2024 könnte das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen werden
Das Jahr 2024 könnte den bisherigen Temperaturen zufolge das heißeste Jahr in der Messgeschichte Österreichs werden. Das geht aus aktuellen Daten der Geosphere Austria hervor. Zahlreiche Hitzerekorde wurden jedenfalls bereits gebrochen, teilte Geosphere Austria auf APA-Anfrage mit.
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In Bezug auf die gemessene Lufttemperatur liegt der österreichische Gesamtjahresschnitt des Jahres 2024 - inklusive der Prognosen für den August - bereits 3,8 Grad über dem Jahresmittelwert 1961-1990. Lediglich 2 überdurchschnittlich oder 4 durchschnittlich kalte Herbst- und Wintermonate können laut Geosphere Austria diesen Wert noch derart verändern, dass die bisherigen Höchstwerte aus den Jahren 2023 und 2018 (etwa 2,5 Grad über dem Schnitt 1961-1990) nicht übertroffen werden.
Sicher unter den Top 3
Auch ein kalter Dezember, der 2023 mit 0,8 Grad über dem Allzeitschnitt verhältnismäßig warm war, könnte den Jahresdurchschnitt 2024 nicht mehr allzu stark drücken. Der dritte Platz in der Messhistorie ist 2024 somit aller Voraussicht nach nicht mehr zu nehmen - ob es nicht sogar der zweite oder erste Platz wird, wird sich im Laufe des Jahresendes zeigen. Unter den wärmsten 5 Jahren der Messgeschichte sind mit 2023, 2018, 2014, 2022 und 2019 jedenfalls nur Jahre der jüngeren Vergangenheit vertreten.
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Was die bisherigen Rekorde an Tropennächten pro Jahr betrifft, wurden diese in den Landeshauptstädten St. Pölten, Eisenstadt und Graz schon bis Mitte August eingestellt bzw. übertroffen. Als Tropennacht wird in der Meteorologie eine Nacht bezeichnet, in der die Lufttemperatur nicht unter 20 Grad fällt. Allein in Eisenstadt liegt die Anzahl der Tropennächte im heurigen Jahr bei 23 (Stichtag: 16. August) und damit bereits 4 Nächte über dem Wert aus dem bisherigen Rekordjahr 2015.
Abkühlung ab kommender Woche
In St. Pölten wurden heuer bisher 11 Tropennächte gezählt und somit um 4 mehr als im Jahr 2015. In Graz wurde der bisherige Rekord von 9 Tropennächten aus dem Jahr 2013 heuer mit vorerst ebenfalls 9 zumindest eingestellt, dürfte aber noch übertroffen werden. Geosphere Austria erwartet im Osten Österreichs ein Anhalten der Hitze bis kommenden Montag, danach soll es abkühlen.
Die meisten Tropennächte im Vergleich der Landeshauptstädte gab es im heurigen Jahr in Wien: mit Stichtag 16. August registrierte die Wetterstation Innere Stadt 37. Der Höchstwert stammt hier aus den Jahren 2018 und 2019 mit jeweils 41 - ob dieser Rekord heuer noch eingestellt wird, ist fraglich. Wie Geosphere Austria-Klimatologe Alexander Orlik im Gespräch mit der APA erläuterte, ist ein weiteres Hitzewochenende diesen Sommer aber noch möglich. Die meisten Tropennächte in Folge gab es ebenfalls in der Station Innere Stadt im Jahr 1994 - damals fiel das Thermometer 17 Nächte in Folge nie unter 20 Grad.
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