Studienleiterin Mary Burkey mit einem Standbild einer Atombombenexplosion auf einem Asteroiden

Studienleiterin Mary Burkey mit einem Standbild einer Atombombenexplosion auf einem Asteroiden

© LLNL

Science

Was passiert, wenn man eine Atombombe auf einem Asteroiden zündet

"Armageddon" könnte also doch noch Realität werden. Der Kinofilm von 1998 mit Bruce Willis drehte sich um das Zünden von Atombomben auf einem Asteroiden, um eine fatale Kollision mit der Erde abzuwenden. Forscher*innen ziehen es tatsächlich in Betracht, dass Atombomben eines Tages bei der Asteroidenabwehr zum Einsatz kommen könnten. Um die Folgen einer solchen Aktion genau abschätzen zu können, wurde nun ein Modellierungswerkzeug dafür geschaffen.

Ablenken oder zerstückeln

Das US-amerikanische Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL) beschreibt seine Entwicklung in einem Fachartikel, der im Planetary Science Journal veröffentlicht wurde. "Wenn wir genug Vorlaufzeit haben, könnten wir potenziell einen Nuklearsprengkopf starten und ihn Millionen von Meilen zu einem Asteroiden schicken, der Richtung Erde fliegt", sagt Studienleiterin Mary Burkey. "Wir würden den Sprengkopf zünden und den Asteroiden entweder ablenken und intakt lassen, oder wir könnten ihn aufbrechen und ihn in kleine Teile zerstückeln, die den Planeten auch verfehlen würden."

Frames aus der Simulation einer Atombombenzündung auf einem Asteroiden

Frames aus der Simulation einer Atombombenzündung auf einem Asteroiden

Unterschiedliche Zusammensetzungen simulierbar

Bei der Simulation der physikalischen Vorgänge bei der Zündung einer Atombombe auf einem Asteroiden wurden Erkenntnisse aus der Weltraummission DART herangezogen. Dabei wurde im September 2022 ein Projektil auf einen Asteroiden geschossen, um seine Umlaufbahn zu verändern. Dem simulierten Asteroiden können verschiedenste Eigenschaften verpasst werden, etwa unterschiedliche Materialzusammensetzungen, Porösitäten, Strahlenflüsse, Angriffswinkel.

➤ Mehr lesen: Wie man einen Asteroiden abwehrt: Die DART-Planerin im Interview

Hilfsmittel für den Ernstfall

"Die Wahrscheinlichkeit eines großen Asteroidentreffers während unserer Lebenszeit ist gering, aber die potenziellen Konsequenzen wären verheerend", sagt Megan Bruck Syal, Leiterin der LLNL-Abteilung Planetenverteidigung (Planetary Defense). Das Simulationswerkzeug der Forschungseinrichtung soll Entscheidungsträger*innen im Ernstfall dabei helfen, die Möglichkeiten und Folgen beim Verwenden von Atombomben auf Asteroiden bestmöglich einschätzen zu können.

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