Indiens Sonde erfolgreich auf dem Mond gelandet
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Update: Indiens Mondlander Chandrayaan-3 ist heute sicher in der Nähe des Südpols des Mondes gelandet. Damit ist Indien Land Nummer 4, das das geschafft hat. Bisher ist es nur den USA, der ehemaligen Sowjetunion und China gelungen.
Am Sonntag sollte auch die russische Raumsonde Luna-25 am Mond aufsetzen. Die Sonde ist allerdings auf dem Mond zerschellt.
Landung live verfolgen
Die Mondlandung konnte auf dem YouTube-Channel der indischen Weltraumorganisation ISRO verfolgt werden. Kurz nach 14:30 Uhr setzte die Sonde planmäßig auf der Mondoberfläche auf, während des Landeanflugs gab es keine Probleme. Hier kann man die gesamte Landemission noch einmal nachsehen:
Indien ist außerdem das erste Land, das eine Sonde in der Nähe des Südpols des Mondes landen konnte. In dem wenig erforschten Gebiet werden Wasservorkommen in Form von Eis vermutet. Obwohl Chandrayaan-3 etwa 600 Kilometer vom Südpol entfernt aufgekommen ist, ist der Lander dem südlichsten Punkt dennoch näher als alle anderen Mondlandungen zuvor.
Warum das mit dem Landen so schwierig ist
Die Landung einer Sonde in diesem Gebiet ist besonders herausfordernd, da die Region von Kratern übersät ist und die Lichtverhältnisse schlecht sind. Außerdem kann die extreme Kälte - manche Stellen können Temperaturen von unter -200 Grad Celsius erreichen - die Sensoren und Geräte der Sonden stören.
Die am Mond vorherrschende dünne Atmosphäre macht es zudem schwierig, rechtzeitig zu bremsen. Der Sonde könnte vorher der Treibstoff ausgehen. Die Sensoren können verstauben und man sieht in Folge nicht gut genug, um landen.
➤ Mehr lesen: Wieso ist es so schwer, am Mond zu landen?
Das hat die Mondsonde an Bord
Indien will mit dem Lander Vikram auf dem Mond landen: Dieser wiegt 1752 Kilogramm, inklusive dem Rover Pragyan, der 26 Kilogramm wiegt.
Der Lander umfasst:
- Chandras Surface Thermophysical Experiment (ChaSTE) zur Messung der Wärmeleitfähigkeit und Temperatur auf der Oberfläche;
- Instrument für mondseismische Aktivität (ILSA) zur Erkennung von Mondbeben; eine Langmuir-Sonde zur Schätzung der Dichte und Variation von Plasma oder überhitztem Gas in der Mondumgebung;
- ein Laser-Retroreflektor-Array (von der NASA) zur Entfernungsmessung mittels Laser
Der Rover beinhaltet:
- Alphateilchen-Röntgenspektrometer (APXS) zur Suche nach Elementen im Mondboden und in den Gesteinen;
- Laserinduziertes Durchbruchspektroskop (LIBS) zur Untersuchung der chemischen und elementaren Zusammensetzung der Mondoberfläche
So lief die Mondmission ab
Chandrayaan-3 benötigte 22 Tage, um den Mondorbit am 5. August zu erreichen. Am 17. August koppelte sich der Mondlander erfolgreich von seinem Antriebsmodul ab. Die Mission ist Indiens zweiter Versuch, auf dem Mond zu landen. Chandrayaan-2 ereilte im Jahr 2019 das gleiche Schicksal wie auch dem russischen Mondlander Luna-25 - er zerschellte an der Mondoberfläche.
In der nächsten Phase der Chandrayaan-3-Mission soll der Mondrover Pragyan 14 Tage lang die Umgebung erkunden und wissenschaftliche Experimente durchführen. Dazu gehört etwa, nach Elementen im Mondboden zu suchen und die chemische Zusammensetzung der Mondoberfläche zu analysieren.
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