Astronaut Buzz Aldrin mit einem Seismographen vor dem Mondlandemodul von Apollo 11

Astronaut Buzz Aldrin mit einem Seismographen vor dem Mondlandemodul von Apollo 11

© NASA

Science

Altes Apollo-Landemodul ist Ursache für Beben auf dem Mond

Auf dem Mond gibt es kleine Erdbewegungen, "Moonquakes" genannt. Für Menschen sind sie nicht spürbar, für Wissenschaftler*innen sind es aber wichtige Ereignisse, die Aufschlüsse über die innere Struktur des Mondes bieten. Während der Apollo-Missionen wurden mehrere Seismographen am Mond platziert. Apollo 17 nahm gleich 4 Stück davon mit. Sie haben jahrelang Daten über Mondbeben zur Erde geliefert. Nun wurden diese Daten mittels KI erneut untersucht. Dabei kam es zu einer kuriosen Entdeckung.

Vibrationen durch Metall

Ein Forscher*innenteam unter der Leitung von Francesco Civilini, der am NASA Goddard Space Flight Center arbeitet, ist darauf gestoßen, dass besonders intensive Signalausschläge in den Bebendaten nicht auf Vorgänge im Mondgestein zurückzuführen sind, sondern auf menschgemachte Strukturen, genauer gesamt das Apollo-17-Mondlandemodul, das ein paar hundert Meter von den Seismographen entfernt steht - bzw. jener Teil des Moduls, der zurückblieb (siehe Video unten).

Jedes Mal, wenn am Mond die Sonne aufgeht, kommt es zu einem enormen Temperaturanstieg. Die Sonnenstrahlen erwärmen das metallische Landemodul. Die sich ausdehnenden Komponenten des Moduls führen zu Vibrationen, die die empfindlichen Seismographen aufgezeichnet haben. "An jedem Mondtag, wenn die Sonne das Landemodul trifft, beginnt es zu ploppen", sagt Allen Husker von Caltech, der an der Studie mitgearbeitet hat. "Alle 5 bis 6 Minuten gab es ein neues Signal, über 5 bis 7 Stunden lang."

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Neuer Seismograph am Mond

Durch die Erkenntnis hat man laut CNN nicht nur eine bessere Erklärung für Daten aus der Vergangenheit gefunden, die Bewegungen des Mondlandemoduls können auch für künftige Raumfahrtmissionen wertvoll sein. "Wie stark müssen wir unsere Strukturen bauen, welche Gefahren müssen wir bedenken", gibt Angela Marusiak von der University of Arizona ein Beispiel.

Sie ist begeistert darüber, dass eine aktuelle Mondmission weitere Erkenntnisse liefern könnte. Die indische Raumsonde Chandrayaan-3 hat nämlich ebenfalls einen Seismographen an Bord. Laut der indischen Raumfahrtbehörde ISRO hat das Instrument bereits Mondbeben registriert. Daten dazu wurden bisher aber noch nicht weitergegeben.

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