note 12 gut umgehen, diese Anwendungen stellen für das Gerät kein Problem dar.

Ganz so flüssig wie ein teures 1.000-Euro-Handy läuft das Redmi-Phone aber nicht. Dafür ist der Qualcomm Snapdragon 685 zu schwach. Manchmal ist die Bedienung zwar etwas holprig, zu längeren Ladezeiten kommt es jedoch nicht.

Das Handy läuft mit Android 13. Darüber hat Xiaomi seine Benutzeroberfläche MIUI 14 gelegt.

Akku und Ladeleistung

Der Akku des Redmi Note 12 hat eine großzügige Kapazität von 5.000 mAh. Damit kommt man gut über einen gesamten Tag. Wie lange man tatsächlich mit einer Akkuladung auskommt, hängt natürlich stark von der Bildschirmzeit ab. 

Geladen werden kann das Redmi-Phone mit maximal 33 Watt. Das ist zwar kein Spitzenwert, das Aufladen geht damit aber immer noch ziemlich rasch. Kabellos kann das Handy nicht aufgeladen werden.

15 Minuten benötigt das Redmi Note 12 um den Akku von 0 auf 32 Prozent aufzuladen. Von 0 auf 50 Prozent dauert es 26 Minuten.

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Xiaomi Redmi Note 12 4G

NFC, Wasserschutz und Anschlüsse

Bemerkenswert an dem Redmi Note 12 ist der IP53-Schutz gegen Spritzwasser und Staub. Außerdem gibt es einen eigenen Platz für eine microSD-Speicherkarte, sodass gleichzeitig 2 SIM-Karten verwendet werden können.

Eine eSIM gibt es genauso wenig wie die Möglichkeit, im 5G-Netz zu funken. Stereo-Lautsprecher gibt es ebenso nicht, dafür steht ein herkömmlicher 3,5mm-Kopfhöreranschluss zur Verfügung.

Was mich ziemlich stört, ist die NFC-Funktion. Diese ist nämlich nicht in allen Regionen verfügbar - so zum Beispiel bei meinem Testgerät. Wer sich ein Redmi Note 12 zulegen möchte und dabei nicht auf NFC verzichten will, sollte sich unbedingt vorher vergewissern, ob die Funktion tatsächlich verfügbar ist. Beispielsweise ist NFC für das kontaktlose Bezahlen per Google Pay unerlässlich.

Die verwirrende Redmi-Note-Serie

Xiaomi hat im März insgesamt 5 Redmi-Note-Phones nach Österreich gebracht, deren Nomenklatur und Bezeichnungen etwas verwirrend sind. Das Günstigste ist das hier getestete Redmi Note 12 4G. Aufsteigend bis zum Redmi Note 12 Pro+ 5G gibt es schrittweise Verbesserungen - in erster Linie bei der Kamera, dem Prozessor und der Ladeleistung.

Diese aktuellen Redmi-Note-Phones bietet Xiaomi offiziell in Österreich an:

  • Redmi Note 12 Pro+ 5G - 499 Euro (UVP)
  • Redmi Note 12 Pro 5G - 379 Euro (UVP)
  • Redmi Note 12S - 299 Euro (UVP)
  • Redmi Note 12 5G - 279 Euro (UVP)
  • Redmi Note 12 4G - 239 Euro (UVP)
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Xiaomi Redmi Note 12 4G

Fazit

Was mir am Xiaomi Redmi Note 12 4G positiv aufgefallen ist, sind das "Look & Feel", die Qualität des Displays, der Akku, zum Teil die Hauptkamera und natürlich der niedrige Preis von 200 Euro. Mit IP53, Kopfhöreranschluss und SD-Karten-Slot lässt die Ausstattung kaum Wünsche offen - solange NFC mit dabei ist. Nicht zu vergessen ist der großzügige Lieferumfang, der aus Schnellladegerät samt Ladekabel und einer transparenten Silikon-Handyhülle besteht.

Negativ in Erinnerung bleibt mir die Fotoqualität der Weitwinkelkamera, des Makroobjektivs und des Nachtmodus. Auch bei der Leistung könnte es durchaus etwas mehr sein.

Alles in allem ist das Xiaomi Redmi Note 12 4G ein gut ausgestattetes Smartphone zu einem mehr als annehmbaren Preis. Die digitalen Grundbedürfnisse werden mit dem Gerät ausreichend abgedeckt. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist in diesem Fall bestens ausbalanciert, sodass die 200 Euro gut investiert sind. Wer seine Erwartungen an den niedrigen Preis anpasst, wird am Redmi Note 12 4G kaum etwas auszusetzen haben.

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Florian Christof

FlorianChristof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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